Deutschland = Neidgesellschaft?
Was sagt ihr zu dieser Aussage?
11 Antworten
Das ist nicht "deutsch", das gehört immanent zum Kapitalismus.
Die Leute, die in der DDR aufgewachsen sind, erzählen von allem Möglichen, was sie dort zu meckern hatten. Aber nicht von Neid.
Dort hatten alle ungefähr dasselbe. Die Einkommensunterschiede waren gering. Und damit Neid kein Problem.
In Schweden sehe ich auch weniger Neid. Aber das liegt sicher nicht am "Nationalcharakter", sondern an der anderen Verteilung.
Gibt es sicher viel. Noch schlimmer finde ich Missgunst. Da hierzulande Viele ihre Errungenschaften unrechtmäßig erworben haben, kann ich das in diesen Fällen sogar nachvollziehen.
Ansonsten empfinde ich es als Charakterschwäche.
Ich weiß nicht so recht. Ich habe diese Frage in letzter Zeit oft beobachtet, oft wurden dazu Zusatzinformationen in dem folgenden Stil gegeben "Ich bin 20 Jahre alt, habe aber schon einen Haufen Geld und fahre mit einem (hier irgendein superteures Auto einsetzen) durch die Gegend."
Da habe ich mich auch gefragt, ob das dann nicht eher einer Informationsübermittlung dienen sollte (schaut mal, wie reich ich bin) als einer Frage zum Thema Neid.
Und es gab auch schon eine Frage nach irgendeinem Bändchen, das jemand um ca. 30000 Euro Bargeld wickeln wollte, weil er (warum nur?) nicht bargeldlos zahlen wollte. Das klingt mir eher danach, dass er optisch wirkungsvoll mit den Scheinchen wedeln wollte.
Sagen wir es mal so: es gibt schon Neid, aber es gibt eben auch Angeber (die den Neid absichtlich oder unterbewusst provozieren). Es gibt aber auch reiche Leute, die sich anders verhalten. Keineswegs würde ich sagen, dass alle reichen Leute angeben würden.
Das soll nun kein Vorwurf sein, deine Situation kenne ich ja nicht. Aber es ist eine Beobachtung hier auf GF, die ich mehr als einmal gemacht habe.
Und das würde ich auch thematisch trennen von dem eher politisch orientierten Thema der "Umverteilung". Ich meine, dass man die Debatte um die Schieflage (wenige Leute besitzen hier einen riesigen Anteil des Vermögens) nicht mit dem Wort Neid ersticken sollte. So simpel ist das nun auch nicht.
Mir fällt auf, dass diese Aussage fast ausschließlich von Menschen kommt, denen materielle Werte, Geld, Status mehr bedeuten als den meisten Leuten. Es ist wohl eine Übertragung der eigenen Antriebe auf andere Menschen.
Wenn ich genauer hinsehe, sind die meisten Menschen die eine gerechtere Verteilung wünschen nicht arm. Sie denken eher an eine bessere Versorgung der Schwachen, Alten, Kranken als an sich selbst.
Schon mal ein AMG oder etwas ähnlich teueres durch die City bewegt? Das ist kein Neid mehr, das ist Krank. 😂
etwas ähnlich teueres durch die City bewegt?
Mach ich regelmäßig vollkommen problemlos. Von welcher "City" sprichst du?