Erfahrungen mit Kentucky Schabracken?

2 Antworten

Was Du genau ansehen musst, wäre, ob der Schnitt zu Deinem Sattel passt. Ich sehe 95 % Sattelunterlagen unter Sätteln, wo jemand einfach "Warmblut Dressur" oder "Pony Springen" gekauft hat, aber nicht geprüft hat, dass das Ding wirklich passt.

Dann ist die Frage, wie die aufgebaut sind. Im Internet sehen sie nach mehreren Lagen aus. Sinnvolle Sattelunterlagen sind entweder ein dünner, sehr atmungsaktiver Stoff oder, wenn sie gefüttert sind, dann mit einer Lage, die aktiv Schweiß weg transportiert von der Pferdehaut wie z. B. solches Dekubitusfell oder Lammfell, wie es Distanz- und Wanderreitunterlagen haben. Dick, damit undurchlässiger als zwei gesteppte Lagen Baumwolle oder eine Wollfilzunterlage, ist Mist. Da entsteht ungünstiger Wärmestau. Man kann da durchaus auch beim Hersteller die entsprechenden Angaben anfordern. Wer nicht liefern kann, hat es meist nie getestet und bestimmt keinen besonderen Wert auf Atmungsaktivität gelegt.

Ob das Ding rutscht oder nicht, kommt auf die Sattelanpassung an. Ein Sattel, der passt, liegt so, dass sich nichts raus arbeitet. Leider gibt es immer mehr Sattelhändler, die das Handwerk weder als Berufsausbildung noch sonstwie gelernt haben und nur schlau daherreden, jedoch unpassend besatteln und es werden immer mehr Pferde (meist, weil "soooo süß") als Reitpferde erworben, die gar nicht sinnvoll besattelbar sind, weil ihre Anatomie das schlicht und ergreifend nicht hergibt. Entweder wurde die Rasse nie zum Reiten gezüchtet, weshalb das schon Rassestandard ist, dass nie auf eine Sattellage geachtet wurde oder es ist eben das aus der Art geratene Exemplar, das ein Mensch aber unbedingt haben wollte, weil es sowas besonderes ist. Kann man sich alles kaufen. Dann aber Reiten als seine "Verwendung", sein gemeinsames Tun mit dem Tier auszuwählen, ist halt auch nicht korrekt. Wenn ich gerne reite, kaufe ich mir ein Reitpferd. Fahre ich lieber, kaufe ich mir ein Zugpferd, longiere ich gerne, kann ich auch ein Pferd auswählen, das sich vielleicht zum Reiten nicht eignet oder zum Fahren. Ich brauche halt ein Pferd, das eine Eignung für das mitbringt, was ich tun möchte. Ein Reitpferd mit passendem Sattel braucht keine Riemen. Eines, das anatomisch nicht zum Reiten geeignet ist bzw. eines, das keinen passenden Sattel hat ... braucht auch keine Riemen, weil wo man nicht rauf steigt, braucht man auch keine Sattelunterlage. Es kann natürlich auch in einer Reha- oder Ausbildungsphase einen Kompromiss geben bei der Sattelanpassung. Da kann man eine gute, beriemte Unterlage immer noch verwenden. Diese hier liegt dann halt im Schrank. Und dafür ist sie einfach nur zu teuer.

Ich würde das Ding nicht kaufen. Zu viele Unbekannte, wo ich doch für das Geld auch etwas echt gutes bekomme.

Ist von Marke zu Marke unterschiedlich, aber viel Erfahrung habe ich damit auch nicht