Ethische Maßnahmen gegen Überbevölkerung?

8 Antworten

Am besten hilft Bildung, besonders für Mädchen. Die verschieben dann den Kinderwunsch in höhere Altersklassen. Dadurch sinkt die Kinderzahl automatisch. Verbote wären nicht nur unethisch, sie wären auch nicht durchsetzbar. Soll man den Leuten Sex verbieten?

In fast allen Industrienationen spricht man vom demografischen Wandel und gesellschaftlicher Überalterung.

Krasses Beispiel: Japan. 25% der Bevölkerung besteht aus ü60-jährigen... also jede 4. Person.

Das liegt vor allem daran, dass in Wohlstandsgesellschaften die Kranken- und Altersversorgung vom Staat übernommen wird, während in Entwicklungsländern die eigene Familie dafür aufkommen muss.

So war es bspw. in Deutschland früher auch nicht anders.

Entwicklungsländer sind nicht zwangsläufig dazu verdammt, für immer auf ihrem Niveau zu bleiben - sie "entwickeln" sich erst noch und wollen auch irgendwann diese hohen Level an Wohlstand erreichen (siehe China).

China hatte als Entwicklungsland eine 1-Kind-Politik eingeführt und jetzt schlägt die Wirtschaft dort Alarm, weil der Nachwuchs fehlt!

Möglicherweise wird sich diese Problematik also auch von selbst bereinigen.

Strixnet  28.10.2021, 23:47

Mindestens in Bezug auf Schwarzafrika dürfte das Wort "Entwicklungsländer" wohl doch eher als typisch angelsächsische rhetorische Uneigentlichkeit der Sprache, also als "cant" zu betrachten sein. Kaum einer der Jungs vom Club of Rome etwa dürfte so naiv zu sein glauben, dass die Afros jemals das Niveau der zivilisierten Welt zu erreichen vermögen. -

1
PFromage  29.10.2021, 08:48

Daß die Alters- und Krankenversorgung vom Staat übernommen wird, ist mir völlig neu.

1

Eine Ein-Kind-Politik wäre aus eugenischer Sicht das Beste, was den Entwicklungsländern passieren könnte, da die Leute der dortigen oberen Gesellschaftsschichten ohnehin im Schnitt kaum mehr als ein Kind haben, die Unterschichten aber oft 5 oder mehr von den Rackern.

Das heißt im Klartext: Die Dümmeren dürften im Schnitt 4 Kinder weniger in die Welt setzen als sie es sonst tun würden, die Klügeren hingegen genauso viel wie bisher. Damit könnte der weiteren Verdummung der Dritten Welt Einhalt geboten werden.

Aus genau diesem Grund übrigens hat damals das Rotchina der nachmaoistischen Zeit mit seiner Einkindpolitik begonnen. -

Silicium58  29.10.2021, 00:02
Das heißt im Klartext: Die Dümmeren dürften im Schnitt 4 Kinder weniger in die Welt setzen als sie es sonst tun würden

Wie willst du das in einer Demokratie vorschlagen, geschweige denn durchsetzen?

Eine Partei, die Regeln dafür lieferte, welche Menschen als zu blöd zum Kinderkriegen zu gelten hätten, würde bei Wahlen vernichtet.

0
Strixnet  29.10.2021, 00:15
@Silicium58

Da haben Sie Recht und das zeigt uns, dass die "Demokratie" offenbar nicht nur den entwickelten Ländern schadet. -

0
Silicium58  29.10.2021, 00:20
@Strixnet

Ich bin glücklich, in einer leben zu dürfen.

Dass Demokratien das Problem Übervölkerung nicht regulieren, geschweige denn lösen können, ist eine begründete Prognose.

Wird sie zur Gewissheit, wars das.

0
Strixnet  29.10.2021, 00:35
@Silicium58

Ich würde lieber in einer konservativen Monarchie leben, unter einem Monarchen, dem das Wohl des Volkes am Herzen liegt. Und zwar des Wohl des Volkes, das er regiert, nicht das Wohl des Volkes, von dem er auf seinen politischen Posten gehievt wurde wie das wohl der Fall ist bei unseren "demokratisch gewählten" Politkaspern.

Ich kann leider auch nicht darauf vertrauen, dass man hier, im "demokratischen" Westen überhaupt ein Interesse daran hat, das Problem der Überbevölkerung zu lösen. Beispiel unser Land: Wir haben eine Bevölkerungsdichte von 232 Leute je Quadratkilometer. Das ist ausgesprochen hoch im internationalen Vergleich. Trotzdem versuchen unsere "demokratischen Politiker" krampfhaft die Zahl von etwa 83 Millionen zu halten oder noch zu steigern durch Masseneinwanderung - anstatt sich über die niedrige Geburtenrate bei uns zu freien, durch welche sich das Problem der Überbevölkerung im Laufe der Zeit immer mehr abmildert.

Ein Deutschland mit 20 Millionen Deutschen wäre mit jedenfalls lieber als eines mit über 60 Millionen Deutschen und 20 Millionen Ausländern wie wir es gegenwärtig haben.

1
Silicium58  29.10.2021, 00:45
@Strixnet

Das Problem ist: Hält Deutschland seine Bevölkerung nicht konstant, drohen Härtefälle in der Versorgung (Renten, Krankheit, Unfall) und Nachteile in der internationalen Wettbewerbsfähigkeit.

Für andere Länder und alle Industrienationen gilt das gleiche.

Daraus folgert das Problem, dass niemand wirklich an einer Bevölkerungsreduktion interessiert ist (weder Kanzler noch Monarchen), schon gar nicht, wenn der Weg dahin nur über die unpopulärsten Maßnahmen der Geschichte führen würde.

0
Strixnet  29.10.2021, 01:07
@Silicium58

Mir schon klar, dass dies von "Wirtschaftsexperten", für die ein Volk nur "Humankapital" ist und ein Land nur "Unternehmensstandort" so gesehen wird. Internationale Wettbewerbsfähigkeit sagen Sie? Wäre es nicht vielleicht besser, an diesem "Wettbewerb" gar nicht teilzunehmen? Denken sie an Salazar in Portugal. Der sympathische Diktator hat mit seinem Estado Novo sein Land hervorragend über Wasser gehalten und sich weder am "Wettbewerb" des immer noch jüngsten Weltkrieges beteiligt noch groß am wirtschaftlichen Wettbewerb um irgendwelche Vormachtstellungen und dergleichen. Er hat sogar seine Kolonien auf dem schwarzen Kontinent bis in die 70er halten können - anders als die sehr wettbewerbungshungrigen Briten, die infolge des Krieges ihr gesamtes Imperium bereits bis 1960 verlieren sollten.

Wir sollten uns abgewöhnen, den Menschen nur als Massenware zu betrachten, von der es möglichst viel geben soll, um "Produktionsfaktoren" und "Standortvorteile" zu erhalten. Der Mensch sollte nicht dem Gelde dienen sondern bestenfalls des Geld dem Menschen.

Die Sache mit der Renten- und Krankenversorgung kriegen wir schon hin. Weniger Einwanderer (pardon, heute nennt man die ja, political correct, "Flüchtlinge") bedeuten auch weniger Hartz-4- und Gefängnisausgaben, so dass wir das, was wir da sparen, dann eben den Rentnern zugute kommen lassen können. Wenn wir die Leute mehr über wahrhafte gesunde Ernährungs- und Lebensweise aufklären (nicht die unselige "Ernährungspyramide" der DGE, die dem Profit der Agrarproduzenten dient, aber nicht der Gesundheit und Rüstigkeit der alternden Menschen), wäre auch eine Erhöhung des Rentenalters auf sagen wir 72 kein wirkliches Problem. Es ist alles eine Frage des politischen Willens und des Bewusstseins. Beides fehlt leider bei uns und die wirklich originellen Köpfe werden sehr schnell abgewürgt vom Establishment.

0
Silicium58  29.10.2021, 01:23
@Strixnet
Mir schon klar, dass dies von "Wirtschaftsexperten", für die ein Volk nur "Humankapital" ist

Ich habe so wenig Interesse an Wirtschaft, dass ich mich auf dem Gebiet als unterdurchschnittlich informiert und ohne jede ideologische Prägung betrachten kann.

Was ich in unserem Dialog gesagt habe, beruht auf einer naturalistischen Herangehensweise an das Problem der Überbevölkerung. Gattungsspezische Eigenschaften, welche aus dem Wunsch nach Reproduktion ein zentrales Element im Leben vieler Menschen macht. Andere Eigenschaften wie Egoismus und Wagenburgmentalität, welche sich innerhalb der Evolution als sinnvoll erwiesen haben müssen.

Du argumentierst dagegen auf einer ideologischen und moralischen Ebene. So nachvollziehbar ich das auch finde, ich halte diese Ebene lediglich für die Ausprägung einer extrem dünnen Zivilisierungsschicht. Aus meiner Sicht wird diese als Basis nicht taugen, wenn es um Überlebenssicherung geht.

Auch die politischen Vorschläge, die du machst, könnten bei hervorragendem Gelingen regional für eine Verbesserung von Lebensumständen sorgen, würden aber das Grundproblem nichtmal im Ansatz angehen.

0
Strixnet  29.10.2021, 01:52
@Silicium58

Bin irgendwie erfreut, hier mal jemanden anzutreffen, der in Bezug auf die Zukunft noch pessimistischer ist, als ich es bin. GuteFrage ist ja sonst voll von linken Utopisten und anderen Naivlingen. Doch eines ist klar: Wir sind dazu verurteilt, das Problem konstruktiv zu lösen. Doch Lösungen hat der kreative weiße Mann immer hervorgebracht durch seinen genialen Erfindungsgeist. Dinge, die als unlösbar galten, lösen sich Jahrzehnte später durch neue Technologien.

Beispiel Deutschland in den 1920ern und 30ern: Grundproblem damals war, daß wir uns nicht selbst versorgen konnte, da die Bevölkerungsdichte damals schon zu hoch war, als daß die autochthone Landwirtschaft uns allein am Leben halten konnte. Wir waren auf Import aus Lateinamerika angewiesen. Weizen und so. Der ging aber über den Atlantik und den kontrollierten die fiesen Flotten Englands, Frankreichs und der USA, also der "Versailler Diktatoren". War Deutschland unbotmäßig hätte es wieder eine Seeblockade gegeben und ein paar hunderttausend (wenn nicht Millionen) wären wieder verreckt. Haben die Briten 1918/19 ja schonmal geprobt: 700.000 Deutsche verhungerten damals. Die Weimarer Politiker lösten das Problem vorübergehend durch Handelsbündnisse mit der neuen UdSSR: Weizen aus der Ukraine, der über Eisenbahnen geliefert wurde, die kein britischer Zerstörer vernichten konnte. Doch das war keine Dauerlösung. Zu offenkundig war, dass die roten Führer in der Sowjetunion Psychos waren, denen man nicht dauerhaft trauen konnte. Dann kamen Einige, vielleicht auch Psychos, auf die Idee, Deutschland wieder aufzurüsten, um die UdSSR anzugreifen und sich dann die Ukraine als Kornkammer selbst unter den Nagel zu reißen. Hitler hat diesen Gedanken dann aufgegriffen und weiter verfolgt.

Tatsache ist: Durch die agrarischen Revolutionen, die Einführung moderner Mähdrescher und vor allem neuen Saatgutes, wie es in den 60ern geschah, vervielfachten sich die Landwirtschaftserträge und Deutschland - selbst das nach 1945 weiter verkleinerte und dreigeteilte Deutschland - konnte sich schließlich doch wieder selbst versorgen! Hitler hätte also bloß warten brauchen, anstatt die leider unbesiegbaren Sowjets anzugreifen. (Ich weiß hier, dass die Sache natürlich so einfach nicht war damals, aber es geht mir in der Darstellung um das Prinzip!)

Dieses Beispiel zeigt, daß es keine unlösbaren Probleme gibt. Vielleicht können wir in Zukunft die Leute mit "Superfoods" aufpeppeln, die Lebenserwartung auf über 90 hochjagen, die Zivilisationskrankheiten besiegen oder gar den Menschen genetisch aufwerten durch Augmentierungen.

Klar klingt das nach Utopismus, vielleicht gar allzu naivem Utopismus. Aber unlösbar ist das Rentenproblem ebenso wenig wie das Krankenproblem. Die Japaner z. B. denken eher in diese Richtung und es sieht alles danach aus, dass sie die noch kommende Großkrise der Menschheit (Corona ist erst der Anfang) besser überstehen werden als die westlichen Länder.

Eine ideale Lebensform wäre wohl eine einerseits ländliche, ähnlich der von Salazars Idealstaat, andererseits aber durch modernste, nicht durch etablierte Konzerne und deren Profitstrategien blockierte Medizintechnik und Ernährungsperfektionierung erreichte reformierte Lebensweise. Wir könnten mit unseren technischen und Bewusstseinsmöglichkeiten die Erde theoretisch tatsächlich in eine Art neues Paradies verwandeln, wenn da nicht die PsychopathInnen des Establishments wären, in Wirtschaft, Industrie, Hochfinanz, Politik, Medien, Popkultur und Universitäten, die alle idealistischen Energien instinktsicher wieder abwürgen.

1
Silicium58  29.10.2021, 02:35
@Strixnet
Eine ideale Lebensform wäre wohl eine einerseits ländliche, ähnlich der von Salazars Idealstaat

Du hast in deinem Kommentar auch noch andere Inhalte, an denen du ideologische Positionen beziehst. Ich habe das interessiert gelesen; an manchen Stellen kann dir zustimmen, an etwas mehr Stellen nicht.

Aus meiner Sicht nennst du allerdings Maßnahmen, die sich an den Symptomen eines Problems abarbeiten würden, dieses Problem selbst aber nicht mal streifen.

Zumal einige deiner Vorschläge auf so viel Widerstand stoßen würden, dass sie in einer Demokratie ebensowenig durchsetzbar wären, wie ein direktes Angehen einer Bevölkerungsregulierung.

Klar klingt das nach Utopismus, vielleicht gar allzu naivem Utopismus

Oh ja! Und die Dystopie holt noch den besten Utopisten ein.

Alles, was du über technische Entwicklung und ihre Bedeutung für grundsätzliches Überleben von Menschen in Anzahl vieler Milliarden geschrieben hast, halte ich für eine basislose Wette auf die Zukunft.

Selbst wenn wir morgen eine komplette Theorie der Quantengravitation hätten (der Schritt, den wir brauchen, um technisch revolutionär zu werden), würde es viele Jahrzehnte brauchen, die Welt strukturell anzupassen. Und viel, viel Geld.

Dazu: Du gehst von einer Wissenschaft aus, die sich linear entwickelt. Das ist objektiv ein grober Fehler.

Bin irgendwie erfreut, hier mal jemanden anzutreffen, der in Bezug auf die Zukunft noch pessimistischer ist, als ich es bin. GuteFrage ist ja sonst voll von linken Utopisten und anderen Naivlingen

Überzeugte Linke und Linksgrüne, deren politische Positionen ich in vielen Bereichen teile, schätzen es nicht, wie ich zu dieser Frage argumentiere.

Rede ich mit eher Rechtsorientierten, ist es mir schon passiert, dass ich ein Problembewusstsein wahrnahm. Im Folgenden stand denen aber die Tatsache im Weg, dass je rechter man ist, desto scheißegaler werden die Probleme jenseits der Nation.

Das kann kein Ansatz für die Lösung eines globalen Problems sein.

0

Die Ein Kind Politik würde später die Wirtschaft zerstören aber gute Bildung und Infrastruktur senkt die Geburten enorm.

Es gibt auch nichts ethisch vertretbares außer das wir den Mars besiedeln und alle nach da abschieben aber das ist bisschen schwer so

Silicium58  28.10.2021, 23:34

Wenn das realistisch wäre, würde es das Problem nur verschieben.

0
Silicium58  28.10.2021, 23:37
@Legion73

Die Lösung kann ja nur eine Reduktion von Geburten sein. Problematisch wird die Durchsetzung. Menschen das Kinderkriegen zu untersagen, kann keine Demokratie dieser Welt leisten.

0