Berufe und Aufgaben beim Dreh einer Tierdokumentation?

2 Antworten

Hallo

am besten wird man Biologe und sucht sich ein Forschungsfeld wo man "Tierdokumentation" machen kann/muss und auch das Euipment bezahlt bekommt inklusive nötiger Schulungen oder Fachpersonal.

Tierdokus bzw die Footage dafür sind typischerweise Einzelkämpferjobs
von Menschen die sehr gut mit Tieren umgehen können bzw diese
"lesen"/"verstehen" und sich auch in die Aufnahme-Technik bzw Werkzeuge
reinfuxen. Ansonsten heisst es bei Wildtier-Dokus das man im Schnitt aus
8 Stunden Ansitzzeit 10 Sekunden Sendefähiges Material rausbekommt.

Aber seit Disney gibt es Tierdokus nach Drehbuch und Wildtieren aus dem
Zoomarkt in gestellten Situationen. Die Holywoodmaschine hat so grosse
Kosten dass man da nicht Stundenlang ansitzen/abwarten kann.

Wegen der Materialschlacht von US Sendern und der BBC sind Tierdokus
inzwischen nur noch verkaufbar wenn es technisch extrem gut und/oder
extrem dramatsich ist. National Geographic oder BBC Wildlife haben dafür
Millionenbudgets und Teams arbeiten mit Hubschraubern. Da sitzen dann
für denn Job 4-5 Spezialisten drin. 1 Scout, 1 Pilot, 1 Tonman, 1
Kameramann und 1 Produzent. Und wenn der Job abgedreht ist dann kommt
der nächste das ist dann evtl Spielfilm oder Reportage. Nur der
lokale Scout ist dann noch weiter auf der Suche nach neuen Motiven oder
Geschichten.

Es gibt noch die kleine Lehrfilm Nische wo sich früher Heinz Sielman und Horst Stern (als Presenter) tummelten und die heute der Kieling einigermassen pflegt und das selbständig und kostendeckend umsetzen kann.

Wichtige Dokumentarfilme von den Biologen Arendt und Schweiger hat "jeder" schon gesehen aber trotzdem kennt die Namen fast keiner

Im Prinzip kann heute jeder für kleines Geld eine gebrauchte Videokamera kaufen und sich erst mal mit dem Wildlife vor der Haustüre einarbeiten. zB mit Insekten wie Ameisen und Bienen kann man mit etwas basteln (Farbe, Glasscheibe, Zuckerwasser) und Schnitttechnik kleine Clips erzeugen. Dannach versucht man sich an scheuerem wie Falter und Libellen.

In den aller meisten Fällen gibt es kein Kamerateam und niemanden der da mit einem Mikrofon herum läuft. Es gibt auch keinen Regisseur, sondern nur den Mann mit der Kamera. Er dreht auch nicht nach Drehbuch, sondern nimmt alles auf was die Natur ihm anbietet. 

Aus einer Unmenge an Filmmaterial wählt der Tierfilmer dann aus was er gebrauchen kann. Erst jetzt entsteht aus dem gedrehten Material ein Drehbuch. Denn es macht sich deutlich besser, wenn man eine Geschichte zu erzählen hat. 

Beim Schnitt lassen sich einige Tierfilmer helfen. Andere machen auch den Schnitt selbst. Für fehlende Sequenzen kontaktiert der Tierfilmer häufig Kollegen. Untereinander tauscht man dann Material aus und hilft sich gegenseitig. 

Wenn das Material grob geschnitten ist, bietet man es einem Sender an. Dort wird es dann oft noch einmal geschnitten, mit Musik unterlegt und fernsehtauglich gemacht. Erst jetzt wird jemand als Regisseur eingetragen. Oft hat der aber gar nichts mit dem Film zu tun und hält nur die Hand auf.

Wenn es gut läuft bekommt der Tierfilmer für seine Aufnahmen gerade einmal so viel, dass er davon seine nächste Expedition bezahlen kann. Häufig müssen Tierfilmer Vorträge halten, weil die Sender nicht genug bezahlen. Aber ich kenne keinen Tierfilmer der seine Arbeit für Geld macht.

Wenn du dich dafür interessierst, solltest du sehr leidensfähig sein. Mücken, Nässe, Kälte und Hitze sollte dir nichts ausmachen. Kauf dir für den Anfang eine kleine 4 K Kamera und einen Rechner der auch mit dieser Menge an Daten umgehen kann. Später kannst du dir immer noch eine "richtige" Kamera für viel Geld anschaffen. 

Mit der kleinen Kamera solltest du versuchen deinen ersten eigenen Film zu drehen und schauen, was dir vor die Linse läuft. Eigentlich ist es nur eine Frage der Geduld. Irgendwann werden dir wirklich schöne Aufnahmen gelingen. Aber es ist sehr von Vorteil, wenn du mit deiner Ausrüstung wirklich gut umgehen kannst. Moderne Kameras können sehr viel! Es wäre schade, wenn man das aus Unkenntnis nicht nutzt.