Arbeiter im Weinberg (Mt. 20, 1-16)?

6 Antworten

Wenn es ein einmaliges Ereignis war, muss das kein Problem seon. Wenn er das aber immer so macht, und es spricht sich herum, dann werden zukünftig die Arbeiter so spät wie möglich kommen, um für das gleiche Geld möglichst wenig arbeiten zu müssen. Und dann wird der Weinbergbesitzer mit Sicherheit ein Problem bekommen.

Kein Problem für Gott: egal, wann sich jemand ihm zuwendet — der Lohn bleibt für alle der gleiche: ewiges Leben.

Naja, die anderen Arbeiter empfanden das schon als ungerecht, den gleichen Lohn für Arbeit vom frühen Morgen bis zum Abend zu bekommen, wie Arbeiter, die kurz vor Feierabend kamen.

Aber in diesem Gleichnis geht es ja um etwas anderes und zwar ist es für den Weinbergbesitzer (Gott) egal, wann Menschen zu ihm kommen, der Lohn ist der gleiche. Jesus brachte dieses Gleichnis, weil er die Pharisäer und das einfache Volk veranschaulichen wollte.

Die Pharisäer dachten, ihnen stünde der volle Lohn zu, da sie den ganzen Tag im Dienst Gottes standen und das einfache Volk wären eben nur Teilzeitarbeiter mit entsprechend wenig Lohn. Sie verachteten diese "kleinen Leute", denn sie waren für den Großteil ihres Lebens Fischer oder andere Arbeiter. Jesus Christus wurde von dem „Gutsbesitzer“ ausgesandt, um diese einfachen Menschen einzuladen, seine Nachfolger zu werden und für Gott zu arbeiten. In Jesu Geschichte sind sie sozusagen „die Letzten“ — die Arbeiter, die erst um 17 Uhr anfangen.

Kein wirtschaftliches Problem, eher eine frühe Art oder Urform der Kurzarbeit mit entsprechender Vergütung, hier allerdings mit 100% durch den Arbeitgeber.

Ist das Handeln des Weinbergbesitzers wirtschaftspolitisch ein Problem?

Nein, das denke ich nicht. In meinem Beruf begegnet mir eine solche Situation auch immer wieder, da in meiner Branche Tagessätze üblich sind.