Dual oder „normal“ studieren?

3 Antworten

Ich denke, es kommt ein bisschen darauf an, was dein Berufsziel ist und was du überhaupt studieren möchtest. Wenn du nach dem Bachelor direkt in den jeweiligen Betrieb einsteigen möchtest, ist ein duales Studium sicherlich ideal. Du hast bereits Praxiserfahrung, kennst den Betrieb...

Wenn dein Ziel ein Masterabschluss ist, ist es weniger relevant. Dann musst du eh noch mal "normal" studieren. Je nachdem, wo du arbeiten möchtest, bringt dir dann auch die Praxiserfahrung nicht mehr sooo viel.

In Führungspositionen kann man mit einem sehr guten Masterabschluss kommen, indem man sich dann auf Trainee-Programme großer Firmen bewirbt. Da wird man dann noch mal speziell auf solche Aufgaben geschult.

Ich habe Im Masterstudium Komilitonen kennen gelernt, die von einem dualen Studium kamen und ihren Master nachgeholt haben. Beide waren sehr intelligent und ehrgeizig, ich denke einer hat dann auch promoviert. Beide wären aber sicherlich auch ohne duales Studium zu diesem Ziel gekommen.

Was beim normalen Studium deine Berufschancen extrem steigert, wären geeignete Werkstudentenjobs. Also als Werkstudent schon mal in der Branche zu arbeiten. (Werkstudent ist eine rechtliche Form eines Nebenjobs während dem Studium. Es ist für Betriebe günstiger als normale Angestellte, weil weniger staatliche Abgaben und z.B. auf 20 Stunden pro Woche limitiert.)

Ich habe nicht dual studiert. Durch mein Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften wurde ich z.B. Spezialist für Wechsel- und Scheckrecht, ohne jemals einen Scheck oder Wechsel in der Hand gehabt zu haben.

Ohne Praxis wird man nur durch das Studium zu einem Theoretiker. Es machte mir keine Mühe, nach dem Studium die Praxis kennenzulernen. Aber es ist schon ein riesen Unterschied, ob man nur Theoretiker ist oder die Praxis mit ihren Tücken kennt.

Ein guter Abschluss ist immer wichtig und öffnet Türen. Ein guter Mann lernt auch nur mit einem Studium - anschließend - die Praxis gut kennen. Der fertige Student bewirbt sich dort, wo er sich mit seinen bislang nur theoretischen Kenntnissen sinnvoll einbringen kann. Er sucht sich diese Stelle aus. Im Dualstudium ist das nicht der Fall. Da muss man nehmen, was angeboten wird, denn nicht jedes Unternehmen lässt duales Studium zu. Für meine Studienschwerpunkte wurde kein duale Weg angeboten.


v1523 
Fragesteller
 04.06.2023, 10:36

Danke, dass man nach einem dualen Studium keine freie Wahl mehr hat, wusste ich gar nicht!

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Nordlicht979  04.06.2023, 21:26
@v1523

das hab ich auch nicht geschrieben. Man kann sich immer bei anderen Firmen bewerben.

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Moin, ein dualer Student hier.

Ich habe mich für ein duales Studium aufgrund des Gehalts und der Kombination zwischen Praxis und Theorie entschieden. Man wird an die Hand genommen und erhält schon erste Erfahrungen im Job, außerdem muss man sich nach dem Studium nicht um einen Job bemühen, schließlich hat man den schon.

Ist mein subjektiver Eindruck:

Ich habe teilweise den Eindruck, dass man an die richtig guten Stellen eher mit einem normalen Studium kommt. Dafür musst du dann aber eben auch super Noten und hervorragende Praktika vorlegen, was herausfordernd ist.

Musst selber entscheiden, was dir wichtig ist. Möchtest du jetzt schon verhältnismäßig viel Geld kriegen, dann studiere dual. Hast du lieber viel Flexibilität und möchtest dir deine Arbeitszeit und Freizeit selbst einteilen, dann studiere normal (wenn du diszipliniert dazu bist).