Die Kinder fressen ihre Revolution?

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Der tatsächliche Ausspruch, der aus der Französischen Revolution (1789 – 1799) stammt, ist darin, wer von wem gefressen wird, umgekehrt: Die Revolution frisst ihre Kinder

Mit dem Satz wird ausgedrückt: An einer Revolution Beteiligte (die Kinder der Revolution) fallen der weiteren Entwicklung der Revolution zum Opfer, die sich radikalisiert, neue umwälzende Folgen hat oder weitere Machtkämpfe auslöst.

Ein Revolutionär, der Girondist Pierre Vergniaud, soll auf dem Weg zur Hinrichtung (31. Oktober 1793) gesagt haben: „Die Revolution, gleich Saturn, frisst ihre eigenen Kinder." Der römische Gott Saturn wurde mit dem Gott Kronos (Κρόνος) gleichgesetzt. Kronos verschlang nach der griechischen Mythologie seine Kinder von der Göttin Rhea, bis ihm statt Zeus ein Stein gebracht wurde. Der Satz (französisch: „La Révolution est comme Saturne: elle dévore ses propres enfants.") ist in leicht verkürzter Form zu einer Redensart geworden.

Revolutionäre wie beispielsweise die Girondisten (eine Bezeichnung für eine bestimmte politische Gruppe), die bei der Revolution mitgemacht haben und durch sie politisch bedeutend geworden sind, werden Opfer der weiteren Entwicklung der Revolution. Die hingerichteten Revolutionäre werden Kinder der Revolution genannt, weil sie in ihrer Bedeutung und ihren Gedanken aus ihr hervorgegangen sind und als ihre Anhänger selbst an ihrer Ingangsetzung und Ausführung teilgenommen haben. Revolutionäre werden von den Entwicklungen in einer Revolution überrollt. In der Französischen Revolution ist es zu schwerwiegenden Uneinigkeiten unter den Revolutionären, Radikalisierung und Auseinandersetzungen gekommen. Von der vorherrschenden Richtung Abweichende (auch welche, deren Richtung nach Meinung anderer zu weit ging) konnten zu Opfern von Anklagen und Verfolgung werden. In Paris wurde am 10. März 1793 ein außerordentliches Strafgericht eingerichtet, das am 20. Oktober den Namen Revolutionstribunal (tribunal révolutionnaire) erhielt. Verurteilte wurden durch die Guillotine hingerichtet. In der Zeit der „Schreckensherrschaft“ („Terreur“) gab es zahlreiche Opfer. Ähnliche Gerichtshöfe gab es auch anderswo.

Beispiele für den Satz sind hingerichtete Revolutionäre, darunter berühmte wie Jacques Pierre Brissot, Jeanne-Marie („Manon“) Roland de La Platière, Antoine Barnave, Jacques-René Hébert, Camille Desmoulins, Georges Danton, Marie-Jean Hérault de Séchelles. Auch Maximilien de Robespierre selbst, der führend an der mit Hinrichtungen verbundenen Politik mitwirkte, wurde 1794 nach seinem Sturz hingerichtet. Der Revolutionär François Noël Babeuf wurde 1797 hingerichtet, weil er einen Sturz des Direktoriums vorbereitete.

Ja ja, Kinder sind wirklich gefräßig. Die fressen einem förmlich die Haare vom Kopf - und manchmal eben auch ganze Revolutionen.

;-)


Die französische Revolution hat dem Volk keine Freiheit gebracht, sondern ein Schreckensregime, das der Jakobiner. Diese brachten tausende um, die dem Adel angehört hatten oder die die Jakobiner einfach als Konterrevolutionäre verurteilte (also auch normale Bürger). Zudem wurden viele herrscher der Jakobiner von ihren ehemaligen genossen umgebracht, das bekannteste Beispiel ist Maximilian Robespierre.

Das Zitat heißt: Die Revolution frisst ihre Kinder! (Wenn ich vor 40 Jahren in der Schule aufgepasst habe.) Und so war es doch: Robbespierre, Danton, Marat -> alle später umgebracht! Oder im Sprichwort: Wer Wind säht, wird Sturm ernten!


Marlissa97 
Fragesteller
 20.01.2013, 20:23

Du hast Recht. Aber so ganz verstanden habe ich das jetzt nicht..:D

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