Bringt Multikulti eigentlich überhaupt irgendeine Vielfalt? Ist eine Leitkultur wirklich schlecht?

5 Antworten

Es ist doch eben deutsche Kultur, andere Kulturen willkommen zu heissen. :-)

Ausserdem:

  • Die Pizza beim Italiener hat oft nur wenig mit italienischer Esskultur zu tun; sie wurde der deutschen Esskultur angepasst
  • Latin-Musik hat in den jeweiligen Ländern eine tiefe kulturelle Bedeutung, die hier komplett verloren geht, da sie nicht deutschen Empfindungen, Sehnsüchten oder Bedürfnissen entspricht
  • Dasselbe lässt sich für den gesamten restlichen Multikulti-Kram sagen: Sushi ist sowieso eher amerikanisiert als dass es wirklich der Sushi-Tradition von Japan entspricht, der Döner wurde komplett in Deutschland für Deutsche erfunden, Hamburger stammt zwar aus den USA, wurde aber - wie der Name sagt - von deutschen Gerichten inspiriert, Chinesisch gibt es bei uns überhaupt keine Alltagsgerichte aus China, das ist alles dem europäischen Geschmack angepasst, und so weiter und so fort

Kurz und gut: Den Regenbogen gibt es vielleicht - aber alle Farben haben denselben Ton.

Wenn man wirklich etwas von der Welt erleben will, muss man in die jeweiligen Länder gehen.

Zwar hätte ich andere Beispiele bzw. Bezüge gewählt, aber grundsätzlich kann ich mich deiner Sichtweise durchaus anschließen 👍

Es ist nix schlecht an einer Leitkultur... es schwebt nur für Shit-Storm-Gewaltige ein "Nebel des Rechtsseins" darüber und sie zerreißen jeden Gedanken darüber bereits im Vorfeld oder ziehen es unreflektiert ins Lächerliche.

Dabei will ein großer Teil der Leute, die eine, ggf. auch weit gefasste, Leitkulturdebatte für wichtig halten (auch als Orientierungspunkt für Zugezogene), niemandem was Schlechtes. Es geht halt darum, dass es funktioniert.

Mischt man alle bunten Farben, kommt aber such nur dunkelbraun dabei raus.


legomario 
Fragesteller
 11.02.2024, 12:16

<schwebt nur für Shit-Storm-Gewaltige ein "Nebel des Rechtsseins">

Ich selbst würde mich klar als rechts bezeichnen.

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Die Kultur der verschieden Länder basiert auf der individuellen Landschaft und Geschichte. Die Niederlande sind z.B. sehr horizontal organisiert. Japan ist als Insel in unterschiedliche klimatisch und geologisch strukturierte Teile gegliedert. Die Japanische Gesellschaft ist vertikal organisiert.

Die Globalisierungskritiker beschreiben die nivilierende Wirkung der Globalisierung mit der Metapher der McDonadisierung. Eine Vielfalt von regionalen, hochwertigen Küchen wird weltweit von minderwertigen aber weltweit erhältlichen Fast Food verdrängt. Esskulturen und Vielfalt gehen verloren.

Ein Einheitsbrei aus geschlechtslosen Individuen ohne kultureller Individualität ist sicher leicht zu beherrschen. Ein buntes selbstbestimmtes Leben das sich an der Vielfalt der Natur und Kultur der Welt orientiert ermöglicht aber mehr Lebenschancen und -möglichkeiten.

Ja, es sollte eine deutsche Leitkultur geben. Aus der Welt einen "großen Regenbogen" zu machen ist nicht die Intention der Multikulturalisten. Oftmals sind diese von einer Antideutschen Meinung geprägt und wollen die deutsche Kultur lediglich verdrängen. Eine bunte Welt in dieser Vorstellung kann es auch gar nicht geben, da nicht alle Kulturen sich respektieren. Können sie auch oftmals gar nicht. Viele Kulturen stehen einfach im Widerspruch zueinander, was gewisse Werte und gesellschaftliche Ansichten betrifft. In islamischen Ländern ist es zum Beispiel oftmals so, dass Frauen keine Rechte haben, ohne Burka nicht nach draußen dürfen und zwangsverheiratet werden.

Deshalb ist es nicht nur notwendig, dass wir Anspruch auf unsere Leitkultur erheben, sondern auch, dass sich andere Kulturen ein Stück weit daran anpassen müssen. Hingegen Menschen, die in ihren Ansichten festgefahren sind und diese Ansichten im Widerspruch zu unserer freien Gesellschaft stehen und auch genau so ausgelebt werden, also die Rechte anderer Menschen untergräbt, haben hier dann leider keinen Platz in unserer Gesellschaft.

Eine "Leitkultur" ist vor allem ein frommer Wunsch. Die Kultur eines Blackrock-Managers hat mit der Kultur der meisten Deutschen ja wohl nichts zu tun. Zudem ist unsere Kultur durch Toleranz, Glaubensfreiheit, Menschenrechte definiert. Nicht durch Lederhose, Plattdeutsch oder den sonntäglichen Tatort.