Bleibt beim beendigen einer schlechten Beziehung meistens nur noch Hass übrig?

Das Ergebnis basiert auf 27 Abstimmungen

Nein 52%
Ja und Nein 37%
Ja 11%

11 Antworten

Nein

Nein, ich empfinde keinen Hass. Man hatte auch schöne Zeiten. Nicht ohne Grund verliebte man sich ineinander. Auch, wenn das Ende manchmal unschön wird, so war das nur das Ende. In Erinnerung bleiben auch die schönen Momente und die Dankbarkeit, dass ich sie erleben durfte.

Nein
  • Regelhaft ist dies nicht der Fall. Sehr viele Paare trennen sich, weil sie sich entliebt haben und es einfach nicht mehr harmoniert. Von Hass ist dann nicht die Rede, sondern eher von "es passt halt nicht mehr".
  • Es mag aber Fälle geben, z.B. nach Fremdgehen oder häuslicher Gewalt, dass Liebe in Hass umschlägt und der Hass dann auch noch eine Weile mitschwingt. Aber genau, wie man sich allmählich entliebt, schwindet im Allgemeinen auch Hass mit der Zeit. Der Mensch kann abhaken und vergessen und tut dies regelhaft auch. Je tiefer ihn etwas getroffen hat, desto schwieriger und langwieriger ist der Prozess aber meistens.
  • Meine Lebenserfahrung sagt aber, dass schlechte Beziehungen meistens recht gut abgehakt werden und es eher die gescheiterten, an sich guten Beziehungen sind, die einem länger nachhängen.
Ja und Nein

Jein, vielleicht ja - vielleicht nein

Es kommt letztlich auf die jeweils Betroffenen an. Auf ihren Charakter, auf das was zwischen den beiden Personen liegt an "Müll". Auf ihre jeweilige persönliche Einstellung.

Hass ist ein starkes Wort. Dahinter stecken oft unbewältigte Konflikte, Wut, Enttäuschung, Verzweiflung, Unsicherheit, eine nicht stattfindende Kommunikation. Dies kann sich dann so dermaßen zusammenballen das man das Endergebnis als "Hass" wahrnimmt.

Nur, soweit muss es nicht mal kommen. Nicht jede schlecht gelaufene Beziehung endet in Form von "Hass"-Gefühlen.

Es gibt Leute, die werden (spätestens) nach einer Trennung zum gemeinen Riesenhornochsen - mit dem einzigen Ziel den Ex/ die Ex so fertig zu machen wie nur möglich.

Es gibt Leute, die trotz aller widriger Umstände versuchen es während der Trennung und danach so neutral wie möglich zu halten/ um eventuelle spätere Kontakte miteinander nicht zu erschweren. Manchmal verbindet einen auch noch einiges. Beispielsweise der gleiche Arbeitgeber, der gleiche Arbeitsort, der gleiche Verein oder Wohnort oder Freundeskreis, oder auch gemeinsames Eigentum oder gemeinsame Kinder. Da wäre es durchaus hilfreich wenn man miteinander auf einer neutralen sachlichen, erwachsenen Eben auskommen kann.

Und es gibt Leute, die die Einstellung haben "ab dem Tag der Trennung kenn ich die Person nicht mehr. Wenn wir einander irgendwo begegnen werde ich nicht reagieren/ nicht grüßen und die/ den Ex behandeln wie Luft oder wie eine wildfremde uninteressante Person."

Wenn die Beziehung richtig schlecht war, wenn man körperlich oder seelisch misshandelt wurde, wenn man schamlos ausgenutzt wurde, betrogen, ruhiniert wurde, dann bleibt nur Hass übrig. Manchmal für immer, wenn das Opfer sich auf keine Weise rächen konnte.


MarkoHansen 
Fragesteller
 07.01.2020, 09:44

🤔 Leider gibt es das auch

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Nein

Nein, nicht notwendigerweise.

Anfangs bestimmen zwar in der Tat meist Hass und Trauer die Atmosphäre, auch Wut auf sich selbst und auf diverseste Fehler, die man sich selbst anzudienen versucht. Später, wenn man ggf. geistig reifte und weiß, was wirklich wichtig ist, kommt man aber von selbst aus auf den Gedanken, dass keiner der Schuldige war - und dann löst sich das auch emotional und man betrachtet es entspannter bzw. als Lebenserfahrung. Dann kann man sich auch vergeben lernen.

Es kommt gewiss dadrauf an, wie man sich trennte und wie die Beziehung vorher war - es kann ja nicht nur schlechte Zeiten gegeben haben. Sicher weint man den guten Zeiten ein Stückweit nach, es ist schon ein gewisser Einschnitt im Leben; man war ja den Partner immerhin gut gewöhnt und das meist jahrelang... ein Bekannter von mir hat sich erst nach 44 Jahren von seiner Frau scheiden lassen und ist total fassungslos -----> O-Ton: "Versteht kein Mensch, ich auch nicht".

Es hilft im Endeffekt nur, nach vorn zu blicken und das so konsequent wie möglich und sich nicht in der Opferrolle zu sehen, aber auch nicht in der Täterrolle. Nur lernt man das meistens erst im Laufe eines Lebens.


LenaMitHund  07.01.2020, 09:25

Wieso soll es keinen Schuldigen geben? Wieso dieser Wunsch die Verantwortung auch auf das Opfer zu laden? Weil man selbst schuldig ist und allen einreden will, dass es keinen gibt, dass das Opfer in einer SCHLECHTEN Beziehung Mittäter ist? Wie nett.

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rotesand  07.01.2020, 09:28
@LenaMitHund

Weil immer beide am Ende einer Beziehung schuld sind und jeder auf seine Weise dazu beigetragen hat - meist kapiert man das erst Jahre später, aber es ist nie einer allein der Schuldige. Oft wird es zwar behauptet, aber das ist häufig mehr eine Art Schuldzuweisung zum eigenen Schutz.

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