Ausbildung abbrechen oder weitermachen?
Hallo,
ich habe im September diesen Jahren eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten angefangen und musste mittlerweile feststellen dass ich diesen Beruf nicht ausüben möchte.
Ich habe diese Ausbildung angenommen da meine Mutter davon begeistert war, aber nach einem Praxisblock und zwei Berufsschulblöcken habe ich erkannt das mir weder die Theorie des Berufes noch die Arbeit an sich gefällt zudem sind meine Ausbilder die ich an meiner momentanen Stelle habe extrem unfreundlich.
Ich würde die Ausbildung deshalb gerne abbrechen und mein Abitur Vollzeit nachholen.
Nun stehe ich hier jedoch vor dem Problem; Ich bin 19 Jahre alt und habe schon 2 “Dinge” abgebrochen. Das erste war eine Privatschule an der ich mein Abitur machen wollte, leider wurde die Atmosphäre dort relativ unangenehm und ich wollte auf eine staatliche Schule wechseln um mein Abitur fortzusetzen. Mir wurde dann mitgeteilt dass mir die Zeit (2 Jahre) die ich auf der Schule verbracht hatte nicht angerechnet wird da die Schule privat ist.
Daraufhin entschied ich mich eine Ausbildung zur MTRA anzufangen merkte aber auch dort dass mir zu viel wissen in Biologie, Physik und Chemie fehlte um das Probehalbjahr zu bestehen, mir fehlte außerdem die Zeit den versäumten Stoff nachzuarbeiten.
Also brach ich diese Ausbildung schweren Herzens ab.
Jetzt stellt sich also die Frage:
Ausbildung abbrechen sobald ich an einer Schule angenommen werde um mein Abitur nachzuholen
oder
Ausbildung weitermachen und einen Job verrichten der mir weder Spaß noch Freude bereitet?
Ich bedanke mich jetzt schon für eure antworten
LG
6 Antworten
Hey,
leider handelt es sich hierbei um ein Problem, welches viele junge Menschen in deinem Alter haben.
Man wird leider mit der schieren Auswahl an Berufen überfordert.
Es gibt so viele Wege, Anforderungen, Berufszweige und Erwartungen, dass man es (meiner Meinung nach) heutzutage einfach sehr schwer hat seinen Beruf zu finden.
Allerdings hat sich das Bild des Berufes auch gewandelt.
Früher ging es nur darum viel Geld zu verdienen, egal was für eine Arbeit das war.
Heute will man glücklich werden, den Beruf mit seinem Privatleben vereinbaren und zusätzlich auch gut Geld verdienen.
Ich habe, bevor ich Jura studiert habe, auch ein Studiengang abgebrochen.
Falls mir Jura nicht gefallen hätte, hätte ich es auch abgebrochen.
Falls mir der Studiengang danach auch nicht gefallen hätte, hätte ich es auch abgebrochen.
Dabei ist es völlig egal wie alt man ist und wie viele Sachen man schon abgebrochen hat.
Herr Gott lasst die Jugend sich finden!
Arbeiten wirst du dein ganzes Leben lang, da kannst du dich ruhig erstmal in deiner (nicht beleidigend gemeint) Unwissenheit entfalten.
Du hast jetzt festgestellt, dass Verwaltungsfachangestellte(r) nicht deinem Wunsch entspricht - gut, dann suche dir eine andere Ausbildung oder wie du geschrieben hast mache dein Abitur.
Ich würde aber erstmal den Platz in der Schule oder eben eine andere Ausbildung sichern, bevor ich meine aktuelle Ausbildung abbreche.
Die Antworten, man solle doch wenigstens jetzt die Ausbildung fertig machen kann ich absolut nachvollziehen, halte ich aber für den falschen Rat!
Was bringt es Ihm/Ihr, wenn man eine Ausbildung fertig macht für einen Beruf den man ohnehin nicht ausüben möchte?
Es ist auch nicht gerade so, dass man als Verwaltungsfachangestellter groß in andere Bereiche kommen kann.
Das ist alles Büro, Bürokommunikation und und und.
Noch dazu macht man hier dem Fragensteller nur unnötig gewaltigen Druck, den er/sie sowieso schon hat.
Mach was dich glücklich macht!
Deine Ausbildung macht dich offenbar nicht glücklich.
Ich weiß wie es sich anfühlt ständig irgendwelchen Erwartungen gerecht werden zu müssen - doch letztlich ist es dein Leben und das führe doch bitte glücklich.
Das Leben ist zu kurz und so voller Arbeit, dass es ein MUSS ist, dass man sich bei der Arbeit wohl fühlt und auch spaß dran hat.
Sonst wird man nur bitter.
Und wenn du 100 mal was abbrichst, wenn du dann bei deiner Position oder Ausbildung glücklich bist, dann hat es sich 100 mal gelohnt.
Du bist 19...selbst mit 30 was neues Anzufangen ist keine Schande!
Mein Rat für dich also:
Brich ab, sobald du was gefunden hast, was dich glücklicher macht.
Gruß
Dr. Ausreichend
Es gibt eine Lösung, bei der Du Dir alle Möglichkeiten offenhalten kannst.
Vollende Deine Ausbildung und arbeite ein oder zwei Jahre in Deinem Beruf, bis Du einigermaßen sicher und stressfrei das schaffst. Danach gehe an ein Abendgymnasium und arbeite tagsüber weiter. Nach Erlangung des Abiturs kennst Du die Anforderungen Deines bisherigen Berufs ziemlich genau und kannst dann viel besser entscheiden, ob Du eine weitere Berufsausbildung anstreben willst.
Es gäbe auch noch die Möglichkeit die Ausbildung fertig zu machen und DANN dein Abitur nachzumachen, nur mal so. Oder die Ausbildung fertig zu machen und danach eine zweite Ausbildung zu machen.
Aber wenn man berücksichtigt, dass du im September angefangen hast, dann würde ich dir tendentiell raten abzubrechen. Wärst du seit 2 Jahren dabei und es wäre noch ein halbes Jahr, dann sähe das anders aus.
Versuche dann aber auf jeden Fall das Abitur diesmal durchzuziehen. Es ist mir um ehrlich zu sein schon irgendwie ein Rätsel, warum du das nicht von Anfang an gemacht hast, wenn das doch dein Ziel gewesen ist.
Und wenn du dein Abitur eventuell nicht schaffst, dann wieder abbrechen? Zieh mal was durch.....oder was soll nachher in deinem Lebenslauf stehen: Alles abgebrochen? Macht sich sicherlich nicht so gut....
Habe ich denen schon gesagt....ist deine Antwort wirklich dein ernst? Mit 100x abbrechen usw.....
Mit dem 100x abbrechen habe ich ein stilistisches Mittel bedient.
Ich denke kaum, dass jemand 100x eine Ausbildung oder einen Studiengang abbricht.
Meine Kinder sollen nicht noch zusätzlich den Druck von mir haben sich unbedingt auf etwas festzusetzen, worauf sie keine Lust haben.
Glaube mir, die Kinder heutzutage machen sich wirklich genug Druck selbst, kriegen ständigen Leistungsdruck von der Schule, von den Freunden und kommen mit 17/18 aus der Schule und haben keine Ahnung was sie mit ihrem Leben anfangen sollen.
Früher war es einfacher.
Warst du Bauer, bist du Bauer geworden.
Waren deine Eltern Juristen, bist du Jurist geworden.
Doch unsere Kinder können heute eigentlich alles werden und das erschlägt einen so jungen Menschen nunmal.
Ich bezweifle, dass die erwachsenen Generation von heute, also wir, besser sein würden.
Gib der Jugend ruhig etwas Zeit.
Sie ist ihr leben Lang nur zur Schule gegangen, ganztags von 8-18 Uhr, wie sollen die sich da selbst finden und kennenlernen?
Wir hatten früher keinen Ganztag, um 13 Uhr war Schluss und dann ab mit Freunden raus und Leben.
Jetzt spürt die Jugend von Heute die Auswirkungen des schnellen Abiturs und bloß schnell aus der Schule raus, dafür mehr Stoff in weniger Jahren.
Abschließen und weitermachen. Danach kann man immer noch was anderes machen .
Absolut falscher Ansatz.
Ich hoffe, dass du deinen Kindern nicht das gleiche sagen wirst.
Was bringt es dem Fragensteller unglücklich etwas durchzuziehen?