Würde nach einem Verschwinden der Menschen Deutschland ein "Brombeerland" werden?

4 Antworten

Forstwissenschaftlich auf Langzeit die Buche an den meisten Standorten in Deutschkand. Das waere ein "Endprodukt" nach der Sukzession von krautigen Pflanzen, Lichtbaumarten (Weiden, Vogelbeeren, Linden). Ahorn und Eschen kommen mit weniger Licht zurecht. In dessen Schatten wuerden Buchen aufkommen. Das ganze dauert mehrere hundert Jahre, wenn es ungestoert stattfinden kann

Siweit die Informatiinen aus meiner Schulzeit. Unser denken ist haeufig nicht so langfristig. Wald ist eine Generationensache.

Durch mehrere extreme Trockenjahre sind viele Buchenstandorte in Mitleidenschaft gezogen, z.B. Hainich in Thueringen und es duerfte interessant sein wie die Entwicklung weiter verlaeuft und sich ueber Generationen die Buche wieder etabliert

Dort, wo Brombeeren sind, werden sie sich ausbreiten. Aber es gibt große Flächen (z.B. Acker) wo keine Brombeeren sind. Früher gab es an fast allen Straßenrändern Brombeeren. Heute sieht man kaum noch welche, weil die Straßenränder 3 - 4 mal im Jahr komplett gemäht werden.

Auf Dauer, nach ein paar Jahren würden sich Bäume durchsetzen. Sobald die Bäume höher als die Brombeeren sind, nehmen sie den Brombeeren das Licht weg, und diese sterben weitgehend ab.

JWDHF 
Fragesteller
 05.05.2024, 20:56

Ja, genau, danke. Und was meinst Du wegen der Bäume? Würde eine Baumart Überhand gewinnen, wenn keine Forstwirtschaft stattfindet, keine Baumschule usw,? Würde es wieder ein Buchen-Eichen-Mischwald wie dazumal werden? Aber das ist vermutlich wegen der langen Zeitspanne und den Klimaveränderungen gar nicht abzuschätzen...

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BerndBauer3  05.05.2024, 22:22
@JWDHF

Es würden wieder die Baumarten dort wachsen, die vor Jahrtausenden auch dort waren. Auf Acker und Weideflächen kann das schnell gehen. Dort, wo gepflanzter Fichten- oder Kiefernwald steht, dauert es wohl etwas länger, bis sich der ursprüngliche Wald wieder ansiedelt. Es gibt eingeschleppte Baum und Straucharten, z.B. aus Amerika, die es hier früher nicht gab. Die werden sich teilweise auch ausbreiten.

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Haha, ich habe Brombeerensträucher, deren Stamm armdick ist... Da hilft nur noch die Kettensäge... Und dicke Handschuhe...

Ich glaube eher, daß Springkraut würde erstmal gewinnen, denn davon habe ich mehr - wenn man das nicht samt Wurzel entfernt, findet es immer einen Weg, bis zur Springkapsel zu wachsen...

JWDHF 
Fragesteller
 05.05.2024, 19:27

Spannend, das Springkraut? Das wäre mir jetzt so nicht aufgefallen... muss ich mal drauf achten.

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JWDHF 
Fragesteller
 05.05.2024, 19:29
@deruser1973

Ja, in aller Heimlichkeit die Revolution vorbereiten, kennt man ja aus der Geschichte :-)

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Brombeeren wachsen ja nur 4 Meter im Jahr.

Ein paar Samen werden sicher von Tieren verbreitet, aber auf den meisten Flächen werden sich Bäume mit Flugsamen ausbreiten.

Ich tippe auf Bergahorn. Eschen nicht, wegen dem Triebsterben, Birken nicht, weil sie Pionierpflanzen sind, die verletzten Boden brauchen. Hainbuchen werden von den größeren Ahornen überwachsen, und Pappeln fühlen sich an Fließgewässern wohl.

Sommerlinden finden sich selten im Wald, und Winterlinden, die im Wald wachsen würden, bilden hier bei uns sehr selten mal ein kleines Pflänzchen.

Wo Eichen sind, wird sich auch ein Eichenwald breitmachen.

Aber kurzfristig denke ich Ahornwald, und auch sehr häufig Buche. Weil sie in ihrer Jugend Schatten erträgt, wird sie langfristig den Ahorn verdrängen.

Wenn das Klima mitspielt und viel Zeit zur Verfügung steht.