Ab wann wird man eurer Meinung nach zu einem Narzisst?
Allgemein bezeichnet man ja als Narzissten selbstverliebte Personen.
Aber andererseits ist es ja so, dass ich mich zuerst selber lieben muss (mich mögen muss), bevor ich meine Mitmenschen liebe (mag).
Ist die Grenze von einem Menschen der sich in normalen Maß selbst liebt zu einem beginnenden Narzissten eher überlappend?
Ließe sich so gesehen die Bezeichnung "Narzisst" gar nicht genau definieren, sondern ist eine rein subjektive Ansichtssache?
8 Antworten
Man wird nicht an einem bestimmten Zeitpunkt zum Narzissten, das passiert schon in einer sehr frühen Kindheitsphase. Eigenliebe ist eine Eigenschaft, die bei den Meisten von uns nur schwach ausgeprägt ist, und ein gewisses Mass davon ist gesund. Erst, wenn es wahnhafte Züge annimmt und man eine realistische Selbsteinschätzung nicht mehr auf die Reihe bekommt, wird es krankhaft.
Für einen Narzissten gibt es nur eine einzige Person die es wert ist - Er selbst. Die mitmenschen werden bei bedarf benutzt.
Narzissten sind extrem psychisch gestörte Menschen. Man nennt diese Krankheit „narzisstische Persönlichkeitsstörung“ und ist die harmloseste Form der Psychopathie. Auf Youtube gibt es sehr gute Erklärungen von Opfern und Psychiatern wo diese Krankheit erklärt wird.
Psychopathen haben mehrere Persönlichkeitsstörungen aus dem Cluster B, von denen eine die narzisstische PS ist. Wer auf der Psychopathiecheckliste nach D. Hare mehr als 75 % erreicht, ist ein Psychopath. der hat dann aber normalerweise mindestens die Narzistische PS, die Antisoziale PS und die histrionische PS, oft auch noch Borderline.
Ich glaube ich weis was du für eine Antwort hören willst. Und zwar: In Jedem Menschen steckt ein gewisser Teil von histrionische, narzisstische, dissoziale und die Borderline-Persönlichkeitsstörung zusammen. Also jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens zu einer dieser Krankheitsbilder reingeraten weil sich die Charakterformung des jeweiligen Menschen so ergeben hat.(bewusst oder unbewusst wohlgemerkt, meistens eher das zweite).
Diesen "Übergang" den du meinst vom normalen zum Kranken, ist eine schwere Frage die man nicht so pauschal beantworten kann. Dafür müsste man genau deffinieren können ab welchen Zeitpunkt das Wort "normal" aufhört und das Wort "Krankheit" beginnt. " Normal" ist in der heutigen Zeit alles was die für Gesellschaftsfähig gehalten wird. Also wenn ein extrem volltätoowierter mit 50 Piercings im Gesicht herumläuft ist dieser schon nicht mehr "Normal" für die Gesellschaft. Ich glaube du verstehst was ich meine wie die Normalität der Gesellschaft schwer zu deffinieren lässt. Darum gibt es bei jeden Psychologen oder Arzt für Psychologie einen Punkteplan jeder Krankheit. Das heißt der Arzt erkundet in Gesprächen mit dem Patienten gewisse Punkte ab die jene Krankheit haben muss, erst wenn z.b. 9 Punkte von 12 Vollen erreicht sind ist er Ärztlich gesehen als "Narzisst oder Borderliner usw" Krank bzw hat eine Psychische Störung.
Hoffe konnte dir bisschen was neues Erzählen
Da ich kein Forscher in der Psychiatrie bin (und auch die Anderen hier nicht) halte ich mich an die allgemein zugänglichen Definitionen, da wäre z.B. das hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Narzisstische_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung#DSM-5
die in Europa geltende Klassifizierung ICD10 hält sich an genau das gleiche Konzept.
LG