Denken Kreationisten, dass ihr Gott Fossilien in den Erdschichten verteilt hat um sie zu veralbern?

11 Antworten

Manche Kreationisten glauben, dass die Fossilien von Gott versteckt wurden, um den Glauben der Menschen zu prüfen. Oder von bösen atheistischen Wissenschaftlern falsch zusammengesetzt worden sind. Oder von Satan erschaffen worden sind, um die Menschen zu täuschen:

Some believe that God created all these fossil bones of animals that never really lived in order to test our faith in God.
Some believe that scientists are putting these fossil bones together wrong and create monster dinosaurs that never really existed.
Others say that Satan created these fossils in order to deceive us.

https://www.bibleandscience.com/science/ageofearth.htm

Keine versteinerte Fossilien von heute lebenden Tieren

Geht mal durch ein naturhistorisches Museum und zählt die versteinerten Fossilien von heute lebenden Tieren (rezente Tierarten).

Die Anzahl sollte 0 betragen. Auch mit dem berühmten Quastenflosser:

Quastenflosser werden oft als die „Urahnen“ der Landwirbeltiere (Amphibien etc.) dargestellt. Diese ungenaue Darstellung bezieht sich nicht auf die rezenten Quastenflosser, sondern auf die letzten gemeinsamen Vorfahren der Quastenflosser und der Landwirbeltiere.

https://de.wikipedia.org/wiki/Quastenflosser#Evolution

Eine interessante Frage für Kreationisten. Dass bestimmte Tierarten nur in bestimmten Erdschichten zu finden sind, ist dann das Sahnehäubchen:

Bild zum Beitrag

Missing Links

Zum Argument, dass es keine Missing Links gibt: Es gibt sie. Mosaikformen (auch evolutionäres Bindeglied) sind Organismen, die Merkmale zweier Taxa besitzen. Sie können als Zwischenformen bzw Übergangsformen bezeichnet werden.

Anfänglich wurden Missing Links oft als Gegenargument zu Darwins Theorie verstanden; selbst heute noch werden sie manchmal fälschlicherweise so dargestellt.
Wissenschaftlich gesehen haben sie sich jedoch zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt: Durch weit über 1000 ehemalige Missing Links, die bis heute gefunden wurden, hat sich die Evolutionstheorie auf überzeugende Weise bewährt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Missing_Link

 - (Psychologie, Religion, Philosophie und Gesellschaft)

NinjaBat 
Fragesteller
 01.03.2022, 09:10

Danke für deine Antwort.

0

Es kommt wirklich sehr selten vor, dass Kreationisten diese Ansicht vertreten, aber es gibt sie wirklich. Diese seltsame Denkweise wird meistens mit dem Teufel in Verbindung gebracht, der höchstpersönlich die Fossilien in den Erdboden vergraben haben soll, um die Menschen von ihrem Glauben abbringen zu können.

Es ist so absurd, dass man schon einmal eine Parodie davon erstellte:

https://thumbs.gfycat.com/AllLeanCaimanlizard-mobile.mp4

Es ist ein sehr verzweifeltes Argument, um sich den realen Problemen nicht stellen zu müssen. Man winkt jede Beobachtung einfach ab, indem man den Teufel die Schuld gibt oder es als Prüfung des allmächtigen Gottes begründet. Es ist eine unbewiesene Ad-Hoc Irrationalisierung.

Oder was genau stellen solche Kochenfunde für sie dar?

Auf alle Fälle ein ausgewachsenes Problem!

Die meisten Religionsvertreter meinen heute nur schulterzuckend, die Bibel sei ,,nicht wörtlich zu nehmen". Dabei stehen sie in einer Tradition, die diese Probleme selbst herbeiinterpretiert hat. Modell standen hierbei spätbabylonische Mythen mit einem einfältigen, fragwürdigen Schöpfungsverständnis, das natürliche Prozesse völlig ausschließt. Die mittelalterlichen Auslegungsgelehrten hatten nicht nur das Sechstagewerk und die Paradiesgeschichte, sondern auch weitere grundlegende biblische Texte einschließlich der Sintflut und des Turmbaus zu Babel zu einem ungenießbaren Einheitsbrei namens ,,Urgeschichte" vermanscht, dessen zähe Brocken sie nicht mal selber schlucken konnten. Seither sind sie zu allerlei exegetischen Eiertänzen gezwungen, um die großen inhaltlichen Löcher zu umgehen, die sie ins biblische Handlungsgefüge gerissen hatten. Unter anderem missbrauchen heutige Traditionsverfechter die - wohlgemerkt lokal begrenzte - Sintflut, um Fossilien und andere geologische Gegebenheiten zu ,,erklären". Und machen keinerlei Anstalten, ihre sinkende ,,Arche" zu verlassen.

Woher ich das weiß:Recherche

NinjaBat 
Fragesteller
 01.03.2022, 10:48

Thx, gute Erklärung über dieses merkwürdge Verhalten solcher Leute.

1

Kreationisten behaupten einfach immer, dass es keine Fossilien gibt:

Wir besitzen also in fossiler Form eine schöne Dokumentation des allmählichen Wandels von Lucy, dem "aufrecht gehenden Schimpansen" aus der Zeit vor drei Millionen Jahren, bis zu uns selbst. Wie gehen die Geschichtsleugner mit diesen Belegen um? Manche leugnen sie rundheraus. Dies erlebte ich in einem Interview, das ich 2008 für die Fernsehsendung The Genius of Charles Darwin des britischen Senders Channel Four aufnahm. Ich interviewte Wendy Wright, die Präsidentin der "Concerned Women for America". Ihre Ansicht, die "Pille danach" sei "der beste Freund der Pädophilen", vermittelt eine ungefähre Vorstellung von ihrer Denkfähigkeit, und dieser Erwartung wurde sie während des Interviews voll und ganz gerecht. Für die Fernsehsendung selbst wurde nur ein kleiner Teil des Gesprächs verwendet. Die folgende Abschrift ist wesentlich vollständiger, aber aus naheliegenden Gründen habe ich mich für die Zwecke dieses Kapitels auf Stellen beschränkt, an denen es um die fossilen Belege für die Vorfahren des Menschen ging.
Wendy: Ich möchte darauf zurückkommen, dass den Evolutionisten nach wie vor die wissenschaftlichen Belege fehlen. Aber stattdessen werden wissenschaftliche Befunde, die nicht für die Evolution sprechen, zensiert. Beispielsweise der, dass es keinen Beleg für die Evolution gibt, die von einer Gattung zu einer anderen führt. Wenn das der Fall wäre, wenn die Evolution stattgefunden hätte, dann gäbe es doch zumindest einen Beleg dafür, ob sie von den Vögeln zu den Säugetieren führt oder auch darüber hinaus.
Richard: Es gibt eine Fülle von Belegen. Es tut mir leid, aber Leute Ihres Schlages wiederholen das gebetsmühlenartig, weil ihr euch nur gegenseitig zuhört. Ich meine, ihr müsstet doch nur die Augen aufmachen und euch die Belege ansehen.
Wendy: Zeigen Sie sie mir, zeigen Sie mir die, zeigen Sie mir die Knochen, zeigen Sie mir den Kadaver, zeigen Sie mir die Belege für die Zwischenstadien von einer Gattung zur anderen.
Richard: Jedes Mal, wenn ein Fossil gefunden wird, das zwischen einer Gattung und einer anderen steht, sagt Ihresgleichen: "Ach, jetzt haben wir zwei Lücken, wo vorher nur eine war." Ich meine, fast jedes Fossil, das man findet, steht in der Mitte zwischen etwas und irgendetwas anderem.
Wendy (lacht): Wenn das stimmen würde, wäre das Naturhistorische Museum der Smithsonian Institution voll von solchen Beispielen, aber das ist nicht der Fall. 
Richard: Es ist der Fall, es ist wirklich so ... Im Fall der Menschen hat sich seit Darwins Zeit eine ungeheure Menge von Belegen angesammelt, es gibt Zwischenformen bei den Menschenfossilien, und es gibt beispielsweise verschiedene Arten von Australopithecus und ... dann haben wir Homo habilis - das sind die Zwischenformen zwischen der älteren Gattung Australopithecus und der jüngeren Gattung Homo sapiens. Warum wollen Sie darin eigentlich keine Zwischenformen sehen?
Wendy: ... wenn es für die Evolution tatsächlich die Belege gäbe, dann wären sie in den Museen ausgestellt und nicht nur in Abbildungen zu sehen.
Richard: Ich habe Ihnen gerade von Australopithecus, Homo habilis, Homo erectus und Homo sapiens erzählt - dem archaischen Homo sapiens und dem modernen Homo sapiens. Das ist eine wunderschöne Reihe von Zwischenstufen.
Wendy: Ihnen fehlen immer noch die handfesten Belege ...
Richard: Die handfesten Belege sind da. Gehen Sie ins Museum und sehen Sie sie sich an. Ich habe sie natürlich nicht hier, aber Sie können in jedes Museum gehen und Australopithecus sehen, Sie können Homo habilis sehen, Sie können Homo erectus sehen, Sie können den archaischen Homo sapiens und den modernen Homo sapiens sehen. Warum sagen Sie immer "Zeigen Sie mir die Belege", wo ich sie Ihnen doch gezeigt habe? Gehen Sie ins Museum und schauen Sie sie an.
Wendy: Das habe ich gemacht. Ich bin ins Museum gegangen, und doch sind so viele von uns noch nicht überzeugt ...
Richard: Haben Sie ihn gesehen, haben Sie Homo erectus gesehen?
Wendy: Und ich finde, da sind diese Bemühungen, diese ziemlich aggressiven Bemühungen, uns an die Wand zu reden und uns zu zensieren. Sie entspringen offenbar der Frustration, weil so viele Menschen immer noch nicht an die Evolution glauben. Wenn die Evolutionisten sich ihrer Überzeugungen so sicher wären, gäbe es nicht diese Bemühungen, Informationen zu zensieren. Das zeigt, dass die Evolution noch gehaltlos und fragwürdig ist.
Richard: Ich bin ... Ich gebe zu, dass ich frustriert bin. Das hat nichts mit Unterdrückung zu tun, sondern damit, dass ich Ihnen von ungefähr vier oder fünf Fossilien erzählt habe ... (Wendy lacht) ... und Sie nehmen einfach nicht zur Kenntnis, was ich sage ... Warum gehen Sie nicht hin und sehen sich diese Fossilien an?
Wendy: ... Wenn sie in den Museen wären, in denen ich so oft gewesen bin, dann würde ich sie objektiv betrachten, aber worauf ich zurückkommen möchte ...
Richard: Sie sind im Museum.
Wendy: Worauf ich zurückkommen möchte: Die Philosophie der Evolution kann zu Ideologien führen, die für die Menschheit so zerstörerisch gewesen sind ...
Richard: Ja, aber wäre es da nicht ein guter Gedanke, nicht nur auf die falsche Deutung des Darwinismus hinzuweisen, der politisch heimtückisch missbraucht wurde, sondern den Darwinismus zu verstehen? Dann wären Sie in der Lage, diesen entsetzlichen Missverständnissen entgegenzutreten.
Wendy: Nun ja, in Wirklichkeit werden wir durch die Aggressivität der Evolutionsbefürworter so häufig unter Druck gesetzt. Es ist nicht so, dass wir von den Informationen abgeschnitten werden, die Sie ständig präsentieren. Es ist nicht so, dass wir sie nicht kennen würden, denn wir kommen davon gar nicht los. Sie werden uns ständig aufgedrängt. Aber ich glaube, Ihre Frustration kommt daher, dass viele von uns Ihre Informationen gesehen haben und Ihnen Ihre Ideologie immer noch nicht abkaufen.
Richard: Haben Sie Homo erectus gesehen? Haben Sie Homo habilis gesehen? Haben Sie Australopithecus gesehen? Das habe ich Sie schon einmal gefragt.
Wendy: Was ich in den Museen und Lehrbüchern gesehen habe - immer wenn sie behaupten, sie würden die Evolutionsunterschiede von einer Gattung zur anderen zeigen, präsentieren sie Abbildungen und Zeichnungen ... keine handfesten Belege.
Richard: Nun ja, um die Originalfossilien zu sehen, müssten sie ins Museum nach Nairobi fahren, aber Abgüsse der Fossilien, genaue Kopien, finden Sie in jedem größeren Museum, wenn Sie sich die Mühe machen, sie sich anzusehen.
Wendy: Darf ich Sie fragen, warum Sie so aggressiv sind? Warum ist es Ihnen so wichtig, dass alle das Gleiche glauben wie Sie?
Richard: Hier geht es nicht um Glauben, hier geht es um Tatsachen. Ich habe Ihnen von bestimmten Fossilien erzählt, und jedes Mal, wenn ich Sie danach frage, weichen Sie der Frage aus und wechseln das Thema.
Wendy: Es sollte eine überwältigende Masse von greifbaren Belegen geben und nicht nur einen einzelnen Gegenstand, aber noch einmal: Die Belege gibt es nicht.
Richard: Ich habe die Hominidenfossilien ausgesucht, weil ich dachte, Sie könnten sich dafür am meisten interessieren, aber ähnliche Fossilien findet man auch von jeder anderen Wirbeltiergruppe; Sie brauchen nur einen Namen zu nennen.
Wendy: Aber ich glaube, ich möchte noch einmal darauf zurückkommen, warum es Ihnen so wichtig ist, dass alle an die Evolution glauben ...
Richard: Das Wort "glauben" gefällt mir nicht. Ich bitte die Menschen lieber, sich die Belege anzusehen, und ich bitte Sie, sich die Belege anzusehen ... Ich möchte, dass Sie in die Museen gehen und sich die Tatsachen ansehen und dass Sie nicht glauben, was man Ihnen erzählt hat - nämlich dass es keine Belege gibt. Gehen Sie einfach hin und schauen Sie die Belege an.
Wendy (lacht): Ach ja, und was ich sagen wollte ...
Richard: Das ist nicht lustig. Ich meine, gehen Sie wirklich, gehen Sie. Ich habe Ihnen von Hominidenfossilien erzählt, und Sie können hingehen und die Evolution der Pferde ansehen, Sie können hingehen und die Evolution der frühen Säugetiere ansehen, Sie können hingehen und die Evolution der Fische ansehen, Sie können hingehen und sich den Übergang von den Fischen zu den auf dem Land lebenden Amphibien und Reptilien ansehen. Alle diese Dinge finden Sie in jedem guten Museum. Machen Sie einfach die Augen auf und sehen Sie sich die Tatsachen an.
Wendy: Und ich würde sagen: Machen Sie die Augen auf und sehen Sie sich die Gemeinden an, die von jenen aufgebaut wurden, die an einen liebenden Gott glauben, der jeden von uns erschaffen hat ...  
Es mag den Anschein haben, als hätte ich in diesem Wortwechsel mit unnötiger Halsstarrigkeit auf meiner Forderung bestanden, sie solle in ein Museum gehen und hinsehen, aber ich meinte es wirklich so. Diesen Menschen hat man beigebracht, immer wieder zu sagen: "Es gibt keine Fossilien, zeigt mir die Belege, zeigt mir nur ein einziges Fossil ...", und sie sagen es so oft, dass sie es irgendwann wirklich glauben. Deshalb versuchte ich es mit dem Experiment, gegenüber dieser Frau drei oder vier Fossilien zu erwähnen, und ich ließ sie nicht damit davonkommen, die Fossilien einfach zu ignorieren. Die Ergebnisse sind bedrückend und ein gutes Beispiel für die Taktik, die die Geschichtsleugner am häufigsten anwenden, wenn man sie mit historischen Zeugnissen konfrontiert. Sie ignorieren sie einfach und versteifen sich auf ihr Mantra - "Zeigt mir die Fossilien. Wo sind die Fossilien? Es gibt keine Fossilien. Zeigt mir nur ein einziges Übergangsfossil, mehr will ich gar nicht ..."

Quelle: Die Schöpfungslüge: Warum Darwin recht hat von Prof. Dr. Richard Dawkins, Übersetzung Sebastian Vogel, Seite 225-230


NinjaBat 
Fragesteller
 01.03.2022, 01:06

Erschreckend. ^^

2
Goldlaub  01.03.2022, 01:45

Ähnliche Dialoge erlebe ich mit Verschwörungsgläubigen, ich denke, auch dir sind solche Gespräche nicht fremd. Ist dir schon zu Ohren gekommen, dass sie auch den bekannten Satz von Einstein für sich beschlagnahmt haben? Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Sie meinen die anderen und sind überzeugt, der gute Albert hätte das in ihrem Sinn gesagt ... ;-9

1
Dahika  01.03.2022, 13:29

Mein Gott, bei dieser Wendy hätte ich in den Teppich gebissen.

1
Denken Kreationisten

Quatsch, die denken garnicht, die lesen nach was in der Schrift steht und glauben das. Das machen übrigens die meisten Schriftgläubigen so, egal von welcher Weltanschauung oder sogar "Wissenschaftsgläubige".


Nefesch  01.03.2022, 22:51

Quatsch ist, dass "Kreationisten" nicht denken! Siehe hier ein kluges Buch über das Thema: Reinhard Junker, "Schöpfung oder Evolution", CV, Studiengemeinschaft Wort und Wissen, ISBN 978-3-86353-746-3

0