Warum war es für den Westen nicht so gut, dass die Mauer im Osten fiel?

3 Antworten

Mir wurde erzählt, dass sie um Westen Nachteile dadurch hatten

Das gab es im "Osten", ja.

  • Westprodukte wurden übergestülpt
  • die neuen Bundesländer wurden mit Produkten / Personal usw. vom "Westen" überrannt

Daran waren aber nicht nur die alten Bundesländer schuld sondern auch die Neuen.

  • sie waren empfänglich für West-Ware
  • sie verabschiedeten sich von - durchaus guten - Ostprodukten
  • durchaus erhaltungsfähige Unternehmen / Produktionsstätten wurden - sinnlos - aufgegeben. Teilweise für 1€ an Westunternehmen verschachert.

Ein großer Fehler Helmut Kohl's war, dass er z.B. bei Grund und Boden Rückgabe vor Entschädigung gesetzt hatte

Es wären besser zu marktüblichen Preisen an Interessenten verkauf worden und damit die Sanierung finanziert.

Wenn man bedenkt, dass bei Fortbestehen der DDR keiner der Nutznießer jemals an Grund und Boden der DDR gekommen wäre. Zumal der Verlust bereits durch die BRD seinerzeit im Lastenausgleich ausgeglichen wurde.

Es wurde und wird viel erzählt.

Beide Teile Deutschlands wollten mehrheitlich den Mauerfall und die Wiedervereinigung.

Wie gesagt: mehrheitlich. Sowohl in der alten Bundesrepublik als auch in der DDR gab es Gegner dieses Ziels. Aber das waren Minderheiten, deren ablehnende Begründungen nicht stichhaltig waren.

Warum war es für den Westen nicht so gut, dass die Mauer im Osten fiel?

Dir DDR war total marode von privater Wohninfrastruktur bis Industrie und musste durch die Treuhand abgewickelt werden, was mit erheblichen Kosten verbunden war.

Revolutionen wie die in der DDR haben das Ziel die Zustände im eigenen Land zu verändern, was für die DDR bedeutete, das man sich der Bundesrepublik anschließen konnte weil dies so im Grundgesetz festgeschrieben war.

Das Wiedervereinigungsgebot war ein Bestandteil des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1990. Dieser Verfassungsauftrag fand sich unter anderem in der Präambel des Grundgesetzes. Die Organe der Bundesrepublik waren verpflichtet, auf eine Wiedervereinigung Deutschlands hinzuwirken; der Auftrag machte das Ziel, Deutschland unter dem Dach eines Staates zu vereinigen, verfassungsrechtlich bindend.[1] Das Grundgesetz ging also auch durch dieses Gebot davon aus, dass es nach 1949 ein Deutschland als Ganzes gab, das größer als die damalige Bundesrepublik (Westdeutschland) war.

Die Regierung Brandt-Scheel bemühte sich ab 1969, die Beziehungen zum anderen deutschen Staat (der DDR) zu verbessern. Die CDU/CSU-Opposition befürchtete, dass dadurch das Wiedervereinigungsgebot unterlaufen werden würde. Das Bundesverfassungsgericht verpflichtete die Bundesregierung weiterhin auf das Verfassungsziel, stellte es der Regierung aber frei, wie sie das Ziel erreichen wollte.

Mit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde das Gebot obsolet. Durch den Einigungsvertrag wurde das eigentliche Wiedervereinigungsgebot aus dem Grundgesetz entfernt. Stattdessen stellt das Grundgesetz fest, dass die Einheit Deutschlands verwirklicht worden ist.

Wiedervereinigungsgebot

DDR- "Wohnkultur"

Bild zum Beitrag

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2 Billionen Euro: Die Kosten der Wiedervereinigung

Wer bezahlt den Osten?

Deutsche Einheit kostet 2.000.000.000.000 Euro

 - (DDR, Ostdeutschland, Osten)

zetra  11.03.2024, 15:41

Was soll der ständige Eintrag dieses Abrisshauses uns ständig sagen, außer Öl ins Feuer der Beziehungen zu gießen?

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Adtzec  11.03.2024, 19:18
@zetra

Es symbolisiert den Abrisszustand, in dem sich die marode DDR befand. Es hatte ja Gründe, warum kaum jemand an der DDR festhalten wollte.

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