An die Atheisten*: Habt ihr das Gefühl eure Religionsfreiheit wird ausreichend gewürdigt und beachtet in Deutschland?
* auch wenn hier nur Atheisten steht, Agnostiker und Antitheisten sind ebenso gefragt.
Wenn "Nein", was müsste sich für euch ändern, warum habt ihr dieses Gefühl.
Religiöse: euch frage ich hier explizit nicht.
Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen
14 Antworten
Die Kirchen mischen vielzuviel in der Politik mit.
Von unseren Steuern werden Subventionen an Kirchliche Institutionen gezahlt, werden Gehälter von Geistlichen bezahlt, werden kirchl. Bauwerke finanziert usw. Ich betone von unseren Steuergeldern, nicht Kirchensteuer!
Dadurch werden Atheisten und andere Religionen ignoriert. Das ist keine Religionsfreiheit.
In meiner privaten Umgebung (da sind viele streng katholisch) bin ich ein "Aussätziger" weil ich nicht jeden Sonntag in die Kirche gehe.
Vor allem die ältere Generation meidet mich aus diesem Grund.
Es wird krampfhaft versucht, mich zu missionieren.
Streng religiöse Eltern ziehen ihre Kinder und Jugendlichen aus meinen Jugendgruppen ab, weil ich sie nicht christlich beeinfluße. Ich muß dazu sagen, es ist nicht meine Aufgabe. Ich lasse in meiner Jugendarbeit Religion ganz weg.
Ich schreite allerdings gewaltig ein, wenn ich mitbekomme, das Kinder und Jugendliche geschlagen werden mit dem christl. Spruch aus der Bibel: "Wer seine Kinder liebt, der züchtigt sie". Ja, das kommt in streng katholischen Familien noch häufiger vor als man glaubt. Ich scheue mich dann nicht, Anzeige zu erstatten oder das Jugendamt darauf aufmerksam zu machen. Kinder haben ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung.
Ich hoffe das man in Bayern bald zur Besinnung kommt, das Kinder auch ein Recht auf eine religionsfreie Erziehung haben und ihnen die Wahl einer oder keiner Religion lässt, wenn sie dazu in der Lage sind.
In vielen Schulen in Bayern ist Religion immer noch Pflichtfach ohne Wahl auf Ethikunterricht und das im 21. Jahrhundert.
Soviel zur Würdigung von Atheisten.
Gerade im Internet und in Communitys wie dieser sehe ich durchaus ein Ungleichgewicht in Sachen Redefreiheit und Schutz vor unangemessenem Umgangston. Während Gläubige in Diskussionen überdurchschnittlich erfolgreich angebliche Beleidigungen ihres Glaubens melden (mit der Folge, dass diese Äußerungen gelöscht werden), werden fanatische, aggressive und missionierende religiöse Reaktionen auf atheistische Äußerungen viel zu selten als unangemessen gelöscht.
Das habe ich im Bereich LGBTIQ hier aber viel extremer erlebt.
Das habe ich im Bereich LGBTIQ hier aber viel extremer erlebt.
Nun, da werden meist nur Beleidigungen gelöscht.
Selber erlebt, man schreibt:
"XY sind eine Sekte und als solche gefährlich. Ich kann das gerne anhand von diversen Sektenmerkmalen belegen. Natürlich sind sie freundlich, solange sie das Gefühl haben, sie könnten einen zu sich locken... " - wird immer wieder gelöscht - und wenn man da zu sehr nachfragt warum, bekommt man tatsächlich eine Sperre.
Bei mir wurden da völlig regelkonforme Beiträge gelöscht. Deshalb schreibe ich da so gut wie nicht mehr und habe einige Leute komplett auf der Ignorelist. Da muss ich mich dann auch nicht mehr über "gebährende Person" anstatt "Mutter" ärgern etc.
Wollte nur angemerkt haben, dass es nicht nur bei Religion so läuft, dass die extremen Positionen manchmal stehenbleiben und berechtigte Kritik gelöscht wird.
In meiner Schule war Religionsunterricht Pflicht. Es gab keine Alternative, außer man gehörte einer anderen Religion an UND die Eltern haben einen befreit von diesem Unterricht. In dem Unterricht ging es nicht um verschiedene Religionen oder darum irgendwas zu erklären, es war nur eine Verherrlichung der Kirche und Bibel lesen.
Das die Kirchen läuten, finde ich auch absurd. Gerade mal 50% der Deutschen sind Christen und im gesamten Land sind es nur 771.000 (von 83,2 Millionen) Menschen, die sonntags in die Kirche gehen. Das sind ca 0,1 Prozent, glaub ich. Warum müssen dann in jedem Ort die Glocken läuten? Zu Feiertagen, meinetwegen. Aber sonst sollen die wenigen Betroffenen halt auf die Uhr gucken. Ich läute ja auch keine Glocke, wenn ich sonntags zum grillen Besuch empfange - obwohl das vermutlich mehr Leute sind, als in eine Kirche gehen.
Auch das der Staat Geld eintreibt für die Kirche, finde ich unfassbar. Immerhin sollten Staat und Kirche getrennt sein, in der heutigen Zeit.
Die Typen die überall für Gott werben, finde ich auch sehr aufdringlich und fehl am Platz.
Da ich in einer Kita (mit evangelischem Träger) gearbeitet habe, denke ich als erstes daran, dass man ohne Konfession keine Chance hat, eine Anstellung bei kirchlichen Trägern zu bekommen.
In unserer Einrichtung wurde auch eine Muslima beschäftigt, aber als konfessionsloser Atheist hätte man keine Chance.
Religionsfreiheit bedeutet leider nicht, dass man auch frei von jeglicher religiöser Ideologie sein kann ohne berufliche Einschränkungen hinnehmen zu müssen.
Ich wüsste im realen Leben in Deutschland kein Beispiel zu nennen wo Atheisten bedroht, beleidigt oder verfolgt würden.
In Ländern wie dem Iran oder Saudi-Arabien würde ich auch für die Rechte von Atheisten kämpfen. Hierzulande finde ich das nicht nötig.
Jep, jegliche Warnung, egal wie höflich formuliert vor bestimmten Sekten wird zum Beispiel nicht nur wiederholt gelöscht, sondern man riskiert dafür auch immer eine Gelbe Karte. Alleine schon das bezeichnen dieser Sekte als Sekte reicht dafür....