Am Weltkrebstag Haare abrasieren?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Mach es 52%
Mach es nicht 48%

16 Antworten

Mach es nicht

Als reine Aktion bringt das ja nichts.

Du könntest eventuell recherchieren, wie man einen Kopf ohne Haare schön aussehen lassen kann und darüber ein Video machen. Dafür kannst du die Haare unter einem Perücktennetz verstecken.

Wenn du das sorgfältig recherchierst und ausprobierst, bringt das Betroffenen sicher mehr.

Zudem könntest du Infos über "typische" Probleme von Krebspatienten und denkbaren Lösungen recherchieren. Z.B. was tun gegen Nebenwirkungen der Chemo? Was tun bei Hand- und Fuß-Syndrom (Gefühllosigkeit in Händen und Füßen, bspw. beheizbare Handschuhe und Einlegesohlen).

Solche Infos gebündelt zu sammeln, kann Betroffenen durchaus etwas bringen.

Die Haare abrasieren würde ich mir nur, wenn du konkret einen Betroffenen kennst, der auch noch sagt, dass er sich dann weniger allein fühlt. Das trifft nicht auf alle Betroffenen zu!

Bedenke auch, dass je nach Krebsart unterschiedliche Prognosen bestehen und unterschiedliche Probleme für die Betroffenen.

Ich hatte einen betroffenen Bekannten und eines der ersten "Probleme", die aufkamen war Informationsmangel. Es ging los damit, dass er nach der OP "Schokopudding", ein nach Schokolade schmeckendes Nährstoffsupplement bekam für drei Tage. Er durfte nichts anderes essen. Die Person, die den "Pudding" brachte erzählte, dass die meisten Patienten diesen Pudding mögen würden. Das verunsicherte ihn sehr, denn für ihn schmeckte der Pudding nach nichts. Erst am letzten Tag erklärte eine Pflegekraft zufällig, dass das mit der Narkose zusammenhinge und man nach der Narkose erst mal nichts schmeckt und das nur langsam zurück kommt. Die Info wäre ja vorher sinnvoll gewesen.

Er sollte dann, da die Bauchspeicheldrüse größtenteils entfernt wurde, erst mal Fleisch und Säuren meiden. Das erste feste Essen 4 Tage nach der OP bestand unter anderem aus Frikadellen und Orangensaft.

So ist das halt im Krankenhaus. Auch hier könnte man aufklären, was Angehörige vielleicht selbst mitbringen könnten und Nahrungsmittel recherchieren, die unbedenklich sind sowie einfache Rezepte dafür.

Ein Tipp für die Haare wäre, bei Schwarzen Frauen mal Tutorials für Tücher, die man um die Haare bindet, anzuschauen. Und das zu üben, damit zu experimentieren, auch vor der OP schon.

Und auch mal Infos über Perücken zu sammeln. Damit darf man z.B. oft nicht an den Strand oder in den Regen, weil das den Perücken schaden könnte.

Eine weitere Hilfe könnte es sein, in der Bücherei mal die in Foren für Betroffene empfohlenen Bücher zu lesen und zu rezensieren!!

Wir haben nämlich aus völliger Unkenntnis und Überforderung (die Situation hat uns als Begleiter auch schwer getroffen) dem Betroffenen zwei der empfohlenen Bücher geschenkt. Feedback war dann: Die sterben alle. Es stehen immer herzerwärmende Geschichten drin und dann heißt es "er starb nach zwei Jahren". Das hat den Betroffenen eher runtergezogen aus aufgebaut, wie empfohlen. In dem Forum für Betroffene seiner Krebsart wurde das Buch aber begeistert empfohlen.

Man kann auch Kuriositäten sammeln. In der Zeit, in der wir unseren Bekannten begleiteten, sahen wir einen Beitrag über einen Radiomoderator, der an Krebs erkrankt war, genau wie etwas später seine Frau. Beide stellten fest, dass sie den Geruch von Kaffee nicht mehr ertragen konnten. So etwas könnte man ja verbreiten (und vorher recherchieren), um Betroffene uz warnen, vielleicht erst mal vorsichtig mit solchen Düften umzugehen. Nicht jeder ist das von betroffen, unser Bekannter z.B. nicht.

Hätte man am Anfang vom Hand-Fuß-Syndrom und einigem anderen gewusst, hätte man Zeit gehabt, schon gleich zu Anfang beheizte Handschuhe und Einlagen etc. zu besorgen.

Unser Bekannter bekam Chemo und hat sich nach einigen Sitzungen mit einer Care-Tasche eindeckt: Zeitschriften, Noise-Cancelling-Kopfhörer, Getränke, Decke. Er gehörte zu der Gruppe, die nie etwas über Nebenwirkungen hören wollten und auch ungern gefragt wurden, wie sie die Chemo vertrugen, weil gerade dann die Symptome bewusst wurden. Das soll auch gar nicht mal so selten vorkommen.

Glaube allein bringt es nicht viel aber es wäre eigentlich ein guter Tag für ein Haarspende-Event.

Haare ganz abrasieren würden wahrscheinlich nicht viele machen aber zumindest einen Teil abschneiden lassen wäre auch schon ein Statement, und es geht ja auch um Aufmerksamkeit und Spenden sammeln.

Mach es

Du kannst das sicherlich machen um damit ein Zeichen zu setzen oder Deine Solidarität damit auszudrücken.

Sinnvoller wäre es aber aus meiner Sicht zusätzlich einen Betrag X zu spenden damit weiter geforscht werden kann um diese teuflische Krankheit besser in den Griff zubekommen.

Kannst du gern tun, wachsen ja nach. Die Frage ist wem soll das helfen? Spende 50 Euro das bringt mehr.

Es ist etwas anderes wenn das nahe verwandte oder Freunde eines Krebskranken machen die einen relativen Bezug haben und mit demjenigen durchs leben gehen.

Du bist dann einfach nur ein Random mit ohne Haare das hat keinerlei Bedeutung und hilft niemandem


jessxs  11.09.2023, 22:58

Außer der Gedanke ist, dass das Haar gespendet wird, darum geht es ja meistens.

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Osterkarnigel  11.09.2023, 22:59
@jessxs

Dann ja davon gehe ich aber nicht aus bei der Art und weiße wie die Frage gestellt wurde.

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Ich denke, den Krebspatienten wäre eher geholfen, wenn du deine Haare noch etwas wachsen lässt und sie bei entsprechender Länge spendest. Daraus kann eine Perücke geknüpft werden


Osterkarnigel  11.09.2023, 22:55

Oder das, das ist auch eine gute Idee

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