Berechnung Wertschöpfung im Kartoffelchips-Beispiel?
Moin, bin grade am lernen für Makroökonomie und dabei auf eine Übungsaufgabe zu folgender Tabelee gestoßen.
Kartoffelchips Verkaufserlös: 2000 Löhne: 1200 Einkäufe bei Landwirtschaft: 600 Gewinne: 200
Berechnet werden soll jetzt die Wertschöpfung der Kartoffelchips Branche.
Dazu habe ich jetzt zwei verschiedene Möglichkeiten nach meinen Unterlagen: Einmal ist die Wertschöpfung eines Unternehmens die Differenz zwischen Verkäufen und den Kosten für Rohstoffe, Vorleistungen und Importe aus dem Ausland. Dann ist die (Brutto-)wertschöpfung aber auch die Differenz des Bruttoproduktionswert (Summe aller Güter und Dienstleistungen bewertet zu Herstellungskosten) und den Vorleistungen.
Im ersten Fall komme ich auf die, im Übungsbuch als richtig angegebene, Lösung von 1400, im zweiten Fall auf 1200. Bruttoproduktionswert/Herstellungskosten der Kartoffelchips: Verkaufserlös-Gewinne=2000-200
Vorleistungen: 600
Bruttoproduktionswert-Vorleistungen: 1200
Wo liegt der Fehler?
1 Antwort
Nur in der Betrachtungsweise.
Im zweiten Falle ist von eine innerbetrieblichen Betrachtung ausgegangen. D.h., welche Leistungen und Werte hat das Unternehmen tatsächlich reingesteckt, und welchen Wert hat das Produkt am Ende für das Unternehmen?
Unternehmen bewerten ihre Vermögensgegenstände immer zu Einkaufspreisen. Deswegen wird ein etwaiger Gewinnaufschlag nicht eingerechnet.
Ganz anders bei externer Betrachtung. Es ist unerheblich, wie das Unternehmen intern kalkuliert. Man bekommt als Externer das Produkt nur incl. Gewinnaufschlag. Wenn das Produkt auch noch seinen Absatz am Markt findet, erfährt dieser Gewinnaufschlag seine Rechtfertigung.
Was hinten rauskommt, ist der Gesamtpreis, der die Gesamtwertschöpfung beinhaltet.
Für das Unternehmen z.B. war es unerheblich, ob beim Kartoffeleinkauf von 600 Geldeinheiten ggf. 120 Geldeinheiten Gewinn vom Bauern enthalten waren. Es muss mit dem Verkaufspreis des Bauern gerechnet werden.
Da stellt sich dann die Frage, wie man solche Aufgaben bearbeiten soll, wenn es mehrere Berechnungsarten der Wertschöpfung gibt, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Oder versteht man unter Wertschöpfung, wenn nicht genauer spezifiert, immer Wertschöpfung unter einer bestimmten Berechnung?