Chinesisch, Vietnamesisch, Koreanisch, Japanisch wie sehr ähneln sich diese Fragen?

3 Antworten

Japanisch und Koreanisch ähneln sich zwar typologisch (d.h. ihre Grammatiken ähneln sich in der agglutinierenden Wortbildung), lexikalisch (also in den Wortstämmen) ähneln sie sich so gut wie gar nicht. Möglicherweise gab es mal ganz weit in der Vergangenheit eine Verbindung, diese liegt dann aber soweit zurück, dass sie heute in der Praxis keine Rolle mehr spielt - man muss beide Sprachen separat lernen. Beide Sprachen sind untereinander unverständlich, das Vokabular nahezu komplett verschieden.

Chinesisch gehört definitiv nicht zu den vorgenannten Sprachen, typologisch gesehen ist der Sprachbau isolierend. Chinesisch ist mit dem Tibetischen und Burmesischen (und vielen kleineren Sprachen im Himalayaraum) verwandt. Sino-tibetische Sprachfamilie. Die chinesische Kultur hat viele Lehnwörter in den umliegenden Regionen bewirkt, auch wir benutzen Wörter wie Ketchup, Tee, Taifun, Feng Shui usw. (Koreaner benutzen recht viele chinesische Lehnwörter, z.B. san für "Berg")

Vietnamesisch gehört wiederum zu keiner der obengenannten Sprachen. Es ist zwar ebenfalls eine Tonsprache, und ähnlich isolierend im Sprachbau wie Chinesisch, es hat aber eine andere Herkunft. Verwandt ist es mit Sprachen wie Khmer oder Khmu (Kambodscha, Khmu in Nord-Laos). Austro-asiatische Sprachfamilie.

Die ähneln sich überhaupt nicht, da jede der Sprachen ganz anders ist.

Vor allem Japanisch, Koreanisch u Vietnamisisch gelten als eine Isolierte Sprache und lassen sich mit den anderen Sprachen nicht vergleichen.

Wenig. Chinesisch ist eigentlich eine Familie vieler relativ eng miteinander ver­wand­ten Sprachen („chinesische Dialekte“ sind untereinander nicht besser ver­ständ­lich als Italienisch und Französisch),die alle Teil einer riesigen Sprachfamilie, zu der u.a. auch Tibetisch, Burmesisch und Apatani gehören, ist von diesen Spra­chen aber durch eine lange Entwicklung getrennt. Việtnamesisch ist ein ähnlich stark di­ver­­gen­tes Mitglied einer Familie, die u.a. Khmer (die Sprache Kam­bo­dschas) und Mon (in Burma) gehören. Die Affiliation von Japanisch und Kore­anisch ist umstritten, vielleicht sind sie entfernt miteinander (und mit Türkisch, Mon­go­lisch, etc) verwandt.

Aber alle diese Sprachen teilen sich eine kulturelle Sphäre, die durch China domi­niert wird. Daher haben sich ja,ko,vi im Lauf der Zeit nicht nur viele chinesi­sche Fremd­wörter einverleibt, sondern sich auch strukturell angepaßt: Sie sind flexions­arm, bevorzugen einsilbige Wortstämme haben komplizierte Systeme von Kategorie­wörtern und Anredeformen, und das Việtnamesische hat sogar Töne. Außerdem teilen sie sich die chinesische Schrift, die in Việt Nam erst von den Fran­zo­sen abgeschafft wurde und die in Korea langsam von einer selbst erfundenen Schrift (Hangul) verdrängt wird. In Japan sind chinesische Zeichen immer noch ein Eckpfeiler der Schrift, obwohl viele Modifikationen und Ergänzungen vor­genom­men wurden.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik