Ich möchte ein wenig weiträumiger ausholen.
Rache bedeutet ja im Grunde Revanche (engl. Revenge) das ist die Handlung, etwas mit Gleichem zu vergelten. Es gibt etliche Redewendungen dafür: "Aug um Aug ...", "Wie du mir, so ich dir", "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein", ja, auch das ist der Hinweis, dass es in gewisser Weise quasi die Rache des Schicksals gibt.
Ob Gott rachelüstern ist, sei dahingestellt. Es gibt aber eine Sichtweise von diesem Problem, das auch erwähnenswert ist: Es gibt das Gesetz des Ursache-Wirkung-Prinzips! Und zwar in allen Bereichen. Alle Taten und Handlungen haben Auswirkungen, Konsequenzen. Jede Ursache generiert Folgen.
Dieses universelle Gesetz lässt sich generell mit der "Rache Gottes" gleichsetzen, wenn man stattdessen an Gott als Urheber glauben möchte. Wirft man einen Stein hoch, kommt er wieder herunter, wirfst du einen Stein auf einen anderen, kommt der zwar nicht zum Werfer zurück, aber die Auswirkungen. Dies ist nicht unmittelbar sichtbar zu beweisen, aber im Begriff des "Schicksals" wieder zu finden. Man hat sein Schicksal in der eigenen Hand bedeutet, alles, was man tut, fällt in irgendeiner Art und Weise auf einen zurück. Gott tut diesbezüglich nichts exklusiv oder persönlich auf den Mensch bezogen. Es gibt nur universelle Gesetze dafür. "Gott" sagt nicht, weil du den Stein hochgeworfen hast, fällt er (unter Umständen) zurück auf deinen Kopf, sondern er setzte diese Gesetzmäßigkeit. Ungefähr so, wie ein Strassenverkehrsgesetz nicht explizit nur dem einen Raser gilt, der zu schnell fährt. Und es wird auch nicht von den Gesetzgebern als Rache verstanden. Aber als Konsequenz bei gewisser Tat.