Eure Meinung zur EU Mindestlohnrichtlinie?

2 Antworten

Die können den Mindestlohn auch auf 5627947852€ anheben. Ändert trotzdem nichts daran, dass die Leute sich nichts leisten können, solange das Energie- und sizialmanagement so katastrophal ist.

Und den Lohn in Deutschland, unabhängig zur EU zu erhöhen, verschlimmert hier die Lage nur noch mehr.

Wenn man dafür auch eine Mindestqualifikationsquote einführt :).

12€ sind schon zu hoch, manche Arbeiten sind einfach nicht so viel Wert.


Lamanini  01.12.2023, 13:03

Man soll also nicht von einem Vollzeitjob leben können?

Mindestqualifikationsquote

Die zufällig unter deiner Qualifikation liegt?

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geheim007b  01.12.2023, 13:06
@Lamanini

Das sind in Steuerklasse 1 fast 1500€/Monat, dafür kann man leben. Es hindert einen auch keinen noch einen minijob nebenher zu machen, sind dann gute 2000€/Monat. Oder sich eben zu qualifizieren um einen der vielen Jobs machen können die derzeit nicht besetzt werden können weil niemand dafür da ist.

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Lamanini  01.12.2023, 13:17
@geheim007b
Es hindert einen auch keinen noch einen minijob nebenher zu machen

Klar, soll die alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern und einem Vollzeitjob halt noch ein paar Spätschichten ranhängen.

sich eben zu qualifizieren

Klar, nachts und am Wochenende macht sie dann noch eine Ausbildung.

Ich würde Leute wie dich mal gerne sehen wie sie unter den Bedingungen leben die sie für andere fordern.

Wir haben hier genug Geld um jeden Menschen ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Und trotzdem sind die Leute mit anderthalb Vollzeitjobs dann irgendwie nur bei 2000€ im Monat mit Kindern.

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geheim007b  01.12.2023, 13:24
@Lamanini
Klar, soll die alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern und einem Vollzeitjob halt noch ein paar Spätschichten ranhängen.

die fällt dann als Aufstocker ins Bürgergeld. Davon kann man leben.

Klar, nachts und am Wochenende macht sie dann noch eine Ausbildung.

Alternativ zum 500€ job.

Ich würde Leute wie dich mal gerne sehen wie sie unter den Bedingungen leben die sie für andere fordern.

Ich habe weit weit darunter gelebt für einige Zeit. Neben den Mietkosten hatte ich ungefähr 200€ ausgaben für alles im monat (hauptsächlich Essen). Im Gegenzug ca. 80 Stunden Arbeit die Woche. Mir braucht keiner kommen dass man mit Bürgergeld oder 12€/Std nicht leben kann. Und ich hätte die Kosten noch reduzieren können beim Essen... dann wäre es aber wirklich nur noch hinleben gewesen.

Das ist jammern auf hohem Niveau, das viele machen. Wer bereit ist zu Leisten kann auch etwas bewegen.

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Lamanini  01.12.2023, 13:27
@geheim007b
Wer bereit ist zu Leisten kann auch etwas bewegen.

Armut ist vererbt. Genau das ist eben nicht wahr.

Im Gegenzug ca. 80 Stunden Arbeit die Woche.

Glaube ich dir nicht.

Und ja, wenn man einfach sagt das arme Leute mit Kindern ja gefälligst einen Vollzeitjob, eine Ausbildung und Kinderbetreuung alleine gleichzeitig machen sollen, dann ist man meiner Meinung nach einfach nur unsozial.

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geheim007b  01.12.2023, 13:34
@Lamanini
Armut ist vererbt. Genau das ist eben nicht wahr.

in Deutschland hat man alle Möglichkeiten. Natürlich hat man es nicht so leicht, aber man kann es schaffen

Glaube ich dir nicht.

Das ist mir ziemlich wurst. Ich bin selbstständig, es war eine Zeit in der ich durch Zahlungsausfällen und ein paar strategischen Entscheidungen hohe Schulden angesammelt habe und diese durch Annahme von Billigaufträgen mit schlechter bezahlung ausgleichen musste. Ich hätte mich auch hinter Pfändungsgrenzen verstecken können.. oder mich mit einer privatinsolvenz drücken können... statt dessen habe ich halt gebuckelt und fast jeden euro der ging für die Schuldentilgung verwendet. Und ich bin keinen Cent schuldig geblieben, hatte niemals Probleme mit Inkassobüros und mit einigen dieser Lieferanten noch heute gute Geschäftsbeziehungen.

Und ja, wenn man einfach sagt das arme Leute mit Kindern ja gefälligst einen Vollzeitjob, eine Ausbildung und Kinderbetreuung alleine gleichzeitig machen sollen, dann ist man meiner Meinung nach einfach nur unsozial.

Nochmal: habe ich nicht gesagt. Man kann seinen 12€ Mindestlohnjob machen + Aufstocken (bei 2 Kindern) und dann Abends wenn die Kinder schlafen z.B. ein Fernstudium bzw. sich anderweitig qualifizieren (Kurse usw.). Das ist nicht unsozial, sondern das ist die harte Realität. Das Leben ist kein Ponnyhof.

Noch heute arbeite ich über 60std die Woche... und da ist immer auch weiterqualifizierung dabei.

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Lamanini  01.12.2023, 13:39
@geheim007b
in Deutschland hat man alle Möglichkeiten. 

Nicht wahr.

dann Abends wenn die Kinder schlafen z.B. ein Fernstudium bzw. sich anderweitig qualifizieren

Klar, kurz nebenbei noch studieren. Und natürlich vorher noch das Abi nachholen.

Das klingt nicht nach Gerechtigkeit.

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geheim007b  01.12.2023, 13:45
@Lamanini

Wer hat gesagt das Leben wäre gerecht? Es ist nicht gerecht, dass manche mit reichen Eltern zur Welt kommen, die meisten gesund, einige hübsch (was auch Im Beruf Vorteile bringt), einige intelligent und einige mit anderen Talenten. Das ist aber das Leben.

In Deutschland darf jeder kostenfrei zur Schule, soziale Systeme fangen einen auf (so dass man eben nicht 2 Jobs haben muss um zu überleben sondern eben Abends sich z.B. qualifizieren kann um mit dem Hauptjob mehr zu verdienen). In anderen Ländern geht es ganz anders zu... 15 Std. Arbeit am Tag, keine Krankenversicherung und trotzdem nicht mehr Geld wie ein Bürgergeldempfänger.

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Lamanini  01.12.2023, 13:49
@geheim007b
Wer hat gesagt das Leben wäre gerecht? 

Ja, so kann man natürlich einen Hungerlohn rechtfertigen, der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer macht.

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treppensteiger  01.12.2023, 14:47

Welche Arbeit ist denn keine 12€ wert. Bzw. warum sollte jemand eine Arbeit verrichten, die mangels ausreichender Bezahlung dazu führt, dass Derjenige zusätzlich mit Steuergeldern aufstockend bezahlt wird. Der zugehörige Arbeitgeber wird ja deshalb nicht auf seinen Gewinn verzichten (der nicht kontrollierbar/einschränkbar ist), kann aber ordentlich bezahlende AG auf diese Weise (steuerfinanziert) unterbieten und so den Lohndurchschnitt (und auch das Steuereinkommen des Staates) weiter senken. Keine gute Lösung.

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geheim007b  01.12.2023, 14:57
@treppensteiger

Grundsätzlich: Eine Arbeit ist immer so viel Wert wie jemand bereit ist dafür zu zahlen. Selbst wenn das nur 1€/Std. ist dann ist das eben so. Jetzt wird es wenige Leute geben die für 5€/Std arbeiten werden weil man da sein Leben kaum finanzieren und es immer jemanden gibt der mehr bezahl und der für 5€/Std dann keine Mitarbeiter bekommt. Der Lohn wird automatisch irgendwo über 9€ im moment liegen (ohne Mindestlohn). Und es gibt extrem viele freie Stellen mit deutlich über 15€/Std... man muss eben nur die Qualifikationen mitbringen (und die sind gar nicht soooo hoch)

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treppensteiger  01.12.2023, 15:13
@geheim007b

Nö, wie viel für eine Arbeit gezahlt wird, ist, du hast es ja selbst schon im Hinterkopf, auch davon abhängig, ob jemand für den angebotenen Lohn arbeiten möchte bzw. kann, ohne Pleite zu gehen.

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geheim007b  01.12.2023, 15:16
@treppensteiger

ich möchte für 1000€/Stunde arbeiten.... das bietet mir aber keiner an. Also muss ich das nehmen was mir jemand zahlt.

Und als Arbeitgeber kann ich mein Produkt zu dem Preis verkaufen das mir jemand zahlt. Wenn ich einen feuchten Händedruck (Stundensatz) verkaufe wird mir kein Kunde dafür 1€ zahlen, also kann ich auch dem Personal das diesen feuchte Händedruck durchführen soll nicht mehr wie 1€/Stunde zahlen.

Die Arbeit ist keine 1€/Std wert. Weil sich niemand finden wird der dafür arbeitet fällt der Job einfach weg.

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treppensteiger  01.12.2023, 15:26
@geheim007b

Ob die Arbeit etwas wert ist, hängt davon ab, wie wichtig jemandem das Arbeitsergebnis/Produkt ist, und ob es Alternativen gibt. Wenn niemand das Produkt für wenig Geld herstellen kann, egal ob das wegen Lohn- Material- oder Energiekosten so ist, wird es das Produkt nicht für billig geben. Ist es ein Luxusprodukt gibt es das entweder dann nur sehr selten (für wohlhabende Leute) oder gar nicht. Ist es ein Produkt, welches Leute unbedingt benötigen, und nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, wird es teurer (z.B. Miete).

Die Alternativen sind heutzutage oft, die Arbeit in Ländern erledigen zu lassen, die kein Sozialsystem haben, und wo Leute dann entsprechend selbstzerstörerisch leben müssen.

Die Ungerechtigkeit findet also trotzdem statt, nur dank besserer Gesetze und sozialer Absicherung eben nicht so sehr hierzulande.

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geheim007b  01.12.2023, 17:21
@treppensteiger

wer keinen Job findet kann sich immerhin noch einen Gewerbeschein holen und dann ganz ohne Arbeitsschutzgesetz und Mindestlohn seine leistung für das verkaufen was er dafür bekommt :)

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