Luziden Träumen Tipps?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

wie lange probierst du es denn schon? Die wenigsten schaffen es innerhalb weniger Tage, sei deshalb in diesem Fall nicht demotiviert und versuche es weiter. Ich kann dir schreiben, was für mich am besten funktioniert, vielleicht hilft es dir auch.

Ich selbst komme mit der Hilfsmethode WBTB (Wake back to bed) am besten klar. Dazu stelle ich mir 1-2 Stunden bevor ich aufstehen muss den Wecker, bleibe kurz wach und leg mich dann wieder hin.

Es hat aus biologischer Sicht auch Vorteile, wenn man das luzide Träumen in den frühen Morgenstunden versucht. Zum einen ist es nach ein paar Stunden Schlaf einfacher in die REM Phase zu gelangen. Man spricht hierbei von einer Onset REM Phase. Diese eignet sich auch sehr gut für die WILD (Wake induced lucid dream) Methode. Zum anderen wird in den frühen Morgenstunden das Hormon Melatonin abgebaut und stattdessen das Hormon Cortisol gebildet. Dieses Stresshormon sorgt dafür, dass man wacher und klarer wird. Dementsprechend ist man auch im Traum aufmerksamer.

Ansonsten trainiere ich tagsüber dafür, indem ich mehrmals kurz inne halte, mich ernsthaft frage, ob ich in einem Traum sein könnte und meine Umgebung genau wahrnehme. Dabei versuche ich auch zu überlegen, wie ich aktuell in die Situation gekommen bin und ob es Lücken im bisherigen Geschehen gibt. Abschließend halte ich mir die Nase zu und versuche durch die Nase zu atmen, wobei ich hierbei immer noch davon ausgehe, dass ich träume. Wenn ich nicht atmen kann, dann weiß ich, ich träume nicht.

Des Weiteren schreibe ich meine Träume in ein Traumtagebuch auf. Das hilft einerseits schon mal, mich besser an Traumdetails erinnern zu können. Ich markiere dann mit zwei verschiedenen Farben alle Stellen, die entweder physikalisch oder persönlich unmöglich bzw. unwahrscheinlich sind. Ein physikalisches Beispiel wäre Fliegen ohne Hilfsmittel oder ein plötzlicher Szenenwechsel. Ein persönliches Beispiel wäre, wenn ich Fleisch esse, obwohl ich Vegetarier bin. Das Hilft dabei, sich mit Traumzeichen auseinanderzusetzen und auch häufig vorkommende Traumzeichen zu erkennen.

Wenn du luzid träumen willst, empfehle ich dir erstmal die Übungen tagsüber, um deinen Schlaf nicht unnötig mit WBTB zu unterbrechen. Wenn du nach einem Monat noch keinen Erfolg hattest, kannst du es mal mit WBTB probieren.

Liebe Grüße und viel Erfolg! 🍀

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Oneironautin seit 2017
Johannes369 
Fragesteller
 29.04.2024, 22:22

Vielen Dank! Der Tipp mit dem Nase zuhalten funktioniert super, und es hat letzte Nacht funktioniert! Aber leider war der Traum schnell vorbei und irgendwie etwas wackelig, hast du dazu noch Tipps?

0
DeadlyDalek  29.04.2024, 22:34
@Johannes369

Freut mich sehr zu hören, herzlichen Glückwunsch! :) Es kann ganz normal sein anfangs eher schnell aus dem Traum gerissen zu werden. Vermutlich ist es beim nächsten Mal von selbst schon besser.

Wenn du den RC mit Nase zuhalten tagsüber ausführst, gehe dabei davon aus, dass du träumst und durch die Nase atmen kannst. Das nimmt ein bisschen den Überraschungseffekt, wenn du dann wirklich im Traum bist.

Versuche auch im Traum nicht zu lange auf einen Punkt zu starren. Die Blickfixierung kann sehr schnell dafür sorgen, dass man aufwacht. Oft reichen da 3 bis 5 Sekunden aus. Wenn das der Fall ist, dann bewege deine Augen ein paar mal hin und her.

Um die Stabilität des Traums zu erhöhen kannst du auch versuchen bewusster wahrzunehmen. Ich drohte mal aufzuwachen und es war dann sogar schon schwarz um mich herum. Daraufhin fasste ich die Wand neben mir an und spürte das Material an meinen Fingern. Das hatte dafür gesorgt, dass sich der Traum stabilisierte und ich auch wieder sehen konnte. Alternativ kannst du auch versuchen, deine Hände aneinander zu reiben und laut „ich träume!“ zu sagen. Der Klang deiner Stimme und das Gefühl der Hände kann ebenfalls die Wahrnehmung stärken.

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg 🍀 und bedanke mich herzlichst für den Stern 🌟

1

Beim luziden Träumen geht es darum zu erkennen, dass du gerade träumst. Mir persönlich fällt das leicht, da meine Träume immer völlig realitätsfern sind und ich mich meist daran erinnere vor den Ereignisses der Träume ins Bett gegangen zu sein.

Du kannst dir diesbezüglich auch Tricks angewöhnen, wie "Reality-checks". Dabei vollziehst du eine Handlung die eine logische Folge hat. In Träumen gibt es nämlich keine Logik.

Ein Klassiker wäre 2 mal hintereinander auf eine Uhr zu schauen. Im Traum zeigt sie jedes Mal eine völlig andere Uhrzeit oder sogar etwas ganz anderes wie eine Pizza zum Beispiel.

Dieser Bruch der Gewohnheit lässt dich dann realisieren, dass du Träumst.

Um den Traum dann zu verändern, musst du dir nur so bildhaft und detailliert wie möglich vorstellen, was passieren soll, damit es passiert.

Wenn du allerdings einfach "nur" einen Traum fortsetzen willst, musst du gar nicht luzide Träumen lernen.
Dafür reicht es nämlich bereits aus den Traum (wieder so bildhaft und detailliert wie möglich) in Tagträumen zu wiederholen und ihn in deiner Vorstellung so fortzusetzen wie du ihn haben möchtest.

Dadurch hat dein Gehirn viele Erinnerungen daran, die es dann verarbeitet, was es an den ersten Traum dieser Art erinnert, wodurch die Chance, dass du ihn noch einmal träumst und/oder sogar fortsetzt, stark ansteigt.