Abmeldung vom Religionsunterricht?

15 Antworten

Hallo.

Du möchtest selbst bestimmen, was du lernst und worin du unterrichtet wirst? Du bestimmst das aber nicht: das Kultusministerium bestimmt darüber, worin du unterrichtet wirst. So viel mal zur Einordnung deiner Frage. Die "Freiheit", die wir haben, ist oftmals sehr beschränkt.

Die Eltern haben Entscheidungsrechte über die Kinder, um zu verhindern, dass die Kinder - mangels eigener Erfahrung - allzu viel Quatsch machen. Das hat schon seinen guten Sinn. Du entscheidest weder, ob du lebst, noch darüber, ob deine Muttersprache deutsch sein soll, noch, in welcher Stadt du aufwächst und in welche Schule du gehst. Wenn es die Eltern gut machen wollen, werden sie ihr Kind mit zunehmendem Alter in ihre Entscheidung mit einbinden, aber bis zum 18. Lebensjahr bist du nicht berechtigt, völlig selbständig zu entscheiden. Es ist eine Einschränkung, ja, aber dient deinem eigenen Schutz.

Im Bereich der Religion ist das Entscheidungsalter auf 14 Jahre herab gesetzt. Das heißt, hier hast du tatsächlich selber die Möglichkeit, darüber zu befinden, ob du in Religion gehst oder in Ethik. Wenn der junge Mensch es gut machen will, wird es auch die Meinung der Eltern berücksichtigen. Denn die wollen dir ja nichts Böses, sondern dir helfen. Welche Gründe also haben sie, dich im Religionsunterricht haben zu wollen? Die solltest du in deine Gedanken einfließen lassen, bevor du den Zettel abgibst, anstatt nur auf deine "Freiheit" zu pochen, die du eh nicht hast.

Religionsfreiheit ist eine Idealvorstellung, aber die Realität lässt sich bei vielen Aspekten eben nur an das Ideal annähern.

Deine Eltern besitzen die absolute Hoheit über Bildungsfragen (zumindest in Bayern). Das steht in diesem Fall im Widerspruch zur persönlichen Freiheit, aber vielleicht ist er dem Gesetzgeber zu selten, um extra eine Ausnahme zu erlassen. Oder konservative Politiker nutzen klammheimlich den Moment der schamlosen Schadensfreude aus. Wer weiß.

Entweder, du schaffst es also, deine Eltern dazu zu bringen, den Schrieb zu unterzeichnen, oder du wirst ohne Ausweg die Tage bis zum Abitur zählen müssen.

Das Problem ist aber, dass meine Eltern ziemlich religiös sind und diesen Zettel nicht unterschreiben wollen.

Das ist länderspezifisch unterschiedlich gelöst. Da diese Bestimmungen in die Zuständigkeit der Kultusministerien der Länder fallen, ist in manchen Bundesländern die Unterschrift der Eltern erforderlich, in anderen nicht. Da hast Du leider Pech, wenn Du Deine Eltern nicht doch in Ruhe davon überzeugen kannst.

Da du anscheinend in Bayern wohnst, musst du wohl eine etwas größere Entscheidung treffen oder zumindest androhen.

Das wird dir auf Dauer ohnehin nicht erspart bleiben. Also sage deinen Eltern, dass du aus der Kirche austrittst, wenn sie den Wisch nicht unterschreiben.

Das gilt ganz allgemein, Rechte werden einem nicht hinterhergetragen, die muss man sich nehmen. Und man muss sich auch nicht dafür rechtfertigen. Wenn dich deine Eltern fragen, warum?, dann sag ihnen höflich, aber bestimmt, dass es sie nichts angeht. Denn so ist es, es geht sie nichts an.

Gute Eltern müssen Werte vermitteln, ohne geht es m.M. nach nicht. Und zum Vermitteln zählt v.a. das Vorleben, Kinder sind nicht dumm, sie erkennen Heuchelei.
Aber sie müssen auch akzeptieren, was die Kinder von von den vermittelten Werten annehmen. Und sie auf dem Weg unterstützen, den sie (die Kinder) gewählt haben.

wieso sträuben sich deine eltern denn so gegen ethik? das ist doch auch nicht verkehrt....rede doch nochmal mit ihnen und versuche, eine verbindung von ethik und religion herzustellen und es ihnen so schmackhaft zu machen....immerhin wird im ethik-unterricht auch das wissen über weltanschauungen und religionen vermittelt...lies mal hier und schreibe dir ein paar dinge auf, mit denen du deine eltern ködern kannst ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Ethikunterricht_in_Deutschland