Bin ich die einzige gegen direkte Demokratie?
Hallo
ihr kennt ja die meistens sehr populistische Forderung nach direkter Demokratie.
Ich jedoch bin explizit gegen direkte Demokratie.
Bei der "repräsentativen Demokratie" hat man zwar auch allerhand Politiker die keine Ahnung von irgendwas haben, den eine Ausbildung oder ein Studium braucht man ja für die Politik nicht, spricht jeder kann da rein, ohne irgendwas können zu müssen. Dennoch besteht in der repräsentativen Demokratie immer die Möglichkeit, dass Experten zu allen möglichen Themen herangezogen werden und man deren Rat einholt.
Man merkt wenn man den Leuten so beim reden zuhört, dass alle zwar viel Meinung aber wenig Ahnung haben, das wäre echt dumm wenn das alles umgesetzt werden würde. Die Widereinführung der Wehrpflicht in Deutschland wäre da nur einer von vielen Mehrheitsfähigen saudummen Ideen. Es gibt da vieles weiteres, was am ersten Blick für viele Schmackhaft klingt, aber wo man wenn man zu Ende denkt merkt wie dumm das ist. Beispiele wären da etwa hohe Vermögenssteuern, die großteils eher sozialistisch denkenden Deutschen würden diese oftmals befürworten, aber damit würde man alle größeren Unternehmen aus dem Land jagen und hätte Massenarbeitslosigkeit. Bei einer höheren Kapitalertragssteuer wäre es ebenfalls so, dass diese zwar wohl mehrheitsfähig wäre, aber alle Investoren vertreiben würde, und dann Massenarbeitslosigkeit herrschen würde.
Die breite Masse hat halt - logischerweise - nicht das Wissen und die Kompetenz dazu sich mit allen Themen auszukennen. Wie gesagt, die Politiker auch nicht, aber da besteht zumindest die Möglichkeit dass sie Leute die sich auskennen befragen.
Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen
8 Antworten
Die repräsenative Demokratie funktioniert besser, weil die Regierung im Idealfall eine Legislaturperiode Zeit hat ihre Vorstellungen umzusetzen. Regierungsvorhaben, Gesetze, Reformen brauchen eine Finanzierung, funktionieren nur als Gesamtprojekt. Wenn das Volk jede Woche Gesetze kippen würde, geht jede Kontinuität verloren. Ausserdem würde die Wahlbeteiligung bei viele Abstimmungen immer weiter sinken, die Ergebnisse wären also mehr Zufallsentscheidungen.
Und die grosse Gefahr ist, dass der Minderheitsschutz verloren ginge: wenn 51% gegen die 49% sind, könnten die Minderheiten unterdrückt oder benachteiligt werden.
Nach aussen wäre eine Regierung, die keine Zusagen machen kann, die über längere Zeit bestehen bleiben, auch nur eine Lachnummer.
Solche Modelle einer Demokratie funktionieren höchstens in Mini-Staaten mit einer homogenen Wählerschaft. Bürger Roms waren schon eine privilegierte Oberschicht, trotzdem haben die Berufspolitiker (den Senat) "erfunden".
Die Schweiz, ist ein reicher Kleinstaat, mit homogener Wählerschaft, und selbst da sehe ich nicht den Vorteil. Zum Glück spielt das Land keine Rolle in der Weltpolitik, was nicht daran liegt dass die Schweiz so klein ist, sondern das ist in der Verfassung begründet. Das Land macht keine Aussenpolitik, ist in keiner internationalen Organisation vertreten, und hat keinen Aussenminister.
Repräsentative Demokratie ist nichts anderes als die Bürger für unmündig zu erklären und das tun die Politiker. Sie trauen der Bevölkerung nichts zu.
direkte Demokratie gibt uns mal wieder Verantwortung und Entscheidungsgewalt. Die direkte Demokratie ist das demokratischste was es gibt.
Ja. Sie sind nicht bereit, selbst schlecht für sich zu entscheiden. Weshlab sollten sie das auch tun.
So ist es, und daher sollten Gesetze unter Heranziehung von Fachleuten der jeweiligen Thematiken, sowie unter Heranziehung von Juristen die wissen wie man ein Gesetz sinnvoller weise schreibt getroffen werdne.
Denkst du ernsthaft, dass die Politiker wissen worüber Sie abstimmen? Sie folgen den Anweisungen Ihrer Partei und von Lobbyisten. Frag die doch mal und die werden sicher weniger Ahnung haben als der Mann im Zug.
Übrigens kannst du dir nicht das Recht rausnehmen und sagen, dass die Bevölkerung keine Ahnung hätte. Das ist ja der Streitpunkt.
Und nehmen wir an sie hat keine Ahnung. Warum hat die Bevölkerung keine Ahnung? Weil sie nichts damit zu tun hat bei der Entscheidungsfindung. Es muss wieder mehr Verantwortung a das Volk übergeben werden.
Die Messlatte ist nicht hoch. Politiker wissen dann doch meist, was im Antrag steht und was nicht.
Du beherrschst weder die deutsche Grammatik noch die Interpunktion und möchtest über Gesetze entscheiden? Hat dir die Regierung auch die Verantwortung für eine korrekte Satzbildung entzogen? Jetzt mal Spaß beiseite: kein Mensch der Welt hat die Kapazitäten, über alles informiert zu sein. Ich würde mir nicht zutrauen, genug über das Heizungsgesetz und die Folgen zu wissen, obwohl ich aufgrund meines Studiums durchaus überdurchschnittliche Kenntnisse im politischen und juristischen Fachbereich habe. Das hat die Fragestellerin ja auch bemerkt: Ministieren und Fraktionen haben ihre Fachexperten, die ihnen quasi alles vorkauen und am Ende treffen die Verantwortlichen die Entscheidung. Hätte jeder Bürger seinen persönlichen Experten, dann könnte man darüber diskutieren. Wenn man sich die heutige politische Debattenkultur anschaut, dann sind die meisten nicht einmal über das Programm ihrer eigenen Partei informiert. Theoretisch klappt direkte Demokratie, praktisch wäre das lediglich ein Wettbewerb, welche Partei die meisten Menschen beeinflussen kann - ohne Kontrolle, ob die Fakten stimmen oder nicht, so wie beim Heizungsgesetz. Brexit ist das perfekte Beispiel dafür: Menschen wurden instrumentalisiert, bessere Zeiten wurden versprochen. Die Briten wählten einen Ausstieg und nun schaut's dort eher mau aus. Die Weitsicht haben die allermeisten Bürger nicht.
Also ich habe ein kleines Latinum und könnte dir das deutscheste vom deutschen in hochdeutscher Fachsprache niederschreiben und du müsstest erstmal googeln. Das Grammatik Argument zieht nicht mehr. Konzentrier dich mehr auf den Inhalt.
Wir gehen in eine Richtung in der es mehr auf das Internet usw ankommt.
es wäre technisch möglich die direkte Demokratie online durchzuführen mit den Pros und Kontras hinter jeder Fragestellung und Videos von Experten. Selbst wenn nur 10% abstimmen ist es demokratischer als wenn 300 Leute abstimmen die von Lobbys und Mainstream Meinungen kontrolliert werden.
Beispiele die dagegen sprechen:
-Der Brexit der Engländer .
-Das sogenannte ,,Wir sind das Volk".
Denn das ist das, was das Wort eigentlich ausdrückt.
Demos ist griechisch und heißt Volk und kratos heißt herrschaft.
Also ja, direkte Demokratie ist die einzige wirkliche demokratie das stimmt. Aber die Frage was man besser findet kann man nicht auf Basis der Wortherkunft erklären.
Wie ich schrieb. Man kann die Experten öffentlich Stellung beziehen lassen, so dass sich jeder Bürger ein Bild machen kann.
Wärest du die einzige dann hätten wir sie längst. Logisch?
Nehmen wir einfach mal das Heizungsgesetz. Ich habe mich letztens mit einem Mann im Zug darüber unterhalten, der extrem viel daran auszusetzen hatte. Die Nachfrage, ob er den Gesetzesentwurf denn überhaupt gelesen hat, verneinte er. Auch stimmten viele Dinge, die er behauptete, so nicht. Wenn ich mir vorstelle, dass solche Menschen über zukunftsentscheidende Projekte etc. (jetzt nicht unbedingt das Heizungsgesetz) entscheiden, ohne die Tragweite zu erkennen oder fundiertes Wissen zu haben, dann können wir gleich einpacken. Denn ja: viele Bürger sind in dieser Hinsicht unmündig und nicht bereit, diese Verantwortung zu tragen.