Was ist, wenn die Berufschule nicht erreichtbar ist in einer außerbetrieblichen Ausbildung?
Ich habe gerade nachgeschaut und wenn ich tatsächlich diese Schule zugewiesen werde, kann ich tatsächlich unmöglich dort hin kommen. Ich nehme ja schon ein Frühaufstehen von 1-2 Stunden auf (vermutlich 5 bis 6 Uhr), aber selbst dieser Anschluss würde mich 5-10 Minuten zu spät zur Schule kommen lassen (entweder Gehweg oder Bus).
Soll ich dann mit meiner Berufsberatung/Berufsmaßnahmenleiter sprechen, oder was mache ich da? Ich selber lebe in einer Kleinstadt.
Persönlich ist das nämlich zu stressig, damit ich den Abschluss schaffe. Ich würde auch in Depression verfallen wegen keinen Ausgleich. Nicht zu vergessen, dass man in einer außerbetrieblichen Ausbildung 4 Stunden in der Maßnahme sein muss (verträglich), dass heißt ich nehme dann nochmal 1-2h Fahrtzeit auf mich zu... effektiv mit Pausen dann eine ~48h Stunde... für mikrigen 585€ Lohn im 1. Jahrgang.
Was würdet ihr machen?
3 Antworten
Gegen 5, 6 Uhr aufstehen ist total normal für Menschen, die arbeiten gehen. Und der Arbeitsweg ist Sache des Arbeitnehmers - auch bereits in der Ausbildung! Wenn der Bus 5-10 Minuten zu spät ankommen würde für den Schul- und somit Arbeitsbeginn, dann musst du eben einen Bus früher nehmen. Oder ein anderes Verkehrsmittel wie zum Beispiel ein Fahrrad.
Und bei vier Stunden Schule plus 1-2 Stunden Fahrzeit verfällt niemand "mangels Ausgleich" in Depressionen. Dann müsste ja jeder, der acht Stunden am Tag normal arbeiten geht und dabei auch noch zusätzlich den Arbeitsweg bewältigen muss, depressiv werden.
Aber wie man an deinen Kommentaren erkennen kann, willst du einfach nicht. DAS ist dein Problem. Und so sehr du von einem Leben ohne Arbeit auch träumen magst - die Realität sieht einfach anders aus und lässt das nicht zu! Somit kannst du überlegen, ob du dich am Schlüppergummi reißt, diese Chance auf eine Ausbildung durchziehst und dir damit die Möglichkeit auf vernünftige Jobs eröffnest oder ob du es lässt und dein Leben tatsächlich mit echt üblen Arbeitsstellen als ungelernte Hilfskraft verbringen willst.
Eine Gesellschaft funktioniert nur, wenn alle darin lebenden Menschen ihren Beitrag leisten. Es ist dabei total gut und richtig, wenn jeder den Beitrag leistet, der ihm besonders gut liegt. Was aber nicht geht, ist, dass einige Personen gar nichts beitragen. Das nennt man dann schmarotzen bzw. Leben auf Kosten anderer. Und das werden sich die anderen auf Dauer halt nicht bieten lassen.
Welchen Beitrag bist du also bereit, zu leisten? Was kannst du einbringen, wo nimmst du nicht nur, sondern gibst etwas?
Übrigens, ich bin selbst 'ne Eule, ich weiß, wie das ist. Aber dank Aus- und Weiterbildung sowie ein paar Jahren Berufserfahrung habe ich jetzt eine Stelle mit sehr flexiblen Arbeitszeiten, die meiner inneren Uhr sehr gut entsprechen. Aber dahin führten eben dann doch ein paar Jahre, in denen ich die Zähne zusammenbeißen und zu Zeiten antanzen musste, die nicht meine waren.
Ach, und übrigens - zu meiner Ausbildungszeit gab's noch keine Mindestausbildungsvergütung. Fast 600 Euro hatten da nur sehr wenige, das waren schon die besser bezahlten Azubis! Ich hab gerade mal um die 300 Euro BRUTTO im ersten Lehrjahr bekommen, als Industriekauffrau... Und das ist auch noch keine 100 Jahre her, denn so lange gibt's die Mindestvergütung noch nicht...
5 Minuten Verspätung sollte kein Problem sein. Bei uns kannst du das mit der Schule absprechen und bei einer solchen Situation wird ne Sonderregelung gemacht.
Dazu ist Fahrzeit keine verlorene Zeit. Im Zug oder Bus kannst du bsp. Hausaufgaben machen, Filme schauen u.s.w
Und wenn du die Ausbildung wirklich machen willst, dann wird dir der mickrigen Lohn in den Ausbildungsjahren auch egal sein solange du davon nicht verhungert. Wenn dir das zu stressig ist, suche dir ne neue Ausbildungsstätte.
die Sonderregelungen würde aber das Risiko geben, dass man dann 10% im Schuljahr fehlt und man dann keine Ausbildung kriegt.
Wieso würdest du 10% fehlen? Die Sonderregelung sorgt ja dafür dass diese Verspätung eben nicht als Fehlzeit angerechnet wird
Suche nach Möglichkeiten. Dprich mit dem Maßnahmeträger, sprich mit der Agentur für Arbeit, überleg dir eine alternative Ausbildung.
Einfach nur sagen: "Das geht nicht." ist nicht akzeptabel.
naja in diesem fall geht es ja einfach nicht. Kann ja schlecht einen Bus herzaubern, ne. falls das wirklich die schule sein wird, muss ich wohl mit der agentur für arbeit reden
Das sagst du jetzt. die Leute beim maßnahmeträger und die Agentur für Arbeit haben vielleicht andere Erfahrungen
ich stelle mir ja da eher vor dass die dann autoritär meinen ich mache das oder mir wird das kindergeld abgezogen und ich kann dann obdachlos werden. Weil im Endeffekt bedeutet es dass ja, weil man muss die Maßnahme annehmen.
Umziehen sehe ich übrigens auch ganz kritisch. Von dem Lohn her kann ich nicht leben und wenn ich ja Azubibafög beantrage, würde ich meine Familie zerstören. Zwar verdient mein Vater "gut", aber das Geld ist nun wirklich nicht da, um mir Unterhalt zu zahlen in einer Großstadt.
Mit BAB zerstörst du keine Familie, du würdest höchstens deine Eltern an ihre Verantwortung erinnern.
ich höre unglaublich viele neins von dir, aber du willst doch nicht für immer und ewig in deiner desolaten Situation bleiben.Oder?
mir gefällt die philosophie antiwork und anarchismus. Ich habe wirklich wenig Motivation, eine Ausbildung zu machen - vor allem mit diesen Lohn.
Ich habe eher den Eindruck dass du in deiner selbstverschuldeten Unmündigkeit bleiben möchtest und lieber nichts lernen willst.
so bleibst Du für immer und ewig auf den unterhalt deiner Eltern angewiesen. großartig
Ach ja, immer den Schuld auf das Individuum geben, anstatt auf das System. Ich kenne die Liberalen ja schon.
Wenn der Staat mich schon zum arbeiten zwingt, soll er es mir auch möglich machen.
Nein, der Staat begrenzt meine Möglichkeiten massiv. Alleine schon wegen ihrer* Existenz.
*des Staates
https://www.t-online.de/gesundheit/id_91114260/umfrage-viele-beschaeftigte-erkranken-an-einer-depression.html
,,Jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland hat laut einer Umfrage schon einmal die Diagnose Depression bekommen. Weitere 19 Prozent glauben, schon einmal im Leben ohne entsprechenden Arztbefund daran erkrankt gewesen zu sein."
Mehr als 1/3 also.
Mein Problem ist es eigentlich nicht, dass ich mich nicht beherrschen lassen möchte von anderen. Ich finde das ist zu viel des schwarz-weiß Denkens. Ein Problem könnte es in dieser spezifischen Gegebenheit sein, aber das liegt weniger an mir. Früher aufstehen als meine BIOLOGISCHE Zeit es Gesund vorhersagt bin ich ja schon bereit (es gibt natürliche Nachteulen). Wenn der Staat - oder eben die Schule - so inkompetent ist, einen halbwegs akzeptablen Weg zu präsentieren, kann ich persönlich wenig tun. Beispielsweise wäre eine gute Lösung Fernunterricht.
Und ich persönlich leide schon seit der 8. Klasse an existenzielle Depressionen (existential depression), weil ich das kapitalistische System und das Gesellschaftsleben dort drin nicht leiden kann. Ich möchte nicht, dass jemand über mich herrscht und möchte mehr Freizeit haben als die Schulzeit hergibt. Dass ich dann also diese Zeiten, die ich oben aufgelistet habe, also mehr als eine 40h Arbeitswoche für 585€ unakzeptable finde, dass kann man doch dann immerhin nachvollziehen, nicht?
Versklaven lasse ich mich nicht. Werde dann womöglich dann Nachfolger von Arno Dübel werden.