Dauer der Ausbildung eines Pferdes?

5 Antworten

Drei meiner bisherigen Pferde habe ich "fertig" gekauft - heißt angeritten und zum Teil auch schon erste Jungpferdeprüfungen gelaufen.

Mein DRP-Wallach lief mir dann absolut zufällig auf einer Jungpferdekoppel über den Weg. Somit kam er damals als 2-jähriger - logischerweise roh - zu uns und ich habe ihn selbst angeritten. Da ich vorher schon bei einer befreundeten Züchterin mit Jungpferden gearbeitet, beim anreiten unterstützt hatte usw. war ich in der Hinsicht nicht mehr so ganz unerfahren. Beim Anreiten selbst hat mir dann meine Trainerin anfangs 3x die Woche, später dann nur noch 1x die Woche geholfen und ist mir bis heute (momentan ist er 7- jährig, L-fertig, M angeritten) bei der weiteren Ausbildung behilflich.

Alles in allem, vom ersten Satteln bis hin zum "sicheren" Reiten in allen GGA (Pferd versteht was mit welcher Hilfe gemeint ist und lässt sich schon relativ flüssig von einer Gangart in die andere wechseln) hat es ca. 6 Monate gedauert - allerdings hatte er zwischendurch auch immer mal wieder 2-3 Wochen Pause um das Gelernte zu verarbeiten.

Für mich war es eine wirklich tolle Erfahrung eins meiner Pferde quasi selbst auszubilden - es hat mich aber trotz jahrzehntelanger vorheriger Reit- und Jungpferdeerfahrung oft auch an meine Grenzen gebracht (vor allem nervlich - wenn ich da an den ersten Ritt im Gelände denke wird mir immer noch schlecht, dabei war der kleine Mann absolut vorbildlich brav, nur Frauchen obendrauf ein totales Nervenbündel). Wenn ich da zwischendurch keine tatkräftige Unterstützung bzw. Zuspruch durch meine Trainerin gehabt hätte weiß ich nicht ob ich ihn dann nicht doch noch in Vollberitt gegeben hätte.

Ich persönlich rate aber eigentlich jedem, ein Pferd vom Profi anreiten zu lassen und für mindestens 3 Monate - besser länger - in Vollberitt zu geben bis das Pferd die nötige Sicherheit unterm Reiter bekommen hat. Danach kann man dann Stück für Stück (unter Anleitung!) anfangen selbst in den Sattel zu steigen.


LauraS96 
Fragesteller
 29.01.2019, 13:52

Vielen Dank für die super Antwort :) Ich habe mich ja noch nicht für ein Pferd entschieden. Würdest du sagen, es zahlt sich auch dann aus, ein rohes Pferd zu kaufen, wenn man keine Erfahrung im Ausbilden hat? Ich bin normale Freizeitreiterin und bin eben stark am Überlegen, ob sich das auszahlt. Zeitmäßig, aber es ist ja auch eine Frage des Geldes (ich weiß nicht, ob du mir das auch sagen kannst, da dein Pferd ja nicht in Vollberitt war). Du hattest ja schon ausgebildete und ein rohes Pferd - was würdest du mir raten?

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Dahika  29.01.2019, 15:54

In Vollberitt weggeben würde ich nicht machen. Ich habe dabei zu viel Mist erlebt. Meine eigene RL hat ihr Pferd, ein sehr gutes, wenn auch völlig über die Uhr gerittenes und verdorbenes Pferd, selbst korrigiert/ ausgebildet. Bis M. Dann fuhr sie mit ihrem Freund nach Südafrika. Vier Wochen. Sie hat das Pferd dann zu ihrem eigenen Trainer gegeben, ein sehr bekannter, internationaler Trainer.Sie hat ihm gesagt, dass das Pferd nur etwas bewegt werden solle, aber bitte keine Versuche gemacht werden sollten, das Pferd weiter zu fördern. DAs würde sie alleine machen.
Als sie nach vier Wochen wieder kam, fand sie ein Wrack vor. Das Pferd war nervlich wieder am Ende. Sie hat ihn dann ein halbes Jahr auf die Weide gestellt und konnte dann wieder von vorne anfangen. Was war passiert: Es ist ein tolles Pferd, Olympianiveau, wenn er nicht vorher ruiniert worden wäre. (SIe hat ihn für den Schlachtpreis bekommen). Und der Trainer hat nicht eingesehen, dass dieses Pferd mit 11 Jahren erst bei M angekommen war, wo er locker das Potential für den Grand Prix hatte. Er hat also doch versucht, das Pferd "zu fördern". DAs Pferd hat sich gewehrt, der Trainer und seine Leute wurden immer härter - bis das Pferd wieder mal unreitbar war.

Ne, danke. Teilberitt im eigenen Stall, wo man das Pferd immer sehen kann und den Bereiter immer sehen kann - und notfalls vom Pferd runterholen kann.

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Pauliwauly  29.01.2019, 16:08
@Dahika

Es steht und fällt halt alles mit der Wahl des richtigen Ausbilders/Reiters. Gleicht mittlerweile der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Traurig ist es halt, wenn man nicht mal dem eigenen Trainer "trauen" kann.

Wir waren mit unserem Ausbilder so zufrieden, dass wir zu ihm in den Stall gezogen sind, weil wir uns hier einfach 100 % darauf verlassen können, dass das passt, was mit den Pferden gemacht wird.Aber ich bin mir wohl bewusst, dass das wirklich ein sehr großes Glück ist.

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Dahika  29.01.2019, 16:14
@Pauliwauly

So ist es. Meine RL hat ihrem Trainer immer voll vertraut. Aber dann ist es halt doch mit ihm durchgegangen, als sie vier Wochen weg war....

Ich bin leider dadurch, dass ich Araber reite, ein sehr gebranntes Kind. 95% aller Profis würde ich nicht auf einen Araber lassen. Und leider musste ich einmal miterleben, wie ein junger Profi den sechsjährigen Araberwallach einer Miteinstellerin innerhalb von sechs Wochen Beritt irreversibel im Rücken ruiniert hatte. Und der Wallach meiner Freundin ist nicht der einzige Araber, der kaputt geritten worden ist. Die Beispiele dazu sind leider Legion.

Aber bei der Fragestellerin geht es um ein Shire Horse. Die sind ja etwas stabiler als ein Araber.

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Hjalti  29.01.2019, 16:26
@Dahika

Oh bitte, es ist jetzt bei weitem nicht so, dass Bereiter nur Schrott fabrizieren - da gibt es derer Besitzer zur Genüge, die das schon ganz alleine erledigen.... Da wäre man ja auch als Bereiter relativ schnell seine Kunden und seinen Job los. Komischerweise hört man auch immer gerne von den Negativbeispielen u. dann ist selbstverständlich der Bereiter schuld, weil er nicht bzw. nicht auf Knopfdruck ein völlig kaputtes Pferd "reparieren" kann.

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Pauliwauly  29.01.2019, 16:55
@Hjalti

Na ja, manche Leute hegen und pflegen ihre Vorurteile besonders sorgfältig :-) Ich denke mal, dass man genauso oft wie man von negativen Trainern hört, von Besitzern hört, die das Pferd vor dem Beritt so gründlich versauen, dass es für den Bereiter höchst gesundheitsgefährlich werden kann, so ein Pferd in Ausbildung zu nehmen. Heutzutage ist ja auch fast jeder Pferdebesitzer "Profi". Jeder kann doch für sich selber entscheiden, zu welchem Trainer er geht, Ich persönlich habe ich auch noch nie so in meiner Menschenkenntnis vertan, dass ich längerfristig bei jemandem geblieben wäre, dem ich nicht hätte voll vertrauen können. Ich habe mir halt den Ausbildungsbetrieb vorher längere Zeit "neutral" angeschaut, ohne dass sich der Trainer mir hätte besonders "anpreisen" können oder mir was vorspielen können. Das erfordert Zeit, aber die war es mir insofern wert, als ich damit dann einen wirklichen Einblick über die Zustände auf dem gewählten Ausbildungsstall gewinnen konnte.

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LauraS96 
Fragesteller
 29.01.2019, 22:40
@Dahika

Naja ich würde es ja sehr gerne akademisch bzw. klassisch ausbilden lassen, da gibt es aber nur einen Stall, den ich immer am Wochenende besuchen kann.

Man hört teilweise so schlimme Dinge, man weiß gar nicht mehr, wem man sein Pferd noch anvertrauen kann. Ziemlich traurig.

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PeppysGirl  30.01.2019, 10:52
@Dahika

Teilberitt im eigenen Stall wäre bei mir z.B. gar nicht möglich gewesen - meine Trainerin hat ihren eigenen Stall 50 km entfernt, ich bin froh dass sie überhaupt bereit ist 1x bzw. im "Notfall" auch mal 2x in der Woche zu mir zu fahren. Würde ich Teil- oder Vollberitt wollen müsste ich das Pferd also zwangsläufig zu ihr stellen und darauf vertrauen dass sie es in meinem Sinne arbeiten würde.

Ich gebe dir aber insofern Recht, als dass es wirklich schwierig ist einen Trainer zu finden dem man sein Pferd auch wirklich anvertrauen will. Da hilft aber wohl wirklich nur, sich den Trainer genau anzuschauen, ruhig auch mal unangemeldet zum Besuch zu erscheinen und beim Training mit anderen Pferden zuzuschauen und schließlich zu entscheiden ob das mit der eigenen Vorstellung zusammengeht oder nicht.

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Das hängt wirklich von dem Pferd ab. Und vom Reiter natürlich.

Ich habe mal meine RL und Bereiterin meiner Stute gefragt, was ein 100000 Euro Pferd von einem 2000 Europferd unterscheidet, wenn man jetzt mal von den Gängen absieht. Sie sagte, dass die sehr guten Pferde viel schneller durch die Skala der Ausbildung geritten werden können als andere Pferde. Es sind einfach Bewegungstalente.

ich würde aber sagen, dass ein gesundes, unverdorbenes Pferd von Null bis A, wenn man nichts verkehrt macht, in einem Jahr soweit ist. Ein gesunder, unverdorbener Donnerhall oder ein Olympiapferd ist schneller bei A. Halbes Jahr, schätze ich.

Ich habe meine Stute fast zwei Jahre bereiten lassen. Das erste halbe Jahr habe ich selbst gemacht, aber da bin ich auch nur ausgeritten. Ja, ich bin vom ersten Tag an ausgeritten. Zuerst winzige Stallrunden, dann immer weitere Strecken, weitgehend im Schritt, später auch Trab. Schön immer geradeaus.
Dann aber ist das Pferd beritten worden. Zweimal die Woche und einmal habe ich selbst Unterricht bekommen. Meine Stute hat nach den beiden Jahren Teilberitt ganz hart an der L Dressur gekratzt. Plaziert worden wäre sie aber kaum, da es ihr an den entsprechenden Gängen gefehlt hatte. Ok, wenn meine RL sie selbst geritten hätte, hätte sie auch Plazierungschancen gehabt, aber nur, wenn die Konkurrenz eher bescheiden gewesen wäre.

Ich habe das nie bereut und würde ein neues Pferd immer wieder professionell ausbilden lassen. Da ich allerdings nur Araber reite, müsste ich dann die Ausbilderin mit der Lupe suchen. Die meisten Profis können mit dieser Rasse nicht umgehen, und wollen es auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kommt ein bisschen auf die Rasse an (WB, Spätentwickler wie z.B. Isländer,...). Für die Grundausbildung braucht man etwa 3 - 5 Monate, je nach Pferd, u. natürlich abhängig von diversen Faktoren wie ist es vollkommen roh oder wurde vorher schon etwas gemacht, etc.

Die weitere Dauer der Ausbildung kann man so nicht pauschalisieren. Das eine Pferd lernt schneller, das andere nicht. Was ist das Ziel? Natürlich kann man auch 5j. schon auf L-/M Niveau haben, da wird bereits mit dem 3j. entsprechend Gas gegeben - gesund ist halt leider anders.

Als Bereiter halte ich ehrlich gesagt nicht soviel davon, wenn der Besi in der Ausbildung "mitfuschelt". Zumindest nicht in der Grundausbildung. Danach ist das mit entsprechendem Unterricht meistens gut möglich.

Grundsätzlich hatte ich Fälle, da klappte das gut - nämlich dann, wenn die Leute sich was sagen lassen (auch wenn sie schon 20 J. Reiterfahrung haben...) aber ich hatte auch schon das Gegenteil. Mit der Zeit merkt man recht schnell, mit wem man so etwas gut machen kann und mit wem es nicht klappt. Bei beratungsresistenten oder - noch schlimmer - Besis, die ohnehin alles besser wissen oder aber auch die, welche volles Programm für Mau haben wollen bzw. nicht bereit sind, ihrem Pferd (und auch sich) die nötige Zeit zu geben, nehme ich mir das Recht heraus und lehne diese als Kunden ab und gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

LauraS96 
Fragesteller
 29.01.2019, 13:59

Danke :) Super, dass ich hier auch jemanden erwischt habe, der selbst (als Beruf) Erfahrung damit hat!

Nun, es wäre ein Shire Horse, aber die großen Rassen brauchen ja nicht länger in der Ausbildung, sondern man kann nur später anfangen, oder habe ich mich da falsch informiert?

Also ich habe ja in der Pferdeausbildung gar keine Erfahrung, also ich würde mich sehr gerne einbringen in die Ausbildung, immer wieder mal zusehen oder auch selbst unter Anleitung was machen, würde aber immer nach Anleitung des Bereiters vorgehen, der weiß ja normalerweise, was er tut. Meinst du, dass du das auch nicht so gerne siehst bei einer Ausbildung?

Ich würde alles so machen, wie es für das Pferd am besten ist, also wenn der Bereiter sagt, es dauert länger, dann ist das halt so.

Was sind denn eigentlich Dinge, von denen immer alle sprechen, die man schon machen kann, bevor man das Pferd in Beritt gibt? Ich bin mir da nie sicher, was da genau gemeint ist.

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Hjalti  29.01.2019, 14:34
@LauraS96

Nein, prinzipiell dauert es auch bei diesen Pferden nicht unbedingt länger in der Ausbildung, das ist richtig.

Ich kann dir jetzt nur sagen, wie ich es mache, wie es dann dein Bereiter macht, denn du aussuchst ist natürlich individuell.

Bei mir können die Besi jederzeit zusehen und nachfragen, ich führe auch Beritttagebücher, in denen alles dokumentiert wird, welches die Besi dann bekommen. Die Grundausbildung mache ich ohne Besi, sie kann zusehen, aber kommt nicht zum Arbeiten ans Pferd, das hat sich einfach bewährt. So läuft das einfach deutlich strukturierter, dadurch für das Pferd auch ruhiger und im Endeffekt einfacher und schneller ab. Brauche ich Hilfe, habe ich noch 2 Bereiterinnen, die auf Abruf zur Verfügung stehen.

Danach kann ich die/den Besi gerne einbinden, wenn gewünscht. Entweder bei mir im Stall (viele Pferde bleiben ein paar Tage länger als "nur" Grundausbildung) oder ich komme auf Wunsch auch an den Stall, wenn der nun nicht megaweit weg ist und ich es terminlich einrichten kann. Wir machen dann einfach weiter und erarbeiten uns Stück für Stück sowohl vom Boden als auch vom Sattel aus mehr Balance, mehr Muskeln, mehr Tragkraft, die ein oder andere Lektion. Also im Prinzip einfach weiter in der Ausbildungsskala. Viele Besi wollen das gerne, weil sie selbst noch mit einem jungen Pferd etwas unsicher sind, u./o. auf diese Weise ja auch mit ihrem Pferd zusammenwachsen.

Bevor dein Pferd zum Einreiten geht, sollte es auf jeden Fall Halfterführig sein, sich anbinden und Putzen lassen, Hufe geben ("Fohlen-ABC"). Manche Pferde wurden auch schon anlongiert (das dann aber bitte nur, wenn man es auch kann). Es schadet auch nicht, wenn man mit Youngster schon mal ein bisschen Führtraining auf dem Platz/Halle gemacht hat, Spaziergänge draußen, etc.

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LauraS96 
Fragesteller
 29.01.2019, 14:55
@Hjalti

Danke!! :) Eine Frage habe ich jetzt aber noch. Wenn die Grundausbildung sozusagen sitzt, ist es dann auch möglich, dass man das Pferd dann zu Hause hat und ganz normal selbst darauf reitet und ein Profi z.B. 1x in der Woche kommt, um langsam weitere Lektionen zu erlernen oder ist das dann nicht so sinnvoll?

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Hjalti  29.01.2019, 15:12
@LauraS96

Ja, das kann man - je nach Pferd u. eigenen Reitkenntnissen - schon so machen. Allerdings auch wieder individuell, sehr wichtig, dass man weder das junge Pferd noch den Reiter überfordert.

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Dahika  29.01.2019, 16:03
@LauraS96

Es kommt darauf an, .was du kannst. Satteln, gesattelt spazierengehen, kannst du machen. Wenn du dich traust, kannst du auch mit dem Pferd locker ausreiten. Immer geradeaus, über Stock und Stein.

Waldemar Seunig, ein früherer Leiter der Wiener Hofreitschule, hat mal geschrieben, dass man ein Pferd das erste Jahr nur ausreiten solle. Denn, auch ein großer Reitplatz verlangt dem jungen Pferd zuviel Biegung ab. (Wörtliches Zitat.)
Das habe ich gemacht. Mein Pferd war allerdings nicht 100% roh, es duldete den Reiter und ließ sich anhalten und lenken. Ich gebe aber zu, ich bin keine ängstliche Reiterin. Und wenn mir unheimlich wurde, bin ich abgestiegen. Im ersten halben Jahr bin ich sicher auf jedem Ausritt vier bis 5 mal abgestiegen. Aber das hat unserer Bindung und dem Vertrauen des Pferdes in mich sehr gut getan.

Und danach kam der Teilberitt bei mir im Stall. Zweimal die Woche, einmal Unterricht für mich dazu. Super. Ach so, in der Berittphase bin ich ausschließlich unter Aufsicht geritten oder halt ausgeritten.

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Pauliwauly  29.01.2019, 16:46
@Dahika

Ich persönlich finde, dass man nicht durch persönliche Beispiele andere dazu ermutigen sollte, "das kannst du machen", sondern wenn sich jemand unsicher ist, was er machen kann, soll er lieber nichts machen. Dann kann er nämlich auch nichts kaputt machen. Wer sich zutraut, was zu machen, muss NICHT im Internet nachfragen, was er machen KANN, sondern der WEISS das. Alles andere macht nur die Arbeit des Bereiters schwer.

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LauraS96 
Fragesteller
 29.01.2019, 22:43
@Dahika

Danke :) Und was hast du für den Teilberitt bezahlt? Bzw. wie lange hast du das dann so gemacht? Es klingt, als hättest du den Profi am Stall gehabt

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Dahika  30.01.2019, 14:53
@LauraS96

Meine Freundin war der Profi. Sie ist mobile RL, kam also an meinen Stall. Ich habe sie aber regulär bezahlt. Und sie hat für das Reiten genausoviel genommen wie für Unterricht. 20 Euro für 30 Minuten.
Ehrlich gesagt, hatte ich nur so 3 Monate geplant. Aber mein Pferd machte sich so gut, dass ich weiter und weiter und weiter gemacht hatte. Zuerst ging es eine nette E Dressur und ich dachte: och, A wäre auch nett. Dann ging sie A und ich dachte: L ist auch toll....
Wir hatten damals eine widerliche und sehr arrogante Reiterin am Stall, die mit ihrem Pferd sehr prahlte. Es konnte auch S-Lektionen, ging aber - sagte meine RL - nie über den Rücken. Ein typischer Schenkelgänger, aber immerhin für nicht Profis erst mal beeindruckend. Jedenfalls gab sie sehr mit ihrer Reiterei an, machte andere Reiterinnen, mich auch, verächtlich. Und als mein Pferd A ging, dachte ich: das Dahel soll besser als der Konrad gehen. Sie soll mehr können als Konrad und reeller geritten sein. Ich hatte nicht mal den Ehrgeiz, das selbst zu können, das stolze Zugucken hätte mir gereicht.
Aber dann war die andere Reiterin samt Konrad weggezogen und mein Dahel hatte einen Unfall und zog sich eine Sehnenscheidenentzündung zu. Sie sollte lt. Tierarzt erst mal mindestens einmal im Jahr nur noch locker ausgeritten werden, 95% Schritt. Da war dann Schluss mit Beritt. Aber als sie wieder "gesund" war - Vorsichtig muss man aber sein mit ihr - haben wir den Beritt nicht mehr aufgenommen, sondern ich bekam dann nur noch Unterricht auf ihr.

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Dahika  30.01.2019, 14:56
@Dahika

nicht einmal im Jahr. Sondern ein Jahr natürlich

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Mein Pferd steht in einem Trainingsstall, deshalb habe ich Einblick in die unterschiedliche Dauer der Ausbildung verschiedener Pferde und würde deshalb sagen: "Standardmäßig" spricht man von einer "Grundausbildung" innerhalb von 3 Monaten. In der Realität habe ich das unterschiedlich lang miterlebt. Es kommt aufs Pferd, auf die Vorstellungen des Besitzers und auch darauf an, was dieser vorher mit dem Pferd gemacht hat. Angemessen bzw. ausreichend für den Grundberitt war die Zeit wo erfahrene Besitzer das Pferd vor der Ausbildung schon korrekt an die Ausrüstung gewöhnt hat. Habe aber auch Fälle beobachtet, wo der Besitzer OHNE entsprechende Vorkenntnisse zu haben, mit dem Pferd vor dem Beritt "gearbeitet" hat und das zur Folge hat, dass man in den 3 Monaten nicht sonderlich weit gekommen ist. Natürlich kann man den Ausbilder auch quasi dazu verdonnern, die "Standardausbildungszeit" einzuhalten, nur kann man sich dabei ja ausdenken, was dabei passiert.

Viele Pferdebesitzer vergessen auch, dass die Grundausbildung nicht die komplette Ausbildung des Pferdes ist, sondern dass dazu ja noch mehr gehört; diese Ausbildung sollte ebenfalls von einem "Profi" gemacht werden. Reiten können ist nicht gleichbedeutend mit "Pferd ausbilden können". Es ist für viele Reiter/Pferdebesitzer schwer genug, den vorhandenen (guten) Ausbildungsstand ihres Pferdes zu erhalten - von verbessern oder ausweiten ist gar nicht erst die Rede.

Wir haben 2 x 2 relativ rohe Pferde in Ausbildung gegeben, wann die Ausbildung "abschlossen" war, kann ich gar nicht sagen, da permanent mit Pferd und uns gearbeitet wurde. Der Start mit der Pferdeausbildung hat nämlich auch ergeben, dass das, was wir reiterlichen drauf hatten, zwar für einen "Wald- und Wiesenreiter" ausreichend war, aber nichts mit der Fähigkeit gemeinsam hatte, ein Pferd korrekt zu reiten (gesunderhaltend und gymnastizierend). Da dies ein Lernprozess ist, der über sehr lange Zeit dauert, würde ich sagen, dass wir zwar jetzt sehr gut ausgebildete Pferde haben, allerdings es uns als Reiter noch an den entsprechenden - und für uns zufriedenstellenden - Fähigkeiten mangelt und wir deshalb gemeinsam mit den Pferden immer noch "in der Ausbildung" sind.

Wir haben selber nicht mit ausgebildet (siehe oben - selbst wenn wir gut hätten reiten können, wäre es ein gewaltiger Unterschied gewesen, das Pferd "nur" zu reiten oder "auszubilden"). Wir haben die Ausbildung demzufolge allein dem Profi überlassen. Haben jemanden gefunden, der unser vollstes Vertrauen genießt, der das so macht, dass wir (und unsere Pferde auch) mit dem Ergebnis gut leben können. Ich denke, den meisten Pferdeausbildern ist ein (relativ) rohes Pferd lieber als ein "vorgearbeitetes", da halt eben die Pferdeausbildung/-erziehung auch nichts ist, was jedem Pferdebesitzer so gelingt, dass das Pferd auch tatsächlich das gelernt hat, was es sollte. Viel zu oft habe ich genau das Gegenteil erlebt. Der Ausbilder wundert sich dann, warum das "angeblich rohe" Pferd sich so und so verhält und Dinge evtl. "langsamer" lernt, als ein anderes Pferd. In der Regel erfährt er dann nebenbei gesprächsweise, dass das Pferd bereits vom Besitzer "gearbeitet" wurde, aber dadurch halt erstmal komplett falsch "programmiert" war. Für ein Pferd (geht uns als Menschen aber auch nicht anders) ist es wesentlich einfach und angenehmer, gleich von Anfang an "richtig" zu lernen und nicht erst dieses zu lernen und dann das abzutrainieren und neu zu lernen.

Ich kann Autofahren, deshalb kann ich es aber noch lange nicht reparieren. Für mich erstaunlicherweise maßen sich das aber eben sehr viele Reiter dann an, dass sie die Arbeit von jemandem übernehmen, der über sehr viel Erfahrung verfügen muss, um seine Arbeit gut machen zu können.

Wenn es dir mit diese Frage darum geht, wie lange du ungefähr mit der Ausbildung eines Pferdes rechnen musst: Rechne damit, dass es länger dauert, als du dir gedacht hast. Gib dem Ausbilder KEINE Vorgaben, sondern lasse ihn so arbeiten, dass das Pferd vernünftig lernen kann und nicht 0815 nach Schema F innerhalb kurzer Zeit lernen MUSS. Geht natürlich nur, wenn man wirklich sicher ist, dass der Bereiter vertrauenswürdig ist und einen nicht abzockt durch künstliches in die Länge ziehen (wobei ich das niemandem unterstellen würde, weil er sich ja ins eigene Fleisch schneiden würde, spricht sich ja rum sowas).

Ich kenne haufenweise Pferdebesitzer, die nach den Standardgrundberitt zwar auf dem Pferd sitzen und in der Regel im gewählten Tempo in die gewünschte Richtung gekommen sind, aber mehr halt dann nicht.

M. E. kann man ein rittiges Pferd auch nicht in 3 Monaten "produzieren", da sollte man sich für die Ausbildung wirklich mehr Zeit nehmen. Mit "Dressur" etc. ist nach den 3 Monaten Grundberitt sowieso noch nichts....

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Urlewas  29.01.2019, 13:35

Im Prinzip geht die Ausbildung, selbst für ein Freizeitpferd, immer weiter, bis es die „Flegeljahre“ hinter sich hat. Denn das Pferd verändert sich ja sowohl körperlich als auch mental und sollte immer wieder vom Profi „angepasst“ werden.

Dressurausbildung bis in die höchsten Klassen ist erst mit ca 10 Jahren abgeschlossen.

Ich persönlich würde damit rechnen, dass der Bereiter dem Pferd einige Monate die Grundausbildung vermittelt, wobei ich allmählich seiner Einschätzung gemäß ab und zu mal unter seiner Aufsicht auch mal drauf setzen würde. Und dann, je nach dem, wie gut es läuft, immer mehr selbst reiten und aber sofort, wenn ich Verschlechterungen erahne, erst mal wieder den Profi dran lassen.

Je nach Stärke der natürlich pen Schiefe kann es auch bis zu einem Jahr dauern, bis der Profi das Pferd ordentlich gradegerichtet hat. Und dies ist für mich das wichtigste Kriterium, wenn ich von „Dauer der Ausbildung“ spreche.

Wenn ich auf ein Pferd zu sitzen komme, welches angeblich bis sonstwohin ausgebildet ist, aber sich nicht gleichmäßig auf beiden Seiten biegt, betrachte i h die ganze Ausbildung als nichtig.

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LauraS96 
Fragesteller
 29.01.2019, 13:48
@Urlewas

Vielen Dank für die Antwort :) Falls die Frage jetzt blöd ist, entschuldige ich mich gleich, aber wenn es dann nur noch um die Geraderichtung geht und "der Rest", den man sich gewünscht bzw. ausgemacht hat, sitzt, wie oft braucht man dann den Profi noch? Sollte das Pferd dann auch noch dort bleiben?

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Urlewas  29.01.2019, 15:03
@LauraS96

Das ist überhaupt nicht blöd! Es wäre für, wenn sich viel mehr Menschen zumindest darum Gedanken machen würden, wenn es auch keine allgemein gültigen Antworten darauf geben kann, sondern lediglich weitere Gedankenanstöße.

Das ist eben , wie Pauliwauly schon sagte, „die Katze im Sack“. Da kommt es auf so viele unterschiedliche Faktoren an. Wie ist das Pferd veranlagt, wie gut ist der Ausbilder, und wie gut reitest du selber - und da hängt die eigene Einschätzung oft stärker vom Charakter ab als von der Realität. Manche trauen sich selbst ja immer eher wenig zu, während die meisten Menschen geneigt sind, sich selbst zu überschätzen.

Jeder von uns, der nicht grade körperliche Gegebenheiten wie eine Primaballerina aufweist, ist selbst ein wenig schief, zieht als Rechtshänder rechts ein wenig stärker, treibt links ein wenig aktiver... und schafft es so kaum, das Pferd wirklich gleichmäßig zu reiten.

Wie oft du den Vereiter dann brauchst, und ob das Pferd dann dort bleiben sollte, kommt auch wieder auf die gesamten Umstände an. Wenn du einen ordentlichen Reitlehrer vor Ort hast, und eventuell einen wirklich guten Reiter, der das Pferd mal mit reitet, kannst du es sicher nach Ende der (in der Regel eben 3-6 monatigen Grundausbildung) mit nach Hause nehmen. WENN du selbst zumindest so gut reitest, dass du das Pferd nicht störst, und am besten der Ausbilder „Hausbesuchel“ macht. Du kannst ja auch de Pferd immer wieder einen „Kuraufenthalt“ bei dem Bereiter gönnen.

Aber ganz ehrlich - warum möchtest du, wenn du freizietmäßiig reiten willst, Dir den ganzen Aufwand und die Kosten antun?

Wenn ich den Ausbilder meines Vertrauens nicht sowieso vor Ort hätte, würde ich das nicht machen. Also ich würde ein junges Pferd nur kaufen, wenn in dem Stall, wo es wohnen soll, ein guter Bereiter vor Ort ist, den ich ganz nach individuellem Bedarf einbeziehen kann.

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LauraS96 
Fragesteller
 29.01.2019, 22:27
@Urlewas

Naja, das Problem ist eigentlich das, dass es das Pferd, welches ich gerne hätte, sehr selten gibt und im ausgebildeten Zustand dann noch seltener (bis gar nicht). Es handelt sich nämlich um ein weißes Shire (zzgl. mehreren Punkten, die die Suche leider sehr stark eingrenzen). Sonst würde ich mir das ehrlich gesagt glaube ich gar nicht antun :/ Ich möchte, wenn es dann grundausgebildet ist, eventuell auch höhere Lektionen machen (natürlich nicht gleich am Anfang, nur wenn es mal passt)

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Urlewas  29.01.2019, 23:03
@LauraS96

Nun - dann muß ich jetzt passen 😉

Ein solches Pferd habe ich noch nie leibhaftig aus der Nähe gesehen. Aber wenn es so sehr sein Wunsch ist, du das Geld dafür hast, und du dich so sorgsam informiertest und geduldig und selbstkritisch an die Sache herangehst - dann mal los, und lass dich überraschen 😆

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LauraS96 
Fragesteller
 29.01.2019, 13:46

Wow, vielen Dank für die tolle Antwort!! Ich bin ja meiner Meinung nach ein "normaler" Freizeitreiter. Vorgestellt hätte ich mir das sowieso so, dass das ein Profi macht und ich mich unter dieser Aufsicht auch immer wieder mal raufsetze, damit ich mich sozusagen auch mit weiterbilden kann. Ich bin nur noch am überlegen, ob sich das von der Zeit und vom Geld auszahlt, ein rohes Pferd zu kaufen...

Hast du bei diesem Trainingsstall eventuell auch mitbekommen, inwiefern die Besitzer miteinbezogen werden bzw. wie oft sie im Durchschnitt auch dort sind?

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Pauliwauly  29.01.2019, 14:22
@LauraS96

Die Frage, ob sich das von "Zeit und Geld auszahlt, ein rohes Pferd zu kaufen": Definitiv nein! Bis das Pferd WIRKLICH gut ausgebildet ist, dauert es echt JAHRE.

Das Problem ist auch, dass man mit einem Jungpferd/rohem Pferd die "Katze im Sack" kauft. Ich weiß noch, dass ich, als ich meinem Pferd das erste Mal während der Ausbildung beim Traben gesehen habe, fast umgekippt wäre vor lauter "Entsetzen". Das hat nicht gerade dem entsprochen, was ich bis dato gewohnt war. Das hat sich natürlich mit der Zeit gegeben, aber nach wie vor ist es so, dass ich durchaus "bequemere Pferde" als mein eigenes kenne. Insofern würde ich nach dieser Erfahrung eher dazu raten, ein "fertiges Pferd" zu kaufen, wo man auf alle Fälle Probereiten kann, ob man mit dem Gang / Tempo des Pferdes auch klarkommt. Zudem ist es m. E. auch günstiger - zumindest wenn du dich pferdisch im Freizeitbereich bewegst und nicht irgendeinen Turnier/Abstammungskracher willst.

In meinen Augen brauchen eigentlich die meisten Reiter noch die Unterstützung des Profis - in Form von Reitunterricht. Ich seh das bei uns im Stall immer wieder, dass die Leute schon Jahre reiten, aber im Endeffekt so schlecht ausgebildet sind, dass die hier bei Reitstunden im Stall wirkliche Aha-Erlebnisse haben. Im Endeffekt lernt man beim Reiten nie aus. Und bei einem Jungpferd bzw. für mich als schwächeren Reiter sehe ich es halt auch immer wieder als Notwendigkeit, das Pferd mal von einem guten Reiter reiten zu lassen - und da bezahlt man halt in der Regel dafür. Für mich ist das einfach deshalb sinnvoll, damit das Pferd den Ausbildungsstand erhält, den es durch eine gute und gründliche Ausbildung erfahren hat und auch den Spaß an der Zusammenarbeit mit dem Menschen behält.

Wir wurden bei uns im Stall gut mit einbezogen, durften ab einem gewissen Punkt bei den Trainingseinheiten zuschauen, dann ab einem gewissen Punkt selber reiten bis wir dann unsere Reitstunden auf den eigenen Pferden nehmen konnten. Zeitpunkte kann ich dir jetzt keine sagen, weil das wirklich individuell bei jedem von uns (und den anderen Trainingspferden dort im Stall) gehandhabt wurde. Also kein stures "dein Pferd ist doch jetzt 3 Monate in Beritt, jetzt "musst" du es doch mal selber reiten können". Wie gesagt, wir nehmen nach wie vor Unterricht, weil uns im Endeffekt eigentlich erst durch die Qualität der Ausbildung bewusst wurde, das reiten eigentlich doch mehr ist als nur auf dem Pferd zu sitzen und im selbstgewähltem Tempo in die gewünschte Richtung zu kommen. Und das zu lernen, dauert.

Wichtig ist meines Erachtens wirklich ein guter Ausbilder (die zu finden ist nicht immer leicht) und dann wirklich die Geduld und ausreichend finanzielle Möglichkeiten, sich UND das Pferd weiter zu fördern.

Was mir über die Zeit halt aufgefallen ist, dass viele Bekannte, die Pferde haben und die halt nicht so viel Wert auf diese gründliche Ausbildung von Pferd und Reiter legen, irgendwann mal an den Punkt kommen, wo es Probleme gibt. In der Regel bei allen eigentlich ein Rittigkeitsproblem. Pferd hat "keine Lust" und Reiter hat nie gelernt, dem Pferd zu vermitteln, dass es doch ganz spaßig sein kann, was man da jetzt vorhat. In meinen Augen ist die "Rittigkeit" ein Punkt, den halt viele bei der Ausbildung quasi außer acht lassen und die aber eben enorme Auswirkungen auf das weitere Reiter/Pferdeleben haben. Kenn ettliche, die können mit ihren Pferden zwar gemütlich ausreiten, zu mehr ist aber das Pferd einfach nicht bereit. Dann kommen gesundheitliche Probleme des Pferdes dazu, weil der Reiter keine Ahnung von richtiger Gymnastizierung etc. hat. In meinen Augen alles ein Problem mangelnder Ausbildung. Und eine gute Ausbildung dauert halt einfach lang und kostet demzufolge einen Haufen Geld.

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Dahika  29.01.2019, 15:44
@LauraS96

ob sich das von der Zeit und vom Geld auszahlt, ein rohes Pferd zu kaufen... Ja, wenn du einen fähigen Bereiter findest. DIe sind leider selten zu finden. Ich kenne BereiterInnen, die das Goldene RA haben, die ich niemals an mein Pferd lassen würde.

Ich kannte eine Dame, die uns Mitreiter im Stall schier wahnsinnig machte mit ihren Überlegungen zum Pferdekauf. Sie wollte ein gutes Dressurpferd haben, mit dem sie dann in L-Dressuren starten konnte. Sie überlegte hin oder her: soll ich ein fertig ausgebildetes Pferd kaufen, mit dem ich sofort starten kann? Das würde dann etwa 20.000 Euro kosten.
Oder soll ich ein rohes Pferd kaufen und das so lange bereiten lassen, bis ich es mit guten Plazierungschancen in der L starten kann? DAs würde dann alles in allem auch 20.000 Euro kosten.
Sie kam und kam nicht zu Potte...

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Dahika  29.01.2019, 15:39

mit dem Pferd vor dem Beritt "gearbeitet" hat und das zur Folge hat, dass man in den 3 Monaten nicht sonderlich weit gekommen ist.>>>

Meine Freundin hat sich vor ziemlich genau einem jahr eine 7 j. Trakehnerin gekauft. Ein schönes Pferd, das in E Dressur und Springen gestartet ist. Im Springen einmal sogar plaziert. Sie hatte unserer RL Fotos von dem Pferd gezeigt, und die sagte nur trocken: Bemuskelt ist das Pferd. Die Muskeln müssten nur an der richtigen Stelle sitzen." LOL.

Sie hat sich dann mit meiner Freundin an die Korrekturarbeit begeben. Sprich: das "Haus" wurde bis auf die Grundmauern abgerissen und neu aufgebaut. Jetzt, nach einem Jahr hat das Pferd wieder ein ordentliches E-Niveau, diesmal aber auf korrektem Level.

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Dahika  29.01.2019, 16:08

es ist auch die Frage, was man unter Grundausbildung versteht. Meine RL sagt, dass das Dressurreiten ab L Kandare beginnt. Alles darunter sei Grundausbildung. Aber eine L-Trense lernt ein Pferd nicht in drei Monaten.

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Urlewas  29.01.2019, 16:26
@Dahika

Unter Grundausbildung versteht man meines Erachtens, dass Roß und Reiter sich weitgehend unbeschadet in der gewünschten Gangart in die gewünschte Richtung bewegen. Deine LR in Ehren - aber dann müsste man ja für die Prüfungen der Klasse E und A völlig neue Deffinitionen schaffen. Kein Freizeitreiter braucht Kandarrenreife, und sein Pferd erst recht nicht.

Dressurprüfungen beginnen bei Klasse E. Und ein Pferd mit solider (!) Ausbildung Klasse A har durchaus gute Chancen, unbeschadet durch ein Leben als Reitpferd zu gehen. Mehr will und braucht doch der Freizeitreiter wirklich nicht., und das ist leider schon weit mehr Ausbildung, als die meisten Pferd genießen durften.

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Dahika  29.01.2019, 16:28
@Urlewas

Das meint sie auch nicht. Sie sagt halt nur, dass Dressur erst ab Kandare L beginnt, alles andere sei Grundlagenarbeit.
Und auch ich finde es albern. wenn eine wackere E Reiterin sich als Dressurreiterin bezeichnet. Auch dann, wenn sie eine E nach der anderen gewinnt.

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Grundausbildung bei einem Unkomplizerten Pferd etwa 3-6 Monate würd ich schätzen aber pauschal kann man das nicht beantworten