Beziehung mit jemandem mit ADHS, habt ihr da persönliche Erfahrungen?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Ich war 1 Jahr mit meinem Ex zusammen, der ADHS hat und kein Ritalin nahm.

Ich habe gute wie auch schlechte Erfahrungen gemacht.

Positives: Er konnte seine Gefühle zu mir gut ausdrücken und zeigen. Sie wurden nie weniger, sondern blieben immer konstant. Ich habe mich auch wohl und angenommen gefühlt. Eifersucht gab es nie.

Negatives: Seine Hyperaktivität machte mir auf Dauer zu schaffen, weil ich ruhig und introvertiert bin. Ich konnte schlecht auf ihn einreden, wenn er in diesem Zustand war und es hat teilweise sehr genervt. Er konnte sich auch nicht so an Marnieren wie nicht zu laut reden oder nicht alles was man denkt aussprechen halten. Das war teilweise unangenehm für mich, auch wenn ihn akzeptiert hatte. Dazu kam noch sein Übergewicht und sein unkontrollierten Essen. Bei Geld hatte er keine rationalen Gedanken.

Fazit: Partner mit ADHS haben in Sachen Gefühle keine Einschränkungen im Gegenteil, du erfährst ihre ganze Liebe. Werde dir aber bewusst, dass der Alltag anstrengend sein kann und er sich mit einfachen Dingen überfordert fühlen kann. Das war mein Trennungsgrund, weil wir da doch grundauf verschieden waren.

Hallö, mein Freund und ich haben beide ADHS und sind seit über 9 Jahren glücklich zusammen. Ich hatte nie das Gefühl, dass meine Liebe für ihn weniger oder schwächer geworden wäre, eher das Gegenteil. Von seiner Seite aus habe ich auch nie mitbekommen, dass es ihm so gegangen wäre.

Was ADHS angeht ist es natürlich so wie bei jeder Krankheit, nicht jede Person hat dieselben Symptome. Die Person, die du kennengelernt hast, ist ein Individuum wie jeder andere Mensch und sein ADHS wird sich anders verhalten als z.B. meines oder das meines Freundes. Rede mit ihm, wenn du Zweifel hast, er kennt sich selbst am besten und kann dich vielleicht beruhigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Feste Beziehung seit 9+ Jahren & fortlaufende Selbstfindung

Liebe ist mehr als „Schmetterlinge im Bauch“. Völlig unabhängig davon, ob jemand ADHS oder sonst was hat. Liebe ist der Entschluss, den anderen so zu nehmen um dazu ihm zu stehen, wie er ist, wenn die Gefühle ermattet sind.

Jeder Mensch hat seine Marotten und jeder ist nur so lange normal, bis du ihn näher kennenlernst. Darüber sollte ma sich einfach klar sein, wenn man eine dauerhafte Beziehung anstrebt.

Kommt drauf an, wie dieser jemand damit umgeht und klarkommt und wie ausgeprägt die Krankheit ist

Ich habe ADHS und bin seit 8 Jahren in einer stabilen und glücklichen Partnerschaft. Es ist richtig, dass ADHS zu tendenziell eher konfliktträchtigen zwischenmenschlichen Beziehungen führen kann, aber es ist auf jeden Fall auch mit ADHS möglich eine erfüllende und lange Beziehung zu führen.

Ein Tipp von mir:

Dein Partner kann von dir erwarten, dass du dich über ADHS informierst, um ihn in seinen Besonderheiten zu verstehen. Andersrum kannst du von deinem Partner erwarten, dass er Verantwortung für seine Handlungen übernimmt und nicht alles mit seinem ADHS entschuldigt. Kommunikation, Wertschätzung, Respekt, Toleranz und Kompromisse sind in jeder Beziehung wichtig, ob mit oder ohne ADHS.

Wenn ein ADHSler mal in Rage ist, dann nützt eine Diskussion nichts. Entferne dich dann aus der Situation und warte eine Stunde. Dann geht es meistens wieder:)

Alles gute wünsche ich dir/euch!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ADHS

Salolie 
Fragesteller
 12.03.2023, 17:06

Dankeschön 💗

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