Alte Religionen... Wo sind sie hin?

26 Antworten

Was Religionen am meisten fürchten, ist Freiheit, Aufklärung, Religionskritik und Intelligenz. In Staaten in denen diese Werte hoch gehalten werden, haben Religionen, auf Dauer keine Chance.

Ganz logisch. Staatsbedienstete, müssen heute Intelligenz und Kritikfähigkeit nachweisen können, sonst haben sie keine Chance, an die Schalthebel der Macht zu kommen. Stellt euch nur mal einen Richter, beim Bundesverfassungsgericht vor, der ein Sympathisant der Scharia wäre?

In Staaten, wo der Islam vorherrschend ist, hat die Ökonomie, keine Chance. Alle Länder, die in den letzten 40 Jahren, islamisch geworden sind, haben den ökonomischen Rückwärtsgang eingeschaltet. Das beste Beispiel, ist der Iran, wo trotz Erdöl, der Status der 3. Welt, angepeilt wird.

Der einzige Staat, der mich zum Nachdenken bringt, ist die USA. Hier fehlt nach meinem Geschmack, immer mehr die Intelligenz. Trotzdem halte ich es für unwahrscheinlich, das sich echt religiöse Menschen, bis in die Höhen der amerikanischen Regierung reinbringen können. Ausschließen, kann ich es aber auch nicht.

Man braucht kein Prophet zu sein um vorraussagen zu können, das die Religionen, in wenigen Jahren zu einem Schattendasein, in vielen europäischen Staaten, abdriften werden. Die absolute Mehrheit, der jungen Menschen, lehnt heute Religionspflege, wie sie noch vor 50 Jahren üblich war, rundweg ab. Das wird dazu führen, das Religionen verkümmern werden. Ob danach Neues kommt, ist unwahrscheinlich, aber kaum mit Bestimmtheit vorraussagbar.

Grüße, Rudi Gems


Tobias87  10.02.2012, 00:47

"In Staaten, wo der Islam vorherrschend ist, hat die Ökonomie, keine Chance."

Wieso waren dann im Mittelalter die islamischen Länder bedeutend wohlhabender als die christlichen?

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Rudigems  10.02.2012, 09:07
@Tobias87

Die Lehre des Islam, war damals, der neueste Stand der Wissenschaft. Im Islam, sind sowohl Judentum, als auch Christentum, eingeflossen, und haben eine Religion hervorgebracht, die damals (um 700) auf den neuesten Stand war. In dieser Phase, hatten alle Religionen, ihre besten Zeiten.

Dann ist aber diese Religion, verkommen. Man konzentrierte sich weniger auf die Wissenschaften, sondern mehr auf die Rituale. Das verdummt eine Bevölkerung. Heute, ist es in islamischen Staaten, noch nichtmal mehr üblich, freie Wissenschaften zu betreiben. Die Erforschung der Historie, z.B. vom Koran und dem Islam, ist fast ausschließlich in "Christlicher" Hand.

Schon um das Jahr 800, mussten die Muslime, an der französich spanischen Grenze, ihre erste herbe Niederlage hinnehmen. Dann folgten ca. 800 Jahre, Pattsituation. Da siegte abwechselnd, der Eine oder der Andere. Auffallend, war aber, das das Christentum, sich immer mehr den Wissenschaften zuwendete, während sich der Islam, davon abwendete. Nun ja, und im 17. Jahrhundert, bekam der Islam, dann von der anderen Seite, dem damaligen Östereich, seine endgültige Niederlage. Das der Islam, sich nochmal emporringt, und nochmal eine solche Stellung in den Wissenschaften erreicht, wie er es, bis ca. Anno 1000 hatte, halte ich eher für unwahrscheinlich.

Grüße, Rudi Gems

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riara  10.02.2012, 11:55

Rudi...:-)

In Staaten, wo der Islam vorherrschend ist, hat die Ökonomie, keine Chance

Saudi-Arabien, Katar, UAE, Kuwait...

Ich glaube da ist Dir aber einiges entgangen...

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Rudigems  10.02.2012, 14:20
@riara

Diese Staaten, leben und sterben mit ihrem Erdöl. Spätestens, wenn das Erdöl weg ist, wird es in diesen Staaten Auseinandersetzungen geben, vergleichbar, wie in Nordafrika, in den letzten Monaten. Die Religion, wirkt in diesen Staaten schon seit Jahrzehnten, extrem hinderlich für die Ökonomie, was nur ausgeglichen werden kann, weil soviele Einnahmen durch das Erdöl erfolgen.

Grüße, Rudi Gems

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riara  10.02.2012, 14:30
@Rudigems

Nee, UAE hat schon seit Jahren überhaupt kein Erdöl mehr nötig, die Stadt Dubai ist nicht nur ein Einkaufs- und Touri-Paradies, sondern besitzt einen der größten Häfen dieses Planetens. In Dubai finden sich tausende von Technologie-Firmen, hunderte von Ausbildungszentren und Universitäten, Sprachschulen e.t.c.. Ähnliche Entwicklung z.B. in Katar...

Deine Sicht der arabischen Welt ist eine eingeschränkte, dort wo man Offenheit schon vor Jahren zuließ, entwickelte sich einiges, jetzt schwappt die Welle aber auch ins orthodoxe Saudi-Arabien, die Frauen dort haben die Nase voll von den Repressalien, das dauert keine 20 Jahre und die Schleier fallen...:-)

Der ärmere Teil der arabischen Welt befreit sich ja auch gerade vom Joch der Diktatoren, die z.T. recht extremen Parteien müssen jetzt zeigen, ob sie die Forderungen der vielen jungen Leute auch erfüllen können, ich denke nicht...

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Rudigems  10.02.2012, 14:57
@riara

Ich hoffe nichts mehr, als das Du, riara! Recht behälst, und ich erkennen müsste das ich im Unrecht bin, und mich geirrt habe. Nichts wäre diesen Menschen dort mehr zu wünschen, als das sie endlich wieder hoffen können. Allein die Tatsache, das ich erleben musste, wie Menschen ticken, (z.B. im Iran, aber auch jetzt in Nordafrika), lässt mich meine Hoffnung auf religiöse/ökonomische Veränderung, auf Sparflamme reduzieren.

liebe Grüße, Rudi Gems

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riara  10.02.2012, 17:22
@Rudigems

In meiner Zeit in Nairobi war ich mehrmals auf der arabischen Halbinsel, in den 90ern hatte ich mehr als ein Jahr oft im Nahen Osten zu tun, alleine da ergibt sich mir ein Bild, dass sich doch sehr von Deinem unterscheidet. Ich lese jetzt noch einmal das tolle Buch von Scholl-Latour "Allah ist mir den Standhaften", weil ich weiß, dass ich dadurch eine völlig neue Sicht der Geschichte bekomme, als die Radikalisierung des Islams anfing und wir alle unter den Anschlägen dieser 2-3 Jahre erzitterten, dachte ich ehrlich gesagt bereits an einen Weltkrieg, es ist erstaunlich wie sehr sich das schon wieder geändert hat, meiner Meinung nach sind selbst die Irren im Iran bald Geschichte, es sei denn sie bekommen die Atombombe doch noch fertig, in jedem Fall bedeutet es Ihren Untergang, so oder so...

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Religion hat vor allem die Aufgabe die Existenzangst der Menschen zu loesen, bei der alten griechischen Religion war das irgendwann mal nicht mehr gewaehrleistet, die Goetter waren erstens nur mit sich beschaeftigt und somit fuehlte der Mensch sich nicht geborgen und ausserdem gab es keine schriftliche fixierung die den Menschen bei moralischen Entscheidungen geholfen haette. So wurde das alte Gedankengebaeude langsam durch ein neues ersetzt. Der Hauptunterschied ist, dass man jetzt nicht mehr an viele sondern an einen Gott geglaubt hat. Das war eine langsame Entwicklung. Etwas neues ist gewachsen, waehrend etwas altes verkuemmerte, da es mit dem Wandel der Erkenntnisse nicht schritt halten konnte.

Ja, es hat schon tolle Religionen gegeben, aber sie haben eben alle ein Verfallsdatum. Nach ein paar Tausend Jahren muss was neues her. Das heißt nicht, dass alles alte verschwindet. Was sich bewährt hat, wird durchaus in die Nachfolgereligion mit eingebaut. Das Christentum beispielsweise ist durch und durch synkretistisch, soll heißen, aus anderen (alten) Religionen zusammengesetzt.


TypMitTastatur  09.02.2012, 21:18

Wer sich genauer mit den ganzen Symbolen unseres "Christentums" auseinandersetzt wird sogar feststellen, dass kaum etwas davon selber erdacht ist :D

Selbst so wichtige Daten(Mehrzahl von Datum) wurden vollständig von anderen Religionen übernommen.

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Richtig aufgehört haben die alten Religionen nicht - die "aktuellen" Weltreligionen bestehen zu Teilen noch daraus. Auch das Christentum hat sich ein paar Sachen von den Ägyptern oder Römern abgeguckt, denn so etwas geht nicht einfach spurlos vorbei.

Auch im Mittelalter kannst du noch Spuren des ägyptischen Glaubens feststellen: Dort galt der Pharao wie ein Gott, und der mittelalterliche König war direkt von Gott eingesetzt. Es gibt viele solcher Verbindungen, und auch wenn die alten Religionen in ihrer Reinform vertrieben wurden, sind sie doch nicht ganz verschwunden :-)


Melanie19880203  10.02.2012, 09:22

Stimmt. Nur sagt man nicht Christentum, sondern Christenheit, da das Christentum sich von allen heidnischen Einflüssen fern hielt ... im Gegensatz zur Christenheit die durch das Römische Imperium ca. 300 nach unserer Zeitrechnung errichtet wurde.

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lugsciath  10.02.2012, 11:02
@Melanie19880203

"Das Christentum ist eine Weltreligion, die aus dem Judentum hervorging. Ihre Anhänger werden Christen genannt, die Gesamtheit der Christen wird auch als die Christenheit bezeichnet" siehe Wikipedia.

Wenn schon Rosinengestocher, dann richtig. Beides ist identisch.

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riara  10.02.2012, 11:41

Auch im Mittelalter kannst du noch Spuren des ägyptischen Glaubens feststellen: Dort galt der Pharao wie ein Gott, und der mittelalterliche König war direkt von Gott eingesetzt

Eine äußerst abwegige Verknüpfung, wenn überhaupt begründete sich der Herrschaftsanspruch aus dem Vermächtnis West-Roms und der daraus entstandenen Kaiserkrone, die wiederum den obersten Lehnsherren postulierte, auf diesen Lehnsherren vereidigten sich aber nicht nur die weltlichen Landesfürsten, sondern bis weit ins Hochmittelalter hinein auch die meisten Bischöfe...

Ein ähnliches System hat es im übrigen in Ägypten nie gegeben, der Pharao war außerdem nicht von Gott eingesetzt sondern selber ein Gott...

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Laura3495  11.02.2012, 16:56
@riara

s. mein Text - "Dort galt der Pharao wie ein Gott". Ich sage mit keiner Silbe, dass der Pharao von Gott eingesetzt ist, sondern formuliere es genauso wie du. Habe den Vergleich von meinem Geschichtslehrer übernommen, wird also richtig sein ;-)

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riara  11.02.2012, 22:03
@Laura3495

Auch im Mittelalter kannst du noch Spuren des ägyptischen Glaubens feststellen: Dort galt der Pharao wie ein Gott, und der mittelalterliche König war direkt von Gott eingesetzt.

Nein. Karl der Große war ein Kaiser nach römischen Vorbild, wenn die Römer ein Vorbild hatten so waren es die Griechen. Letztere waren ganz anders gestrickt als die Ägypter und die Christen borgten bei den Juden, diese aber bei den Sumerern und Babyloniern, wenn Dein Geschichtslehrer diese Story völlig anders sieht, melde Ihn beim Schulrat...

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Nun, sie wurden durch Christen ausgerottet. Heute gibt es immer noch wenige Gläubige. Ich selbst bin Hellenist und glaube an die Antiken Griechischen Götter. "Vergessen" werden sie bestimmt nicht, und ich glaube auch nicht dass sie ausgerottet werden. Außer natürlich der Atheismus breitet sich noch mehr aus (wogegen ich nichts einzuwenden habe). Religion ist nur in geringem Maße gut für den Menschen. Fanatikern geht es widerum schlecht, auch wenn sie es nicht merken. Sich an Gebote halten zu müssen sollte man der Moral und nicht dem Glauben wegen tun.