Ausgefallenes Styling aber charakterlich: Durchschnitt. Kennt ihr das?
Kennt ihr das, wenn Leute einen eher extravaganten Style für sich gefunden haben, also eine besondere Erscheinung bevorzugen, die oftmals gut zu ihnen passt. Da sehen manche aus wie authentische Rocker aus den 80ern, wie Rapper aus den USA oder wie Singer/Songwriter aus den 60ern. Also teilweise ein cooler stimmiger gut aussehender Look, wie ein „Rockstar“, aber dann setzt man sich mit ihnen auseinander. Und charakterlich oder intellektuell kommt da nichts, das diese „Verpackung“ ausfüllt? Weder interessante ausgefallene Weltanschauungen, noch Lebenswege, wie man es vielleicht erwarten würde. Kennt ihr das? Und ihr dann irgendwann überhaupt nicht mehr auf besonderes Aussehen reagiert oder hohe Erwartungen bei solchen Leuten stellt? Und euch wird erneut bewusst, dass die ihren „Style“ einfach zusammengegoogelt haben. Es steht nicht für eine Biografie dahinter. Wisst ihr was ich meine?
5 Antworten
Welche Biografie sollte denn hinter einem "Style" stecken? Und was ist der Durchschnittscharakter?
Am Ende ist es doch nur dein Thema, wenn du eine Erwartungshaltung pflegst, weil du die Leute in eine Schublade steckst und denkst, sie hätten eine entsprechende Rolle auszufüllen.und deine Erwartungen an sie zu erfüllen.
Übrigens machen nicht die Kleider die Leute, sondern die Leute die Kleider. Und immer steckt trotzdem ein Funken der Persönlichkeit dahinter, sonst würden sie ein anderes Outfit wählen.
Einer der reichsten Unternehmer Berlins sah aus, wie ein Obdachloser. Er sammelte sogar die Flaschen von der Straße. Nach deiner Philosophie hätte er im Armani-Anzug auftreten müssen.
Wie willst du das denn entscheiden, was authentisch ist? Das ist doch durch und durch ziemlich oberfllächliches Schubladendenken. Du denkst, jemand müsste so oder so sein.
Den interessantesten Menschen mit dem bewegtesten Leben siehst du es eben umgekehrt nicht immer an.
Was will denn jemand, der zum Beispiel gerne Schlager hört, dafür aber eine Nieten besetzte Lederjacke trägt, kompensieren? Und was "dürfte" er denn stattdessen tragen? Seppelhosen? Pullunder?
Wie? Wie will ich das entscheiden? Indem ich die Person kennenlerne, um mir dann klar zu werden, wieviel davon Show ist.
Welche Show zieht denn jemand ab, der eine Lederjacke oder blaue Haare trägt? Wie muss der charakterlich sein (nach deinen Maßstäben)? Und was wäre Show?
Das meine ich doch garnicht. Ich rede von kompletten Styles. Von oben bis unten.
Ja, okay. Dann sibd es die Nieten besetzte Lederjacke, der punkige Haarschnitt, die zerrissene Hose, die klobigen Schnürboots ... Von oben bis unten.
Die Fragen, die ich dir gestellt habe, bleiben doch die gleichen.
Es steht und fällt alles mit deiner Erwartungshaltung, die du an Personen mit "gewissem Stil" pflegst. Und wenn sie diese aus deiner Sicht nicht erfüllen, dann wirfst du ihnen vor, dass sie eine Show abziehen würden. Dabei sind sie einfach sie selbst und tragen, was ihnen gefällt.
Wo steht denn überhaupt geschrieben, wer - was - wie zu tragen und wie er deshalb zu sein oder zu leben hat, damit er nicht Gefahr läuft, als Schauspieler abgestempelt zu werden?
Was ein Durchschnittscharakter ist, hatte ich dich auch gefragt. Ich kann mir darunter absolut nichts vorstellen. Vielleicht erklärst du mir das ja noch.
Ich weiss schon, was Du meinst, das passiert doch oft, dass Kleider Leute machen, aber nichts dahinter steckt.
Das habe ich schon bei Männern und Frauen feststellen können.
Es gibt viele Menschen, die sich ihre Outfits nach Zeitungen, www, zusammenstellen, oder noch schlimmer nachahmen.
In meiner Jugend sah jeder anders aus, da gabs keinen Einheitslook, das war Individualität, das habe ich heute noch, kann es nicht leiden, wenn alle gleich gekleidet rumlaufen.
Und sobald man sich anders kleidet wird man heutzutage schräg angeguckt ^^
Das war früher auch so, daraus darf man sich nichts machen.
Ja, das habe ich schon oft mitbekommen. Oft pflegen solche Personen Debatten etwa um Spießer und Antispießer in der Hinsicht, dass sie sich für tolle Antispießer halten und alle anderen schlecht machen, die sie als spießig halten, dabei sind sie es im Kern - wenn man von ihrem ggf. exaltierten Auftritt absieht - selbst menschlich betrachtet total spießig und verklemmt.
Ich selber bin optisch ziemlich "mainstreamig", aber ich setze menschlich Akzente bzw. weiß, dass ich das tue - und deswegen bin ich auch im Beruf sowie als Mensch erfolgreich und akzeptiert und einer, an den sich die Leute erinnern, obwohl ich optisch dezent auftrete, vielleicht sogar blass, ich weiß es nicht, bin jedenfalls kein "cooler Styler". Selbst mein Auto ist total unauffällig (alte E-Klasse aus den 2000ern, klassischer "Rentnerbenz"). Ich bin auch nicht der Typ, der vorne sein muss oder auffallen will. Musikalisch gehe ich eigene Wege inklusive Festivalbesuchen und habe ein paar nicht mainstreamige Hobbys z.B. sehr intensiv das Thema deutsche Geschichte der Nachkriegszeit, aber das binde ich nicht jedem auf die Nase - ich habe es auch nicht nötig, das nach außen zu tragen.
XXX
Ich erinnere mich gut (aber nicht sehr gern^^) an die Gymnasiasten, die mit uns vor ca. 15 Jahren morgens im Bus saßen, wenn wir Azubis zur Berufsschule fuhren. Sie waren sehr arrogant und begegneten uns sowie den Realschülern und den "Kleinen" (so fünfte bis siebte Klasse) stets sehr blasiert und herablassend. Vielleicht sahen sie intellektuell und stilvoll aus, aber menschlich fand ich sie durchweg zutiefst unsympathisch. Das waren diese Kerle, die mit Wollmantel und Schal rumrannten, im Bus die kleinen gelben Reclam-Heftchen von Franz Kafka oder Heinrich Kleist lasen und meinten, sie hätten die Bildung inhaliert; Typen, die sich für ach so gebildet und reif hielten, obwohl sie selbst auch noch keine 18 oder gerade mal 18 geworden waren, und uns Auszubildende und Berufsschüler sowie die jüngeren Fahrschüler auf dem Weg zu Haupt- oder Realschule behandelten, als seien wir total doofe, debile, minderbemittelte Versager. Ich war echt froh, als ich mit 18 Jahren ein eigenes Auto hatte und diese Typen nicht mehr sehen musste. Leider haben "junge Mantelträger" diesen Eindruck von ca. 2007/08 immer wieder bestätigt.
Ja. Aussehen und nichts dahinter. Da seh Ich lieber 0/8/15 aus und hab ein interessantes Innenleben.
Hallo TtopicalNights.
Was bedeutet charakterlich Durchschnitt. Die Erwartungen der Menschen sind scheinbar unterschiedlich. Jeder Mensch ist auf seine Weise liebenswert. Mit Kleidung kann mich niemand beeindrucken. Es kommt auf das Gesamtpaket an.
Mir ist der Charakter immer das Allerwichtigste. Inzwischen habe ich nur noch liebe Menschen in meinem Umfeld.
Ich weiß was du meinst. Das darfst du nicht so wichtig nehmen. Manche haben ihren eigenen Stil einfach noch nicht gefunden, wo das Innen und Außen zusammenpasst.
💕liche Grüße Sternchen
Hinter dem Style sollte im besten Falle irgendwas authentisches stecken. Eine Biografie die die äußere Entwicklung nachvollziehbar und glaubwürdig macht. Und nicht nur Aufmerksamkeitssucht und Kompensation.