Es gibt einige Faktoren, die den Wert des kuwaitischen Dinars beeinflussen:
---Ölexporte: Kuwait ist ein bedeutender Ölproduzent und -exporteur. Die Einnahmen aus dem Ölhandel tragen sicherlich dazu bei, dass der kuwaitische Dinar eine der stärksten Währungen in der Region ist.
---Finanzielle Stabilität: Kuwait hat eine sehr solide Finanzpolitik mit hohen Devisenreserven und einem ausgeglichenen Staatsetat. Das stärkt das Vertrauen in die Währung.
---Geringe Inflation: Die Inflationsrate in Kuwait ist im Vergleich zu anderen Ländern der Region sehr niedrig, was ebenfalls den Wert des Dinars stützt.
---Währungsmanagement: Die kuwaitische Zentralbank verfolgt eine vorsichtige Währungspolitik, um die Stabilität des Dinars zu gewährleisten.
Auch wenn der Ölhandel sicherlich eine wichtige Rolle spielt, sind es mehrere Faktoren, die den kuwaitischen Dinar zu einer der robustesten Währungen im Nahen Osten machen.
Kuwait: Die teuerste Währung der Welt
Von Frank StockerFinanz-Redakteur
Es ist eines der kleinsten Länder der Erde. Von der Fläche ist Kuwait ungefähr so groß wie Thüringen, und nur rund 3,5 Millionen Menschen leben in dem Staat, der größtenteils aus Wüste besteht. Dennoch verfügt das Emirat über die teuerste Währung der Welt. Ein kuwaitischer Dinar kostet rund 2,50 Euro. Zu Zeiten der Finanzkrise mussten sogar bis zu drei Euro für einen Dinar hingelegt werden.
Natürlich ist dies vor allem ein optischer Effekt, denn das Austauschverhältnis zu einer anderen Währung ist weitgehend zufällig und sagt nichts über die Festigkeit und Beständigkeit einer Devise aus. So könnte morgen Japan beschließen, vier Nullen beim Yen zu streichen, und schon wäre aus einer der optisch billigsten die teuerste Währung der Welt geworden. Es gibt im arabischen Raum jedoch eine starke Tradition, sein Geld im Vergleich zu anderen teuer aussehen zu lassen. Auf Rang zwei und drei der teuersten Währungen der Welt stehen Oman und Bahrain.
Der hohe Wert einer Währungseinheit bringt ein weiteres Phänomen mit sich: In Kuwait gibt es nicht nur Scheine von einem Dinar, sondern auch von einem halben und einem viertel Dinar. Letzterer entspricht dann 250 Fils - und dies ist gleich die nächste Eigenart. Denn ein Dinar ist in 1000 Fils unterteilt, nicht in 100, wie dies bei den meisten Währungen der Welt üblich ist. Auch diese Unterteilung in 1000er-Einheiten ist in arabischen Ländern weit verbreitet.
Doch damit noch immer nicht genug. Auch beim Aussehen der Scheine geht Kuwait einen eigenen Weg. Denn die Dinar-Scheine unterscheiden sich zwar je nach Wert in der Größe. Allerdings sind Banknoten mit höherem Wert lediglich breiter, nicht höher. Bei den Euro-Scheinen beispielsweise bleibt dagegen das Verhältnis der Seiten ungefähr konstant, mit zunehmendem Wert werden die Scheine sowohl breiter als auch länger - zumindest bis zum 100er. 200- und 500-Euro-Schein sind dann nur noch breiter, aber nicht mehr höher. Mangels Gebrauch im Alltag ist das aber bislang wohl nur wenigen aufgefallen.
Bei der Gestaltung der Banknoten vermeidet die kuwaitische Zentralbank jegliche Bezugnahme auf die Geschichte, auch Politiker oder sonstige bedeutende Persönlichkeiten sucht man vergeblich. Stattdessen werden allerlei historische Gebäude, traditionelle Schiffe oder Möbelstücke sowie Szenen aus dem Alltag bis hin zu mit Murmeln spielenden Kindern gezeigt. Über all den Darstellungen prangt der Schriftzug "Wir suchen den Beistand Gottes" - auf der Vorderseite in Arabisch, auf der Rückseite in Englisch.
Zusätzlich zu den Banknoten dieser Serie wurden Sonderbanknoten gedruckt, zum zweiten und zum zehnten Jahrestag der Befreiung des Landes von der irakischen Besetzung im 1990/91. Auf dem Schein anlässlich des zweiten Jubiläums ist einerseits eine Szene dargestellt, in der sich Beduinen und Soldaten nach der Befreiung umarmen. Auf der anderen Seite findet sich die Landkarte des Landes.
Daneben sind all jene Länder namentlich aufgelistet, die an der Befreiung mitgewirkt hatten. Auch Deutschland wird erwähnt, obwohl es damals militärisch nicht beteiligt war. Allerdings hatte die Regierung Kohl rund 16 Milliarden Mark nach Washington überwiesen, um die Aktion zu unterstützen. Aus kuwaitischer Sicht war dieser Beitrag offenbar eine Würdigung wert. Mal sehen, ob Libyen sich nach einer möglichen Befreiung von Gaddafi auf ähnliche Weise bedankt und ob dann Deutschland dort auf Geldscheinen auftaucht.
https://www.welt.de/print/wams/finanzen/article13491189/Kuwait-Die-teuerste-Waehrung-der-Welt.html