Bemuttere ich den Partner zu sehr?
Wir sind erst ein paar Wochen ein Paar, kennen uns aber schon lange.
Wir wohnen daher selbstverständlich nicht zusammen und haben es in naher Zukunft auch nicht vor!
Ich war nie ein besonders häuslicher oder mütterlicher Typ. Nicht ein mal besonders feminin! Trotzdem erwische ich mich jetzt immer öfter dabei Dinge zu denken wie "was könnte ich für ihn kochen?" und nicht "was koche ich uns wenn wir bei mir sind"
Auch bei der Freizeitplanung überlege ich immer mehr was ihm gefallen würde bzw was er machen kann und was nicht. Dabei ist er ein erwachsener Mann und sollte selbst sagen können, was er gerne macht und was nicht!
Ich werde mich hüten in seiner Wohnung sauber zu machen! Aber ich war schon mit ihm Möbel kaufen um etwas mehr Ordnung bei ihm rein zu bringen - war SEINE Idee, also denke ich, dass das nicht so schlimm war.
Ich möchte seine Freundin sein und nicht seine Mama! Leider kann ich auch schnell recht bockig mit mir selbst sein und kann mir gut vorstellen, dass ich dann aus Prinzip eben das Gegenteil von dem mache, was ich eigentlich machen wollte.
Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass ihm so ein wenig bemuttern sogar ganz gut gefällt. Aber ich möchte nicht, dass er das so als selbstverständlich ansieht.
Ratschläge?
9 Antworten
Ich sehe das nicht als Bemuttern was du tust. Es ist doch ganz normal gerade am Anfang der Beziehung, dass man will das es dem Partner gut geht und man ihm eine Freude machen kann. Wir wohnen zusammen und ich überlege trotzdem, wenn ich koche, was ich kochen kann was ihm auch schmeckt oder was genug Protein hat wenn er vom Sport kommt etc. Auch bei Unternehmungen überlegt man nicht nur worauf man selbst Bock hat sondern auch was der Partner gerne macht und sich machen kann
Trotzdem erwische ich mich jetzt immer öfter dabei Dinge zu denken wie "was könnte ich für ihn kochen?" und nicht "was koche ich uns wenn wir bei mir sind"Auch bei der Freizeitplanung überlege ich immer mehr was ihm gefallen würde bzw was er machen kann und was nicht
Ja, ganz so, als würdest du jetzt ins andere Extrem schwappen und eine gute Mischung und die goldene Mitte verfehlen.
Zudem dich dabei übersehen.
Ich werde mich hüten in seiner Wohnung sauber zu machen!
Genau! Dazu soll Partnerschaft wirklich nicht da sein.
Oder wenn du deinen Putztrieb unbedingt ausleben willst, dann kannst du Putzen gehen und Geld dafür verlangen ;-)
Das wäre wirklich zu übertrieben.
Es ist seine Wohnung und seine Sache, wie er sie hat.
Und wenn dir was nicht gefällt, dann ist es dein Problem, nicht aber seines. Du musst dann kreativ werden und gucken, wie du damit umgehen willst.
Aber ich war schon mit ihm Möbel kaufen um etwas mehr Ordnung bei ihm rein zu bringen - war SEINE Idee, also denke ich, dass das nicht so schlimm war.
Gegenseitige Beratung und füreinander da sein, wenn es der andere will.
Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass ihm so ein wenig bemuttern sogar ganz gut gefällt.
Wem nicht?
Tut uns allen gut.
Andersrum suchen sich Männer gerne zu poppende Ersatzmütter, klar, sollte man auch nicht ganz außer Acht lassen.
Du scheinst mit mütterlicher Fürsorge irgendwie im Ungleichgewicht zu sein. Du kannst womöglich selbst schlecht einschätzen, wann es ok, wann übertrieben ist.
Daher könnte ich mir gut vorstellen, dass alles für dich ein gesunde Herausforderung dazu ist, diesbezüglich eine gute Mitte einzunehmen. Du hast dich recht reflektiert hier geäußert und ich gehe davon aus, dass du dich immer wieder hinterfragen wirst und daher immer wieder auf Antworten kommen wirst.
Probiere aus, erlaube dir Fehler dabei, Hauptsache, du lernst aus deinen Fehlern, solange ich ja alles gut, denn das Leben ist halt ein Lernprozess.
Stelle dir zum Thema immer wieder Fragen wie etwa:
Bin ich fürsorglich genug zu mir selbst?
Was passiert, wenn ich zu mütterlich und fürsorglich ihm ggü bin?
Und stimmt das wirklich, was ich da denke?
Wenn ein Mensch etwas selbstverständlich sieht, dann weiß er dich nicht mehr zu schätzen. Hast du damit bereits schmerzliche Erfahrungen gemacht, sodass du dringend vermeiden willst, dass dich jemand gering schätzt und du dann erneut Schmerz spüren müsstest?
Oftmals wollen wir im Leben Schmerz vermeiden.
Besser aber sollten wir den Umgang mit Schmerz erlernen, damit wir ihn nicht mehr vermeiden müssen, weil dieses Vermeiden-wollen sehr viel Energie verbraucht und verschwendet und weil Schmerz nicht einzig negativ für uns ist, sondern uns ein guter Wegweiser ist, der uns schon mal anschubst, wenn wir ungünstig anhänglich sind. Er meint es eigentlich gut mit uns, wir aber wissen Schmerz keinesfalls zu schätzen, weil wir uns im Umgang damit recht unsicher sind und sehr einseitig (negativ) dabei vorgehen.
Ratschläge?
Mache Schmerz zu deinem Freund und erlerne den Umgang damit.
Probiere gerne aus, sei offen für alles, mache Fehler, erlaube dir alles, denn das will das Leben. So bleibst du auf deinem Weg, erledigst deine Aufgaben und kommst gut durchs Leben.
Bleib gerne so reflektiert.
Verlasse dich selbst nicht komplett für ihn / andere.
Teile deine Fürsorge auf euch beide auf.
Ansonsten finde ich deine Vorsicht damit schon gut. Nur auch damit sollst es natürlich nicht übertreiben, aber daher ja auch deine Frage dazu, eben, damit du Denkanstöße dazu bekommst.
Bei einem Wir wäre es schön, wenn sich Mann und Frau mal nicht bekämpften, sondern ergänzen wollten.
Er braucht etwas von dir, du etwas von ihm.
Darf das sein?
Ich kann verstehen das du so dnekst. Aber du willst ihm was kochen ist ja mehr daraus das du ihm was gutes tun willst. Bemuttern wäre es ja erst dannn wenn du jeden tag für ihn kochst und er es als selbstverständlich ansieht. Oder auch Möbel einkaufen du hilfst ihm nur. Da aus meiner Erfahrungen Männer das nicht gerne tun. Für Mànner würde ein Bett ja schon reichen böse gesagt und nicht jeder Mann ist zwar so aber ja. Ich seh das mehr als unterstützung an und nicht bemuttern ausser du machst wirklich alles für ihn Kochen, Putzen, Wäschen und er nur daneben sitzt und keine hilfe anbietet oder er sagt "was gibt es heute zu essen" dann wäre man am punkt angekommen wo du ihn bemutterst.
Bemuttern ist das noch nicht. Du beginnst nur im "wir" zu denken, was völlig normal ist.
das was du tust ich denke ich ganz normal, wenn man bereit ist für ein Familienleben. Weiß ich aus Erfahrung und habe mich selbst einwenig erkannt. Es ist auch evolutionsbedingt so, dass die Frau ihr "gemütliches Nest" einrichtet, in dem sie sich dann wohl fühlt und das am Besten mit dem Partner zusammen. Ich gebe Dir nur den Ratschlag da einfach mal zu schauen, wie viel der Partner darein investiert. Ich reden jetzt nicht vom Materiellen. Wenn du der Part bist mit der Fürsorge, dem gestlaten, dem Kochen, dem Putzen bist, dann sollte er auch einige Dinge von selbst tun, die für euer Leben relevant sind. Z.B Schränke aufbauen, alles im Haushalt repareien, die Bürokratischen Aufgaben übernehmen und dir ab und an mal auch emotional irgendwo Stress abnehmen (das nur als Beispiel). Wenn du von ihm keine "Rückmeldung" diesbezüglich erhälst, kann es zu einem Problem werden, da er einfach nicht bereit ist für euer gemeinsames Leben zu investieren. Ihm geht es ja gut, weil "Mama" alles für ihn macht und dazu sollte es nicht kommen. Jeder muss etwas dazubeitragen, dass beide Parts Holz in den Kamin werfen, damit das Feuer immer brennt ;). Wünsche Dir da nur das Beste.
ICH habe SEINE Schränke aufgebaut. Da ist er absolut nutzlos