Erzieherin definitiv zu überfordert?

7 Antworten

Mein Großer (adoptiert - mit Kinderheimgeschichte) hatte - ganz am Anfang - ein vielleicht vergleichbares Problem. Er konnte nicht "eskalieren". Ein Anderer schubst ihn, nimmt ihm was weg, was auch immer, und der Große schlug rückhaltlos zu. Er hatte einfach nicht die Möglichkeit, zu "dosieren", oder, wie es die Militärs der USA audrücken: Er konnte keine "flexible response" sondern nur "volle Abschreckung".

Ich habe einiges mit den Erzieherinnen ausgestanden, und die mit mir. Nach ein paar Wochen war's gut. Heute ist er ein friedfertiger, gutgelaunter werdender Ingenieur.

Warum ich das erzähle: Hab Geduld mit Deinem Sprößling! Der kommt!


Sterntaler927  08.11.2021, 05:30

Vor allen Dingen braucht der Sprössling intensive Zuwendung und überdies hinaus müssen ihm klare Grenzen gesetzt werden. Die Aggression des Kindes ist hausgemacht. Es ist ver- und nicht erzogen.

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Wenn das Kind auffällig ist und zu Aggression neigt, dann kann der Kindergarten das Kind natürlich ausschließen.

Ein Kind, welches mit Stühlen wirft, andere Kinder schubst und Spielsachen um sich wirft, ist eine Gefahr für alle anderen Kinder und auch für diese Kinder sind die Erzieherinnen verantwortlich.

Ein solches Kind muss ständig beaufsichtigt werden und das ist in einem Kindergarten-Betrieb nicht permanent aufrecht zu erhalten.

Das hat nichts mit Überforderung zu tun, das geht einfach vom Ablauf und der Personalausstattung nicht.

In erster Linie liegt die Verantwortung bei Dir - und wenn Dein kleiner Sohn ein Betragen zeigt, welches unmöglich macht, ihn in eine Gruppe von anderen Kindern zu integrieren, sind es nicht die Erzieherinnen, die "überfordert" sind, denn sie sind nicht lediglich "Aufpasser", sondern sie arbeiten mit den Kindern.

Es ist nicht ausschlaggebend, für wie viele Stunden Du das Kind angemeldet hast, sondern ob es für die anderen Kinder zumutbar ist. Ein Kind, das andere gefährdet, ist dies nicht.

Auch in einem Gespräch mit der Erzieherin wirst Du in dieser Situation nicht viel ändern können.

Wie wäre es, wenn Du, statt wegen der "Hin- und Herlauferei genervt zu sein, selbst Zeit in Dein Kind investiert und Dich um es bemühst? Die allererste "Fruehfoerderung" in sozialem Verhalten erhält ein Kind normalerweise im Elternhaus.

Dein 3-jähriger Sohn hat viel zu viel Macht bekommen, zumal er mit seinen Aktionen immer wieder durchkommt und seine Umgebung erfolgreich manipuliert.

Du hast leider versäumt, die gesunde Ordnung innerhalb der Familie herzustellen. Nach dieser Ordnung solltest du die Große sein und dein Sohn der Kleine. Leider ist das weder in deinem noch in seinem Empfinden so. Er fühlt sich größer, als du und du fühlst dich kleiner, als er.

Deshalb meine Aussage, der Junge hat zuviel Macht und das tut niemand gut.

Wenn du es alleine nicht schaffst gehe zur Erziehunghsberatung. Der Sohn braucht keine Frühförderung, sondern klare Grenzen, die du auch konsequent durchsetzen solltest.

Alles Gute...


Sterntaler927  07.11.2021, 20:08

So sehe ich das auch. An der Erziehung des Kindes ist bisher alles versäumt worden, was zu versäumen geht.

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Dreijährige Kinder die den Kindergarten starten.... haben sowieso schon eine unterschiedlich lange Zeit bis sie sich aklimatisiert haben und in die Gruppendynamik eingefunden haben, die Regeln beginnen zu verstehen und zu befolgen.

Wenns dann noch bisher Einzelkinder waren, die daher das Teilen mit anderen Kindern/ den Umgang mit Gleichaltrigen nicht oder kaum gewöhnt sind, dann kanns unter Umständen auch mal schwieriger sein. Allerdings kann das auch Kindern passieren die ältere oder jüngere Geschwister haben.

Alleine schon in meinem Vorpraktikum damals hab ich so einiges mit den Kindergartenanfängern erlebt. Diese Situationen sind mir im Gedächtnis geblieben.

Okay weiter,.... dein Kind ist seit 2 Monaten im Kindergarten - und du meinst beurteilen zu können ob einer vom dortigen Personal "unfähig" oder "überfordert" ist?

Kleine Kinder werfen sich unter Umständen auch mal motzend auf den Boden wenn sie ihren Willen nicht kriegen. Ist halt so. Das wird im Elternhaus versucht, im Supermarkt, im Kindergarten. Je nachdem wie damit umgegangen wird, lernt das Kind mit der Zeit das das sinnlos ist und hört damit auf.

Aber hier ist in erster Instanz das Elternhaus dafür verantwortlich dem Kind nach und nach beizubringen das das nichts bringt. Das man Unwillen auch anders ausdrücken kann, ohne hinschmeißen oder körperliche/ verbale Übergriffe.

Die im Kindergarten, die versuchen dann zwar das aufzufangen und gradezubiegen was im Elternhaus bis dahin noch nicht vermittelt wurde - aber auch da ist irgendwo eine Grenze.

Denn im Kindergarten, da sind pro Gruppe so einige Kinder. Da kann man nicht die ganze Zeit um ein einziges Kind herumschwärmen um es abzuschirmen von negativen Erfahrungen, Grenzen.

Und wenn ein Kind unberrechenbar erscheint, sogar mit Stühlen schmeißt... dann wirds kritisch für die anderen Kinder die sich dort befinden.

Stell dir vor dein Kind spielt ganz normal und entspannt, dann kommt ein anderes Kind... schiebt einen Ausraster wegen was auch immer.... und fängt an zu schubsen und mit Stühlen zu schmeißen. Ich denke, das wäre dir dann sicher unangenehm und du würdest anfangen dir Sorgen zu machen.

Ja, meist brauchts längere Zeit bis man einen Hilfeplatz bekommt. Das ist recht normal.