Ergibt es Sinn, das Wort "Händler" zu gendern?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Ich gendere generell nicht. 65%
Ja, gendern. 20%
Ich weiß nicht. 10%
Nein, in diesem Fall nicht gendern. 5%

5 Antworten

Ich gendere generell nicht.

Ein Gemüsehändler ist ein Mensch aus Fleisch und Blut. Seine Firma ist ein Gemüsehandel. Auch die Arbeit, die er betreibt, ist der Gemüsehandel, denn er handelt mit Gemüse. Das Geschäft, in dem er Gemüse verkauft, ist eine Gemüsehandlung.

Wenn es sich um eine Frau handelt, die Gemüse kauft und verkauft, dann ist das natürlich eine Gemüsehändlerin.

Am frühen Morgen sind viele Gemüsehändler und -händlerinnen auf dem Großmarkt, um frische Ware einzukaufen.

So schreibe und spreche ich, wenn ich darüber berichte, wer auf dem Großmarkt anzutreffen ist. Aber ich benutze garantiert nicht seltsame Wörter mit Sternchen, bei denen man neuerdings mitten im Wort eine Sprechpause machen soll. Es war noch nie üblich, inmitten eines Wortes eine Sprechpause zu machen. Warum sollte ich mich den Wünschen einer Minderheit von Verrückten beugen, die keine Ahnung von der deutschen Sprache haben?

Kleine Sprechpausen kann man machen bei längeren Komposita. Das ist manchmal schon allein deshalb nötig, weil man ja auch mal atmen muss.

SchakKlusoh  31.05.2023, 09:22
Ein Gemüsehändler ist ein Mensch aus Fleisch und Blut.

Nicht immer. Deutsch ist da sehr flexibel. Die Bedeutung eines Wortes ist kontextabhängig.

Genauso wie "Arzt" und "Bäcker" ist der Gemüsehändler im Deutschen öfter auch eine Ortsbestimmung.

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spanferkel14  31.05.2023, 12:22
@SchakKlusoh

Ja, ok. Aber auch wenn der Gemüsehändler ne Ortsbestimmung ist, bleibt er ein Mensch aus 🥩 & Blut und wird nicht zum 🤖.

Apropos Ortsbestimmung: Vielleicht gehen deshalb so viele Leute im Pott nach Omma und Oppa.😉

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SchakKlusoh  31.05.2023, 12:33
@spanferkel14
Aber auch wenn der Gemüsehändler ne Ortsbestimmung ist, bleibt er ein Mensch aus 🥩 & Blut und wird nicht zum 🤖.

Aber es ist egal, welches Geschlecht er hat, die Hauptsache ist, er hat Gemüse.

nach Omma und Oppa.

War das im "alten" Hochdeutsch nicht umgekehrt?

Man geht nach einem Ort, aber zu einer Person?

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spanferkel14  31.05.2023, 13:55
@SchakKlusoh

Natürlich fährt man nach Hamburg oder Kusemuckel, nach Spanien, nach Frankreich, man geht auch nach Haus (jedoch in die Schweiz, in den Sudan etc.); aber man geht zu Oma, Opa und zu Tante Adelheid, zu Regina und Martin. Das ist Standard- bzw. Hochdeutsch und nicht etwa "altes" Hochdeutsch. Alles andere ist falsch.

Aber im Pott und teilweise auch ganz oben in Norddeutschland gehen manche Leute gern nach Personen. Das kam mir (nur so als lustige "Zugabe" ) aus der regionalen Umgangssprache in den Kopf, als du vom Gemüsehändler als Ortsbestimmung sprachst. Oma und Opa bzw. alle Personen sind also im Pott und an der Küste auch eine Ortsbestimmung 🤣. Ach, Deutsch ist herrlich!

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SchakKlusoh  31.05.2023, 22:52
@spanferkel14

Ich habe im Deutschunterricht gelernt, daß es zu Goethes und Schillers Zeiten noch nach hieß, wenn man zu irgendeinem Ort geht. Nur wenn man zu einer Person geht, heißt/hieß es zu.

Faust I

810 Wir aber wollen nach der Mühle wandern.

811 Ich rath’ euch nach dem Wasserhof zu gehn.

820 Nein, nein! ich gehe nach der Stadt zurück.

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spanferkel14  31.05.2023, 23:52
@SchakKlusoh

Ja, aber was hat der Gebrauch der lokalen Präpositionen im 18. und im beginnenden 19. Jahrhundert mit unserem heutigen Deutsch zu tun? Ich sehe auch keinen Zusammenhang mit meiner Bemerkung über regionale Umgangssprache im Ruhrpott etc.

Oder wolltest du mir einfach nur erzählen, dass man vor 200 - 300 Jahren noch ein wenig anders gesprochen hat als heute?

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SchakKlusoh  01.06.2023, 08:54
@spanferkel14

Das war klarer. Orte - nach, Menschen - zu.

Da müßte man nicht streiten, ob man gendern muß.

Ich gehe nach dem Gemüsehändler, meint den Ort

Ich gehe zum Gemüsehändler oder zur Gemüsehändlerin, meint die Person.

Als ich deutsch lernte, fand ich das logischer.

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spanferkel14  08.06.2023, 13:14
@SchakKlusoh
Ich gehe nach dem Gemüsehändler, meint den Ort
Ich gehe zum Gemüsehändler oder zur Gemüsehändlerin, meint die Person.
Als ich deutsch lernte, fand ich das logischer.

Aus welchem Jahrhundert vor meiner Zeit bist du denn entflohen? Auch im letzten Jhdt. hieß es im deutschländischen Standarddeutsch nicht "Ich gehe nach dem Gemüsehändler/-laden". - Es war übrigens auch schon damals nicht sprechüblich, "Als ich Deutsch lernte, fand ich das logischer" zu sagen, sondern "Als ich Deutsch gelernt habe, fand ich das logischer". Zu viel Gebrauch des Präteritums verriet fast immer den Ausländer, der mit veralteten Büchern Deutsch gelernt hatte oder von einem Lehrer unterrichtet worden war, der selbst nie in Deutschland gewesen war. Es ist allerdings nicht falsch, in dem o.g. Satz das Prät. zu benutzen, nur eben nicht sprechüblich. "(...), fand ich das logischer": Hier ist das Präteritum goldrichtig, denn es handelt sich um eine reine Feststellung.

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Ich gendere generell nicht.

Ich kann mit dem Wort Händlersterninnen nichts anfangen. Ausserdem klingt das tatsächlich komisch. Bei dem Wort Händler weiß ich wer damit gemeint ist, für mich sind das einfach Geschäfte oder Unternehmen. Genauso, wie Du es in der Fragestellung erwähnt hast.

Ich gendere generell nicht.

Gendern ist generell etwas, was keiner braucht. Es bereichert die Sprache nicht und sorgt auch nicht für Gleichberechtigung, wie sie uns immer erzählen wollen. Es klingt nicht und macht die Sprache kaputt und wird sich hoffentlich auch nicht durchsetzen (außer in der Blase), denn die Mehrheit will es auch nicht.

Ich weiß nicht.

Ein Händler kann ein Unternehmen sein, also ein Handelsunternehmen oder es kann eine Person gemeint sein.

Wenn eine Person gemeint ist, müsste man korrekter Weise gendern, bei einem Unternehmen nicht.

spanferkel14  19.03.2023, 21:53

Korrekterweise? Wie kommt wer dazu zu behaupten, dass das korrekt sei?

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Suboptimierer  19.03.2023, 22:20
@spanferkel14

Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Kolleginnen und Kollegen, Damen und Herren.

Gegendert wird schon seit Jahrzehnten. Es wird immer so getan, als wäre das ein neumodisches Unding.

Wenn Gendern angebracht ist, zum Beispiel in offiziellen Schreiben, dann würde ich Händler unter oben genannter Bedingung gendern.

Und wenn dir das nicht passt, bin ich die falsche Anlaufstelle für deinen Unmut.

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spanferkel14  19.03.2023, 22:22
@Suboptimierer

Gegen diese Art von Gendern habe ich ja auch nichts. Ich wehre mich nur gegen Sternchen mit Schnappatmung.

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SchakKlusoh  31.05.2023, 09:24
@spanferkel14

Die Bedeutung von Wörtern ist kontextabhängig. Deutsch ist recht flexibel.

"Ich gehe zum Obsthändler/Bäcker/Arzt", kann eine Ortsbestimmung sein.

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spanferkel14  31.05.2023, 12:01
@SchakKlusoh

Ihr scheint alle nicht lesen zu können.

Gegen diese Art von Gendern habe ich ja auch nichts. Ich wehre mich nur gegen Sternchen mit Schnappatmung.

Damit meine ich: Ich habe etwas gegen Student*innen (mit Sprechpause). Das hat mit deutscher Sprache nichts zu tun.

Natürlich gehe ich zum Arzt genauso wie zum Bahnhof oder zur Bank. An einer Schule unterrichten Lehrer, und das sind selbstverständlich nicht ausschließlich Männer, sondern alle, die dort lehren, genauso wie Studenten Männlein, Weiblein und Diverse umfassen. Wenn ich nur von einem Individuum spreche, dann bezeichne ich es allerdings geschlechtsentsprechend z.B. als meine Hausärztin oder meinen Orthopäden. Ich spreche ja auch von meiner Cousine und nicht von meinem Cousin, wenn es sich um eine weibliche Person handelt. Diverse kann ich dabei nicht berücksichtigen, denn sie laufen ja nicht ständig mit nem Schild um den Hals rum. Ein anderer will das in der Regel auch gar nicht so genau wissen.

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Ich gendere generell nicht.

Es ergibt nirgends einen Sinn zu Gendern, unnötige Zeitverschwendung und Mehrarbeit.

spanferkel14  31.05.2023, 12:08

😂 Verschwendung ist immer unnötig.😉 Aber du hast ja recht!

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