Abitur heutzutage selbstverständlich!?

3 Antworten

Hi ^^

Also, ich empfinde das leider ähnlich, und leider sehen auch viele Medien das genau so (siehe ein paar Quellen unten, das sind aber längst nicht alle).

Es wird sehr oft spekuliert, dass Abiturienten heutzutage nicht mehr die gleiche Qualifikation haben, wie früher. Auch ist das Abitur nicht mehr vergleichbar, da jedes Bundesland eine eigene Regelung hat. Allein deshalb verliert das Abitur an Wert.

Ich denke, mit dem Realschulabschluss wird es sich ähnlich verhalten.

Dieses Denken in der Gesellschaft und dieser, wenn man ihn so nennen kann, "Leistungsdruck" haben bei mir auch schon zu extremen Selbstzweifeln geführt. Ich habe das Pech, mein Abitur dieses Jahr in einem Bundesland gemacht zu haben, das keinen guten Ruf hat, wenn es um Noten geht. Jetzt habe ich einen Durchschnitt von 1,4 und keine Ahnung, ob ich diesen auch verdient habe. (Mal nur so nebenbei - ich habe bisher auch noch keine Stelle gefunden)

Nun zu den Firmen. Diese wollen ja gute Auszubildende bekommen, versuchen also meistens zuerst, die Leute mit den besten Abschlüssen zu werben. Ich nehme an (ich arbeite nicht im Personalwesen, kann also nur vermuten), dass sie die Artikel über diesen schlechten Ruf von Abi und Realschulabschluss gehört haben und nun denken, sie müssten Abiturienten holen, um noch halbwegs qualifizierte Arbeitskräfte zu bekommen.

https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Ist-das-Abitur-noch-etwas-wert

studiblog.net/2014/06/16/abi-wertlos/

Und ja, tatsächlich wird das Abi immer normaler. Mehr als die Hälfte aller 20 bis 24-jährigen Deutschen hat scheinbar das Abitur.

https://rp-online.de/panorama/wissen/bildung/abitur-so-viele-junge-menschen-haben-die-hochschulreife_aid-36838111#:~:text=Im%20Jahr%202017%20lag%20in,49%20Prozent%20der%20M%C3%A4nner%20Abitur.

Das ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass das Abitur die höchste schulische Qualifikation ist, die noch kein Studium ist. Man könnte es quasi als Abitur-Inflation bezeichnen, und bei einer Inflation verliert die Währung, in diesem Fall das Abitur, an Wert.

Woher ich das weiß:Recherche

Finde ich auch gemein...Ich habe einen sehr schlechten Abiturabschluss, vllt ist der Durchschnitt 3,6 und möchte damit zuerst eine Ausbildung machen. Irgendwie fühle ich mich jetzt auch schon für die Ausbildungen zu dumm, weil die Firmen so hohe Ansprüche haben. Gute Noten in Mathe und Physik soll ich haben und dann schaut man auf mein jetztiges Zeugnis und sieht mehrere 4er. Das ist kaum vergleichbar mit dem Realschulabschluss und frage mich auch, wie Realschüler so eine Belastung bei der Bewerbungsphase aushalten können. Wie schwer haben es denn die Werkrealschüler, wenn ich schon als schlechte Abiturientin an meine Grenzen gebracht werde.