Dämmumg Dachboden Alukaschiert Glaswolle

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Normalerweise erfüllt die Alukaschierung ja schon die Funktion der Dampfsperre. Voraussetzung ist, dass die Folie bei den aneinanderstoßenden Dämmbahnen überlappen muss und luftdicht verklebt wird. Diese luftdichte Ebene funktioniert allerdings nur, wenn es keine Beschädigungen an der Alukaschierung gibt. Sonst kann Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion eindringen und Schäden verursachen. Infos zur Dachdämmung findest du auch hier http://www.energie-fachberater.de/daemmung/dachdaemmung/

Ausgebaute Dachstühle mit Mineralwollen bergen immer die Gefahr der Kondensatbildung. Dadurch ist schon mancher Dachstuhl innerhalb kürzester Zeit weggefault. Früher wurde die alukaschierte Mineralwolle genommen, um ein Eindringen von Wohnraumfeuchte in den Dämmstoff mit dem nachfolgend bedingten Kondensatausfall (im Winter) zu verhindern. Nun ist man übergegangen, Dampfbremsen zu verwenden, da man meint, den Feuchtigkeitseintritt nicht zu 100% unterbinden zu können und dadurch es ja auch gelänge im Sommer eine Rücktrocknung nach innen zu gewährleisten. Naja, wer schon die Feuchte im Winter im Dämmstoff in Kauf nimmt, zu einem Zeitpunkt, wo gerade trockene Baustoffe enorm wichtig für die Heizkosteneinsparung sind...

Im Sommer zeigte sich jedoch eine "Umkehrdiffusion". Wenn es draußen schwülheiß ist und im Dachraum kühler, so wandert die feuchtwarme Luft in den Dämmstoff ein und an der kühleren Innenseite der Dämmung kann sich Kondensat bilden. Je kühler der Dachraum ist (Klimaanlage), um so stärker wird der Kondensatausfall sein.

Ach bietet die Mineralwolle dem Kondensatausfall kein gut funktionierendes kapillares Transportsystem an. Das flüssige Wasser kommt nur auf dem Wege der Diffusion wieder aus dem Dämmstoff. In kapillaraktiven Materialien funktioniert die Entfeuchtung zu 99,9% auf dem kapillaren Wege und zu 0,1% durch Diffusion. Voraussetzung für der Entfeuchtung der Mineralwolle durch Diffusion ist aber wieder der Phasenübergang des Wasser von der flüssigen Phase in die gasförmige Phase, was Energie benötigt, die kaum im Dämmstoff vorhanden ist.

Auch bietet Mineralwolle nahezu keinen Hitzeschutz, auch wenn es vom Hersteller oft so propagiert wird. Ein Dämmstoff zeigt seine Wirkung grundsätzlich erst dann, wenn ein deutliches Temperaturgefälle vorliegt. Durch das Temperaturgefälle gibt es einen Wärmestrom im Dämmstoff. Je kleiner dieser Wärmestrom ist, um so stärker ist die Temperaturannäherung auf beiden Seiten des Dämmstoffs. Nicht verstanden? Andersrum wirds deutlicher: Je stärker die Temperaturannäherung auf beiden seiten des Dämmstoffs, um so geringer der Wärmestrom. Da das naturwissenschaftlicher Grundsatz ist, folgt darauf, dass im Sommer bei nur geringen Temperaturunterschieden zwischen der Umwelt und dem Dachraum, der Dachraum schnell überhitzt. Auch erwärmen sich die Dachsteine durch Sonneneinstrahlung schnell auf 50-70°C (je dunkler, um so wärmer) und senden ihrerseits von der Unterseite Wärmestrahlung in Richtung der Dämmstoffe aus. Für Wärmestrahlung ist der Dämmstoff aber leicht durchlässig, er schützt recht gut gegen Konvektion und Temperaturleitung. Nur durch aktive Kühlung, kann man einen größeren Wärmestrom im Dämmstoff erzeugen, was ein Temperaturgefälle erzeugt (oder auch andersrum). Dämmstoffe wirken also nur dort, wo es gilt, extreme Temperaturen voneinander abzugrenzen. Dämmstoffe haben Wärmestrahlung wenig entgegenzusetzen. Eine möglichst große Wärmespeichermasse würde im Dachstuhl eine Zeit lang vor Wärmespitzen schützen.

Dann gab es eine Untersuchung der "intelligenten" Dampfbremsen, die zeigte, dass durch Feuchtigkeit, Staub und Pollen sich ein Biofilm auf der Oberfläche bildet, der die Folien ziemlich dumm aussehen läßt. Die Funktion der Dampfbremse war nicht mehr sichergestellt, es war dann mehr eine Dampfsperre.

Insgesamt gesehen, ist der Dachbodenausbau relativ kritisch zu betrachten, denn bereits kleine Fehler (auch alternde Klebeverbindungen und Bewegungen des Dachstuhles) können große Schäden verursachen. Auch bietet der Dachraum weniger gute Behaglichkeit, weil es im Sommer heiß ist. Dachflächenfenster begünstigen zudem noch diese Überhitzung. Durch die in der Regel hinter der Wandverkleidung angebrachte Folie (Dampfbremse) und den gummilippendichten Fenstern wird die Feuchte eingesperrt. Diese ist durch die Fensterlüftung regelmäßig zu entsorgen (die Feuchteabfuhr und Schimmelfreiheit wird also in die Hände des Mierters/Bewohners gelegt) oder es wird mit zusätzlichem Kapital eine Lüftungsanlage eingebaut.