1 in der Woche Eltern anrufen, ok?

7 Antworten

Als erwachsener Mensch?

Ich (26) bin vor ein und einem viertel Jahr, nach Abschluss meines Studiums, von zu Hause ausgezogen. Sowohl meine Eltern, als auch ich sind dann jeweils in andere Städte gezogen, die etwa 600 km von der ursprünglichen, gemeinsamen Wohnung entfernt liegen und zueinander eine Entfernung von 300 km aufweisen.

Meine Eltern sind umgezogen, weil sie inzwischen Rentner sind, daher nicht mehr dort leben müssen, wo sie gearbeitet haben, sondern nun dort leben können, wo sie sich wohl fühlen. Ich hingegen bin wegen der Arbeit hierher gezogen.

Ich besuche meine Eltern einmal im Monat, meist über's Wochenende, wenn ich Urlaub habe eventuell auch mal einen längeren zusammenhängenden Zeitraum, z. B. eine Woche bis 10 Tage. Wenn sie mich zwischendurch besuchen kommen, wird der Besuch meinerseits entsprechend nach hinten verschoben. Ich möchte, dass man sich monatlich sieht.

Ansonsten halte ich Kontakt zu meinem Vater (da technisch versierter) per E-Mail. Telefoniert wird nur, wenn es einen besonderen Anlass dazu gibt.

Ich verstehe mich mit meinen Eltern gut. Der Kontakt ist etwa so eng, wie zu meinen engsten Freunden. Die möchte ich eigentlich auch monatlich sehen. Da diese allerdings im Gegensatz zu meinen Eltern natürlich noch nicht in Rente sind, haben sie nicht so oft Zeit, sodass man sich meist leider nicht so häufig sehen kann. Ich würde es allerdings schön finden, wenn es funktionieren würde.

Zusätzlich zu dem was bereits geschrieben wurde: Lass dir kein schlechtes Gewissen machen von deiner Mutter. Es ist gut dass du erkannt hast, du bist eine eigenständige Persönlichkeit die sich abnabeln muss. Willkommen in der Erwachsenenwelt ;-)

Deine Mutter hat nun die Möglichkeit (sofern sie es als solche, im positiven Sinn erkennt) ihr Leben neu auszurichten. Eventuell kannst du ihr das auch mal sagen. Vielleicht möchte sie sich ein Haustier anschaffen? Hobbys suchen, in einen Verein gehen, reisen?

Rufe sie an wenn dir danach ist und was Besuche betrifft, ebenso. Wenn sie dir das Gefühl gibt, dass das zuwenig ist, sage ihr dass sie umgekehrt auch dich anrufen kann. Wenn dir das zuviel wäre (falls es dann zu oft ist), musst du ja nicht abheben wenn du ihre Nummer siehst. Kannst sie ja später zurück rufen.

Rechne damit dass deine Mama nun öfters mal krank sein wird. Weil ihr Körper einfach drauf reagiert dass sich die Umstände ändern. Und auch um dich unbewusst wieder mehr an sie zu binden, um dir unbewusst ein schlechtes Gewissen zu machen. Denn so bekommt sie (vielleicht) wieder mehr Kontakt zu dir, den sie sich ja wünscht. Aus deinem Text lese ich heraus dass sie sonst "niemanden" hat (Partner, andere Kinder usw.)

Ich hoffe du hast gute Freunde und, noch besser, Verwandte mit denen du dich austauschen kannst. Verwandte kennen das Familiengefüge besser und haben gleichzeitg oft eine andere Sicht als man selber.

Ich wünsche dir alles Gute für den vor dir liegenden Prozess!

Überspitzt formuliert hatte deine Mutter 18 Jahre lang Zeit, sich auf diese Situation vorzubereiten ...

Sei dankbar dafür, dass du ein gutes Verhältnis zu deiner Mutter hast. Nun ist es an dir und an deiner Mutter, einen Kompromiss zu finden, mit dem ihr beide leben könnt, der dir genügend Freiheit lässt, und der ihr genügend Kontakt zu dir bietet.

Lass dich dabei von der Liebe leiten, hör auf dein Gefühl.

Aufgrund der großen Entfernung besuche ich meine Eltern nur selten, ca. 3-4 mal im Jahr. Der Kontakt mit ihnen beschränkt sich im wesentlichen auf einen wöchentlichen "Pflichtanruf". Wir könnten wesentlich häufiger und länger telefonieren, aber unser Verhältnis ist eher distanziert, weil ich in vielem nicht ihren Erwartungen entspreche, und so gibt es wenig konfliktfreien Gesprächsstoff.

überleg mal: entweder fühlt sich deine mutter einsam/ traurig - oder du fühlst dich eingesperrt und kontrolliert - warum sollte es weniger schlimm sein, wenn es dir schlecht geht?

zumal es nicht gesagt ist, dass deine mutter einsam/traurig ist, da deine mutter, wie andere geschrieben hatten, jetzt die möglichkeit hat, selber etwas neues anzufangen und sich ausserdem auf den moment hätte vorbereiten können. denn kinder werden nicht als ewige gesellschafter der eltern geboren, sondern um irgendwann ein eigenes leben zu haben.

Ich fahre am Wochenende jeweils nach Hause (meistens jedenfalls) und wohne ansonsten etwa 50km von meinen Eltern entfernt. Normalerweise rufen sie mich einmal pro Woche (dienstags oder mittwochs) an. Es kommt aber durchaus vor, dass das mal ausfällt. Wenn ich bei meinem Freund bin (etwa 800km weit weg), dann haben wir mehr oder weniger regelmässigen Kontakt über E-Mail, der aber auch mal eine Woche abbrechen kann.