Erfahrung von Fluglotsentest?

1 Antwort

Mit der Einladung nach Hamburg, erhält jeder Bewerber Zugangsdaten zu Downloads der DLR, mit denen man sich kostenlos auf die Tests vorbereiten kann, bei denen eine Vorbereitung sinnvoll ist. Hier geht es darum, einen ersten Eindruck von den Tests zu gewinnen und in etwa zu wissen, was auf einen zukommt. Für einige andere (wenige) Tests ist eine Vorbereitung definitiv kontraproduktiv, da in mehreren Durchgängen die Leistung gesteigert werden soll.
Man möchte sehen, wie mit Fehlern umgegangen wird, und ob daraus gelernt wird. Dabei geht man davon aus, dass die Tests völlig neu für jeden Bewerber sind, und dieser sie noch nie zuvor gesehen hat.

Wenn der Test schon geübt wurde, ist dies am Ausgangsniveau bereits
erkennbar und man kann nicht mehr objektiv bewerten, was in den meisten
Fällen direkt zum Ausschluss führt.

Letztendlich soll der Test die vorhandenen Fähigkeiten und Eigenschaften
testen, nicht das, was mit aller Anstrengung gerade so erreicht werden
kann. Was hilft es, den Test zu bestehen, und dann nach 1 1/2 bis 2
Jahren Ausbildung festzustellen, dass es nicht reicht, weil man eben
nicht soviel Zeit hat, die Dinge immer und immer wieder zu üben? Sinnvoll ist es daher, die DLR-Downloads zu nutzen und viel Englisch zu üben, denn das wird ausgiebig getestet und ist für den Job später sehr wichtig.
Dann entspannt und ausgeschlafen zum Test - und wenn man das Zeug zum Lotsen hat, klappt es dann schon!

Die Entscheidung Tower / Center fällt noch in Hamburg, im Interview am vorletzten oder letzten Tag. Nicht immer stehen Ausbildungsplätze für beide Ausbildungszweige zur Verfügung, da 4x so viele Centerlotsen wie Towerlotsen benötigt werden.

Einige Monate vor Ende der theoretischen  Ausbildung in Langen kann jeder Azubi Wünsche äußern, an welcher Niederlassung er später eingesetzt werden möchte, jedoch gibt es keine Garantie, dass dieser Wunsch auch erfüllt werden kann, da sich die Verteilung in erster Linie am Bedarf orientiert. Die endgültige Verteilung erfolgt dann 2-3 Monate vor Ende der Akademiezeit.

Grundsätzlich muss jedem Bewerber klar sein, dass man in ganz
Deutschland eingesetzt werden kann, und ein Wechsel vor allem deshalb
schwierig ist, da die komplette praktische Ausbildung, das sektor- bzw.
towerspezifische On-Job-Training, dass zwischen 12 und 24 Monaten
dauert, erneut absolviert werden müsste. Es gibt die Möglichkeit, einen Versetzungsantrag zu stellen, ein Zeitrahmen von 5-8 Jahren, teilweise auch länger, ist hier realistisch. Auch hier gibt es aber keine Garantie.

Der Wechsel von Tower zu Center und umgekehrt ist nur in sehr seltenen
Ausnahmefällen möglich, da hier nicht nur das OJT sondern auch 2/3 der
Theorie- und Simulationsausbildung an der Akademie in Langen erneut
absolviert werden müssten.

Da es 16 Tower Niederlassungen gibt, auf denen man eingesetzt werden
kann, ist es recht unwahrscheinlich, dass jeder seinen Wunschplatz
bekommt. Im Bereich Center gibt es nur 4 Niederlassungen.