Bewerbungsschreiben um Ausbildung zur Notfallsanitäterin?

3 Antworten

Hi,

ich muss sagen: ich bin überrascht - das ist tatsächlich mal ein Anschreiben hier auf GF, dass ich gut finde.

Sauber formuliert, konkrete Beispiele geliefert, plausibel begründet. Also erstmal nichts grundsätzliches, was zwingend geändert werden muss.

Zwei Dinge, über die man zumindest nachdenken sollte, hätte ich allerdings dennoch...

Der Punkt "Warum gerade bei diesem Leistungserbringer/Unternehmen?" sollte evtl. etwas detaillierter hervorgehoben werden.

Allgemeinsprachlich unübliche Abkürzungen sollte man eher vermeiden - auch wenn jeder Rotkreuzler weiß, was sich hinter "MUNUFEU" verbirgt, wirkt es meist eleganter, sich auf zwei, drei Grundsätze zu beschränken und diese auszuschreiben.

Ist die Bew. evt. zu lang?

Ich finde die Länge angemessen - es kommt ja auch darauf an, ob das Anschreiben "lang mit viel Inhalt" ist, oder "lang mit vielen Phrasen".

Fehlen noch mehr Gründe, weshalb diese Ausbildung für mich reizvoll ist??

Theoretisch kann man immer noch mehr Gründe finden - praktisch ist es sinnvoller, sich auf die persönlichen "Hauptgründe"/Hauptmotivation zu beschränken und diese dafür vernünftig darzulegen. Das bringt mehr als eine reine Liste von zehn Gründen. Oder: Qualität vor Quantität.

meinem Führerschein zu punkten.

Der Führerschein ist als klassischer "Hard Skill" Teil des Lebenslaufs. Eine gesonderte Nennung im Anschreiben halte ich für nicht notwendig.

Mir ist bewusst, dass diese Ausbildung sehr gefragt ist, und z.T. einige Bewerber besser abschneiden.

Die Konkurrenzsituation ist ein Problem für Bewerber, das ist vollkommen korrekt. Dass die meisten Leistungserbringer Personen mit Vorerfahrungen bevorzugen, ist für Neueinsteiger ohne Vorkenntnisse ebenfalls ein Problem.

Im Grunde genommen bleiben hier zwei Möglichkeiten:

  • großflächig (bis bundesweit) bewerben - damit erhöht man die Chancen auch als "Fachfremder" durchaus erheblich oder
  • im Falle eines Scheiterns: Rettungssanitäter (520-h-Lehrgang) machen, Führerschein Klasse C1 erwerben, und etwas Einsatzerfahrung im Rettungsdienst sammeln.

Gerade für letzteres kommen durchaus unterschiedliche Möglichkeiten zum Einstieg in Betracht - es muss also keinesfalls zwingend ein FSJ sein.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

d1esesundj3nes 
Fragesteller
 15.02.2023, 18:59

Danke für deinen Kommentar, ich freue mich immer konkrete Antworten von Fachleuten zu erhalten, die wirklich Ahnung besitzen- tatsächlich wurde ich nun zu zwei Bewerbungsgespräche eingeladen, und habe nun diese Aufgabe vor mir:p. Liebe Grüße

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Hi, ich finde die Bewerbung gut geschrieben. Ich denke damit könntest du (rein auf das Bewerbungsschreiben bezogen) gute Chancen haben.
Du weißt ja selbst, dass die Ausbildungsplätze sehr begehrt sind. Daher finde ich es ebenfalls sinnvoll sich großflächig zu bewerben.
Falls es nicht klappen sollte, gib nicht auf und versuch es nächstes Jahr erneut.
Oft hilft es ungemein wenn Vorerfahrungen vorhanden sind. Versuch deshalb falls es nicht klappt irgendwie welche zu sammeln. Ob durch ein Ehrenamt, ein FSJ oder eine Rettungssanitäter Qualifikation und sammle darüber erste Erfahrungen.

Ich wünsche dir für deine Zukunft alles Gute und viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Angestellter im Rettungsdienst

d1esesundj3nes 
Fragesteller
 30.01.2023, 00:40

Danke für deine Antwort! Ich werd am Ball bleiben. Schönen Start in die Woche noch.

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Ansich ist das Ganze gut geschrieben. Die Länge passt meiner Meinung nach und der Inhalt ist verständlich formuliert.

Beachte aber, dass die Ausbildungsstellen für NFS sehr begehrt sind, und man im besten Fall bereit Vorerfahrung im Rettungsdient haben sollte ( z.Bsp die Qualifikation zum RS ) oder bereits ehrenamtlich beim DRK oder in der Feuerwehr mitgewirkt hat. Ebenfalls ist der C1 Führerschein sehr empfehlenswert. Dieser wird zwingend benötigt um im RD tätig zu sein. Ebenfalls achten viele KVs auf ausreichend Fahrerfahrung.

Ich wünsch dir Viel Erfolg !


d1esesundj3nes 
Fragesteller
 29.01.2023, 22:42

Wird der RS Ende diesen Jahres nicht sowieso abgeschafft? Kann ich mir auch aktuell leider nicht finanzieren. Habe mich auch bei einigen Ehrenämtern beworben, aber dort noch keine Rückmeldung erhalten, weshalb ich das ganze nicht in die Bewerbung erwähnen wollte. Fahrerfahrung besitze ich zwar nicht reichlich, könnte das aber trotzdem in der Bew. thematisieren, z.B. so: "Im Sommer des selben Jahres absolvierte ich meinen Führerschein der Klasse B, und bin durch das ausgiebige und kontinuierliche Fahren in meiner Fahrzeugführung sehr sicher.")

Wenn sich wirklich keine Anstellung für mich findet, bewerbe ich mich um ein FSJ beim Rettungsdienst:). Ich danke für die rasche Antwort und wünsche einen guten Start in die kommende Woche.

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Skyw0lker  30.01.2023, 07:07
@d1esesundj3nes

Der RS ( Rettungssanitäter ) ist und bleibt fester Bestandteil des Rettungsdienstes. Was du meinst ist der RA ( Rettungsassistent ). Dieser wird sein Jahren nichtmehr ausgebildet.

Die Fahrerfahrung könntest du thematisieren. Aus meiner Erfahrung legen die KVs viel Wert darauf.

Beim Ehrenamt ist im Bezug auf die Bewerbung wichtig, dass dieses bereits länger als 2 Jahre ausgeübt wird, somit werden frische Ehrenämter sowieso meist nicht gewertet. Langfristig natürlich aber ein Pluspunkt. ( wobei du ja sowieso im Chor wahrscheinlich länget aktiv bist )

FSJ ist eine gute Idee. In diesem Jahr erhält du die Qualifikation zum RS und Erfahrung. Solltest du keine Stelle erhalten, steigerst du damit deine Chancen.

Gern, ebenfalls guten Start in die Woche !

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