Sohn will mit 12 MMA anfangen, soll ich es erlauben?
Mein Sohn ist jetzt 12 und hat es sich in den Kopf gesetzt das er MMA Kämpfer werden will. Er hat früher mal Judo gemacht und spielt Fußball und fährt viel Rad und er macht Parcour, also sportlich ist er schon. Er hat eine super Kondition und für 12 schon krasse Muskeln und ein Sixpack und er ist super begabt wenns um Bewegungsabläufe und Koordination und so geht.
Wir waren die Woche beim MMA Training und wollen mal zuschauen und der Trainier hat gesagt er soll am besten gleich mitmachen. Wir hatten keine Sportsachen dabei, aber die Jungs trainieren ja Barfuß und mit nacktem Oberkörper und da hat er einfach mit der Jeans trainiert und vom Trainer MMA Handschuhe bekommen. Er hat gut mitgemacht und es hat ihm viel Spaß gemacht und er will das unbedingt machen.
Ich weiß aber nicht so recht ob es gut für ihn ist, weil im Boxen kann man ja Hirnschäden bekommen und im MMA ist es schlimmer weil die Handschuhe so dünn sind. Und er wäre der jüngste und wenn der von einem 14 Jährigen voll in den Bauch getreten bekommt wird das auch nicht so gesund sein denke ich. Die machen zwar kein Vollkontakt zum Kopf im Training aber irgendwann wird er ja Wettkämpfe machen wollen. Und die Jungs haben sich schon nichts geschenkt und hart in die Bäuche geschlagen und getreten und in die Rippen geboxt.
Ich finds schon super das er MMA machen will, aber ich will nicht dass er irgendwelche Schäden bekommt oder verletzt wird.
10 Antworten
weil im Boxen kann man ja Hirnschäden bekommen und im MMA ist es schlimmer weil die Handschuhe so dünn sind.
Vielleicht kann ich dir diese Angst schonmal nehmen: Im MMA bekommt man nicht annähernd so viele Schläge zum Kopf ab wie im Boxen weil es ja viel mehr Angriffsfläche gibt. Außerdem ist die Dämpfung bei Unifighthandschuhen und Boxhandschuhen in etwa gleich wenn man sie technisch nachmisst. Laut Statistiken kommen neurologische Langzeitfolgen bei Boxern erheblich häufiger vor als im MMA und selbst bei Boxern fast nur im Profibereich.
Ich war auch sehr frühreif was die Körperliche Entwicklung angeht, und habe damals mit Unterschrift meiner Eltern im Alter von 14, meist als Einziger Minderjähriger an Combat Sambo Tunieren teilgenommen. (Ist ähnlich zu MMA aber man trägt Jacken und darf auch mit dem Kopf zustoßen)
Mein Vater sagte damals das er es zwar nicht gut findet, aber mich bei meinen Zielen unterstützen will wo er kann. Im Alter von 17 habe ich dann meiner Mutter und mir mit meinen Fähigkeiten das Leben gerettet, als ich einen Mann an einem sexuellen Übergriff an ihr gehindert habe und ihn außer Gefecht setzen konnte als er darauf hin ein Messer zog und versuchte mir in den Hals zu stechen.
Nach dem Ereignis entschuldigte sich mein Vater bei mir dafür das er dagegen war das ich diesen Sport ausübe und sagte mir dass es von Anfang an richtig von mir war, meinem Interesse zu folgen. Das war das einzige Mal in bisher 28 Jahren, dass ich gehört habe wie er sich entschuldigt.
Ich will damit sagen, dass man nicht alles gut finden muss was Kinder machen. Aber es wird deinem Sohn sicher viel bedeuten wenn du ihn bei seinen Zielen unterstützt. Je früher er damit anfängt desto geringer ist die Verletzungsgefahr weil er seinen Körper besser kennenlernt und außerdem geht es im MMA Training eigentlich immer viel gesitteter zu als Laien es vermuten würden.
Sind wir ehrlich, er wird spätestens mit 18 sowieso machen was er will. Aber ich finde es immer besser wenn Kinder in ihrer Leidenschaft unterstützt werden und sie nicht verheimlichen müssen.
Geh hin und schau dir das Gym einfach mal an. Wie sind die Leute da, wie ist die Atmosphäre? Gibt es Training extra für Kinder und Jugendliche?
Und beim Training wird auch im MMA häufig mehr Schutzausrüstung getragen, oft sogar mit Boxhandschuhen und Kopfschutz trainiert, dass mit den MMA-Handschuhen ist eben auf Turnieren üblich. Da geht es nicht um Training sondern um Siege und Titel. Kämpfen mit Boxhandschuhen gilt übrigens trotz der stärkeren Dämpfung tatsächlich als gefährlicher. Die Dämpfung schützt die Hände und auch die Trefferstellen des Gegners besser, ja, aber beim Boxen wird vorwiegend zum Kopf geschlagen. Und mit den Boxhandschuhen kann man länger und härter schlagen als mit der bloßen Faust, die Schläge sind durch das größere Gewicht des Handschuhs vielleicht sogar wuchtiger und stärker.
Dein Sohn wird langsam aufgebaut und lernt erstmal Grundlagen. Der kommt nicht gleich in den Käfig und wird verprügelt. Verletzungen sind in jedem Sport möglich. Nach fast 45 Jahren Kampfsport mutmaße ich das die Verletzungsgefahr beim Fußball und beim Handball erheblich größer ist als beim MMA. Beim reinen Boxen auch wegen der dauernden Schläge zum Kopf, zumindest bei den Meisterschaften. MMA ist eine recht universelle und funktionelle Kampfart, ist von der Anwendbarkeit und der Effektivität her wahrscheinlich führend bei den ganzen Stilen die es so gibt. Ob dein Sohn später Meisterschaften machen will, dass steht noch in den Sternen. Erstmal lernt ein gutes Kampfsystem, dass hervorragende Körperschule bietet und sehr gut als Selbstverteidigung funktioniert. Lass ihn Probetraining machen. Der Rest findet sich.
Obwohl ein Sparringshandschuh vom Boxen 14 oder sogar 16 Unzen hat? Sieh mal einer an. Aber diese trefferabsobierenden Stoffe in den Handschuhen heutzutage sind enorm effektiv. Das mit dem "mit Boxhandschuhen sind Schläge viel gefährlicher" habe ich nie verstehen können. Bei harten Kämpfen früher war ich über dicke Handschuhe immer froh, die Treffer die ich kassiert habe waren damit viel weniger schlimm.
Es kommt natürlich drauf an welche Handschuhe du vergleichst. Es gibt ja in beiden Ausführungen unterschiedliche Stärken.
mit Boxhandschuhen sind Schläge viel gefährlicher
Stimmt auch nicht. Die Idee die dahintersteckz ist die, dass ein Kämpfer sich durch die Handschuhe keine Sorgen um seine Fingerknöchel macht und deshaln fester und häufiger zuschlägt.
Aber Studien in denen Profi- und olympische Boxer verglichen werden zeigen ganz klar dass das Risiko von langzeitfolgen durch Schutzmaßnahmen wie dickere Handschuhe deutlich reduziert wird. Auch die Tatsache das die Knöchel von Faustkämpfern mit der Zeit aushärten sorgt dafür das Treffer bei denen Knochen auf Knochen schlägt, sehr schnell Platzwunden verursachen und Knochenfrakturen an Gesicht und Kiefer wahrscheinlich sind.
Also ja, Handschuhe nützen schon etwas.
Mein Reden, was habe ich mich da mit Leuten gezankt. Endlich ist da mal jemand meiner Meinung. Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar der mein Denken bestätigte.
Er fängt ja nicht gleich mit Wettkämpfen an sondern erst wenn der Trainer sagt das er so weit ist.
Mein Bruder hat mit 14 sein ersten Thaiboxkampf gehabt und auch krasse Schläge zum Kopf kassiert. War aber nicht so schlimm. Und sein Gegner hat ihm die ganze Zeit voll in den Bauch getreten und Knie reingerammt. Einmal vier Knie am Stück mit voller Wucht in den Magen. Mein Bruder hat immer schön sein Sixpack angespannt und in der Ringpause hat er immer seine Bauchmuskeln massiert gekriegt und dann gings wieder und er hat die nächste Runde ausgehalten.
Voll geil das dein Bruder schon so ein hammerhartes Sixpack hat und das aushält. In dem MMA Verein waren auch viele Jungs mit krassen Bauchmuskeln, also die werden schon gut trainiert.
wenn Interesse da ist, sollte er das definitiv in einem sportlichen Rahmen ausleben dürfen anstatt in einem nicht sportlichen
Er ist in einem optimalen Alter um mit dem Sport anzufangen. Es ist super, dass er schon gut trainiert und bewegungsbegabt ist.
Man kriegt im MMA viel weniger zum Kopf geschlagen als beim Boxen. Und im Training zieht man sowieso nicht voll durch oder trainiert Standkampf mit einem dicken Helm.
Tritte in den Bauch sind nicht schlimm, weil die Jungs kriegen ein gutes Abhärtungstraining. Dein Sohn trainiert seine Bauchmuskeln explosionsartig megahart anzuspannen und gleichzeitig auszuatmen und sein Bauch ist praktisch von seinem harten Sixpack gepanzert. Und weil dein Sohn jetzt schon eine gute Muskulatur hat, wird er einen richtig krassen Waschbrettbauch kriegen und da kann auch mal ein 14 Jähriger voll reintreten. Und wenn er mal so hart sein Bauch bearbeitet bekommt, dass er zu Boden geht, ist es auch nicht schlimm. Das tut mal für ein paar Minuten weh und er kriegt seinen Bauch massiert und dann ist es wieder gut.
Außerdem, wenn er einen harten Waschbrettbauch kriegt, kann er schwerpunktmäßig seinen Kopf decken und Treffer in sein Sixpack riskieren.
Die Rippen brechen auch nicht so schnell, grad bei Jungs in dem Alter, weil die noch relativ weich sind.
In Thailand machen zehnjährige Jungs Vollkontaktkämpfe im Muay Thai und kriegen mit voller Wucht in die Bäuche getreten und Knie in den Magen gerammt, da passiert auch nichts, auch wenn mal einer KO geht. Die trainieren halt auch krass. Du musst dem Trainer sagen, dass er gut abgehärtet werden soll für Kämpfe, damit die nicht zu soft mit ihm umgehen, weil er der Jüngste ist. Und nach dem Training ist ja meistens auch noch etwas Zeit und er kann mit einem von den Jungs noch ne Runde Bauch kicken machen.
Es ist nicht schlimm, wenn er der Jüngste im Verein ist. Die Größeren nehmen schon Rücksicht und übertreiben es nicht, keine Angst. Und vielleicht kann er Werbung machen und ein paar Kumpels mitbringen.
Ja ich glaub mein Sohn wär schon gut. Der Trainer hat auch schon gesagt, dass er super durchtrainiert ist und er Potential hat.
Finds aber schon krass wenn zehnjährige Jungs bis zum ko in den Ranzen getreten kriegen.
Die Jungs fangen früh an mit Bauchtraining und da geht das schon. https://www.youtube.com/shorts/5RAhO3JPFlI
Ja sehr gutes Training. Sein Waschbrett ist schon gut entwickelt. Schöner harter Bauch, ready for Thailand! :-)
Fun Fact: die Dämpfung des Schlags ist bei Boxhandschuhen und Unifighthandschuhen fast gleich. Die Striking Legende Bas Rutten hat das an einem, mit Barometer versehenen, Boxsack mal sehr anschaulich demonstriert.