Bin ich unfair?

9 Antworten

Ich kann dich vollkommen verstehen. Auch ich sehe es so, dass man sich in einer großen Wohnung durchaus zurückziehen kann. Solange dein Freund immer noch die Möglichkeit hat, in seine kleine Eigentumswohnung zu wechseln, wird dies immer zwischen euch stehen. Es hört sich so an, als wenn er sich nicht zu 100 % für dich entschieden hat.

Was ja nicht heißen muss, dass er seinem Sohn gerecht wird. Unzählige Familien, die getrennt sind, müssen das auch regeln. Die haben weiß Gott nicht alle eine zusätzliche Wohnung, wo sie sich dann mit dem Kind treffen beziehungsweise ihre Zeit verbringen. So wie du die Ex von deinem Freund beschreibst, verhält sie sich wie eine Krake. Ich würde erdrückt werden. Ich sehe dich da als fünftes Rad am Wagen. Auch wenn es im Moment wehtut, weil ihr ja schon so lange zusammen seid, aber du wirst da nicht glücklich werden. Stelle deinem Freund die Alternative. Entweder klare Verhältnisse, seine Wohnung vermieten, oder das war’s. Er wird sich immer dort hin zurückziehen. Das ist kein Abschluss zur Ex

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein Rückzugsort ist wichtig, wir leben seit 12 Jahren auf 60qm in einer Dreiraumwohnung, vor 10 Jahren kam unser Kind dazu... Unsere jeweiligen Familien leben hunderte Kilometer weit weg... Du kannst dir vorstellen, wie schlimm es ist, wenn man immer auf dem kleinen Raum zusammenhockt, auch wenn man sich mal zankt? Ich würde töten für eine zweite Wohnung oder deutlich mehr Raum! Zumal ich auch sehr gerne ein Büro hätte um mal in Ruhe zu arbeiten...

Und nun stell dir mal vor, wie das eskaliert, wenn er weiterhin vor Streit flüchtet und KEINEN Rückzugsort hat.

An deiner Eifersucht gegenüber der Ex musst du arbeiten. Ich wäre als Elternteil froh, wenn ich häufig Kontakt zu meinem Kind haben könnte und mein Expartner mir den Kontakt nicht unnötig erschwert. Versetz dich doch mal in seine Situation und sei nicht so egoistisch.

Abgesehen davon, es ist SEIN Eigentum, er kann damit machen, was ER will.

Egal wie ich es drehe und wende, die Idee, dass er seine Wohnung behält geht für mich absolut gar nicht. Ich möchte nicht egoistisch sein, aber ich sehe, dass es uns schaden wird, das tut es ja jetzt schon!

Ich glaube, eure Beziehung ist noch nicht reif genug für einen Zusammenzug.

Wenn er vor Streit wegläuft, dann ist das Problem nicht, dass er die Wohnung hat, sondern eben seine (deiner Ansicht nach nicht vorhandene) Streitkultur.

Da liegt auch dein Problem... daran wird sich aber nichts ändern, wenn du ihm die Wohnung wegnimmst. Damit würdest du ihn im Endeffekt nur dazu zwingen in einer Situation zu bleiben, mit der er nicht umgehen kann und der er sich eigentlich entziehen möchte... wofür er wohl immer einen Weg finden wird, durchaus auch in einer Wohnung, die offiziell leersteht oder ggf. auch bei der Ex, in einem Hotel oder sonstwo.

Dasselbe gilt für die Probleme mit der Exfrau und den Umstand, dass der Freund 'hin und her' gerissen sein wird zwischen dir und seiner Ex.

Insofern:

Klärt besser das, bevor ihr zusammenzieht. Die Wohnung als solche ist aber NICHT das Problem und ihm die wegzunehmen wird auch nichts lösen.


Pollly456 
Fragesteller
 10.04.2024, 11:09

Ich möchte ihm die Wohnung nicht wegnehmen, sondern dafür sorgen, dass er versteht, dass es unserer Beziehung schadet und nach einer Heirat weiter schaden wird. Ich wünsche mir, dass er ein Bewusstsein dafür entwickelt und nicht aus Angst handelt. Solange er auf diese Wohnung beharrt, werde ich ihn nicht heiraten. Diesen Entschluss habe ich bereits gefasst.

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Ich kann dich sehr gut verstehen, ich bin M20 und kann somit nicht auf alle Punkte eingehen, da mich manche noch nie betroffen hatten. Doch was die Gefühle angeht, kann ich dir bzw. euch nur raten, klärt dies, oder heirate nicht. Denn damit Leben willst du sicherlich nicht. Du kommst ja so nicht mehr zu Ruhe, das ist ein Punkt, den du unbedingt eliminieren musst in deinem Kopf zusammen mit deinem Partner, sonst kannst du gar nicht wirklich glücklich werden. Das ist meine Meinung, ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Pollly456 
Fragesteller
 10.04.2024, 11:08

Danke für deinen Kommentar :)

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Du verlagerst ein zwishcenmenschliches Problem auf ein Symptom. Die Eigentumswohnung haben oder nicht haben verändert weder etwas an seinem Streitverhalten (das ist übrigens im Rahmen eher konstruktiv finde als destruktiv), noch daran, wie die Ex mit ihm umgeht und er es geschehen lässt.

Die Wohnung ist nicht euer Problem und auch nicht eure Lösung.

Da ich sein Rückzugsverhalten nach Streit eigentlich auch nicht als so problematisch einschätze, bleibt eignetlich nur der Umgang mit der Exfrau. Und da liegt es an ihm, Grenzen zu ziehen. Seine Pläne nicht zu verschieben. Wenn sie lernt, dass er nicht der kostenlose Babysitter ist und sich beide Seiten an Absprachen bezüglich des Sohnes halten müssen, dann wird sie auch nicht mehr damit durchkommen, das Kind nach Lust und Laune zu ihm zu schicken. Ein Strick kann sie ihm daraus bezüglich Jugendamt/Gericht und Umgangszeiten eigentlich nicht drehen. Und da er ein Aufenthaltsbestimmungsrecht hat, bestimmt sie nicht alleine darüber, ob Sohn gmeinsam mit Vater bei dir übernachtet oder nicht. Es geht also darum, ob er bereit ist, seiner Ex mehr Grenzen aufzuzeigen und sich dahingehend ein Rückgrat wachsen zu lassen. Klärt das vorher!