Beerdigung bzw. Urnenbeisetzung ohne jegliche Feier?

13 Antworten

Hallo!

Ich bin grad in einer ähnlichen Situation. Einige meinen, "Was - es gibt keinen Gottesdienst?" Einige sagen "Wie - noch nicht mal eine Aussegnung oder Rede eines Pfarrers am Grab?". Nein, denn meine Mutter hat sich nie so etwas gewünscht und nie erwähnt, dass es ihr wichtig wäre, sie ging nie in die Kirche.

Ich würde NIE aus schlechtem Gewissen oder "weil man das halt so macht" etwas für die anderen entscheiden. Der Wille oder die Lebensart des Verstorbenen soll Leitfaden sein. Das fällt schwer, vor Allem wenn man von allen Seiten belabert wird, aber ich würde mich an Deiner Stelle nicht beeinflussen lassen.

Für mich/uns Hinterbliebene ist es nun an der Reihe, da nichts Schriftliches vorliegt, dass wir sorgsam mit dem Willen unserer Mutter umgehen. Ich stelle mir vor, dass mein Bruder eine paar Worte am Urnengrab sagt, vielleicht möchte noch jemand anderes kurz sprechen und dann gehen wir zusammen essen und erinnern uns miteinander im Gespräch.

Am Wichtigsten ist es doch, sich des/der Verstorbenen erinnern zu können im Alltag und nicht, es anderen bei der Beisetzung Recht gemacht zu haben.

Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft! LG aus Nürnberg

Erstmal herzliches Beileid zu Deinem Verlust.

Der Wunsch des Verstorbenen sollte natürlich respektiert werden. Wenn es keine schriftlichen Dokumente über den Willen des Verstorbenen gibt, etwa eine Bestattungsverfügung oder ein Vorsorgevertrag, kann es zu Unstimmigkeiten kommen. Solltest Du jedoch der nächste Verwandte und die Person sein, die mit der Organisation der Beisetzung beauftragt wurde, solltest Du die Beisetzung soweit nach den Wünschen des Verstorbenen gestalten, wie Dir diese bekannt sind.

Hallo WilliPahl, mein aufrichtiges Beileid.

Hier bei uns ist eine "Beisetzung in aller Stille" durchaus üblich und wird respektiert. Auch die Verwandten müssen einsehen, dass man den letzten Wunsch eines Verstorbenen zu akzeptieren hat. Wenn ihnen so sehr an einem Gedankenaustausch über den Verstorbenen gelegen ist, kann man ja durchaus zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal deswegen zusammenkommen.

Hallo WilliPhal,

Beileid, das ist nicht einfach.

Als Christ denke ich folgendermaßen:

Handle so, das auch nach der Auferstehung alle Betroffenen mit Deiner Lösung zufrieden sind und das unserem himmlischen Vater und seinem Sohn Ehre gemacht wird (Apostelgeschichte 5:29) . . .: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen)

Wird sicher nicht einfach sein. Die Lebenden haben auch Rechte, aber ein Vermächtnis ist genau so zu beachten.

Die persönlichen Umstände mögen hier auch sehr stark mitwirken, z.B.

"Spielt ggf. eine echte aufrichtige Reue" dabei eine Rolle? (Streit mit dem Verstorbenen, jetzt deswegen Reue)

Zum Vergeben sollte man immer bereit sein - und wie hätte sich der Verstorbene dann entschieden? Ändert sich künftig dann etwas irgenwie zum Besseren?

Oder einfach nur eine Feier, weil es halt so üblich ist?

Daher ist so ein Rat aus "der Ferne" nicht einfach.

Mehr Hilfe kann ich so leider auch nicht geben. Ich bin mir Sicher, Du wirst die richtige Entscheidung treffen.

LG

Jens

Was die Verwandten wollen, ist egal. Es war der Wunsch des Verstorbenen - und das soll man respektieren. Sprich mit dem Bestatter, was er anbieten kann. Vielleicht spricht ein Geistlicher ein paar Worte - das ist schön und macht den Abschied etwas leichter, das muss dann auch nicht in der Kirche sein, sondern kann auch direkt auf dem Friedhof passieren. Und wenn die Verwandten gerne auch noch vom Verstorbenen Abschied nehmen wollen, können sie da gerne mitkommen. Und danach ist Schluss - kein Leichenschmaus, nix.

Lass Dich zu nichts nötigen, und Dir kein schlechtes Gewissen einreden. Und mein herzliches Beileid.