Ist Gerechtigkeit nur ein Märchen?
Hallo,
die Natur hat doch sowas wie Gerechtigkeit gar nicht vorgesehen.
Oder liege ich da falsch?
Hansi
3 Antworten
Wir Menschen erleben unser Verlangen und können uns in andere Menschen einfühlen. Darum stehen wir vor lebenslangen Herausforderungen.
In den Gesellschaften werden Gesetze verabschiedet. In Demokratien gelten Grundrechte, die dabei beachtet werden müssen.
Gerechtigkeit ist kein Märchen, sondern eine gesellschaftliche Übereinkunft auf der Grundlage der allgemeinen Menschenrechte, wie sie von den Vereinten Nationen formuliert wurden:
Gerechtigkeit, na ja, schon, in der Natur muss alles sterben, egal ob groß oder klein.
Mehr Gerechtigkeit hat Natur nicht zu bieten, wenn man es menschlich angenehmer haben möchte, muss man am Menschen orientierte Gerechtigkeitskategorien einführen bzw. benutzen.
Es gibt aber in der Natur zahlreiche kooperative Umstände bzw. Verhaltensweisen, also eine völlige Abhängigkeit untereinander, auch ohne jegliches Gerechtigkeitsverständnis. Das ist eine teils vergleichbare, teils auch völlig gegensätzliche Situation, auf Menschen bezogen.
Gerechtigkeitskategorien und ihre Auslegung würde ich nicht als Märchen bezeichnen, sondern mindestens als Orientierungsgrundlage.
Gerechtigkeit ist ein menschliches Konstrukt.
Ein Begriff von Gerechtigkeit kann sich erst entwickeln wenn menschliche Gemeinschaften sich ein feststehendes Rechts/Gesetzessystem geben. Und von daher gehen die Vorstellungen davon was denn "gerecht" sei und was nicht auch weit auseinander. Eine "übergeordnete Gerechtigkeit" gibt es nicht, wer oder was sollte diesen denn anordnen ? Irgendwelche imaginären "Gott" - heiten etwa ?
Was Recht und gerecht ist bestimmt immer der der gerade die Macht hat und sowohl bereit als auch in der Lage ist seine Vorstellung dessen gegen die Vorstellungen Anderer durchzusetzen.
Vor geschichtlich kurzer Zeit galt es noch als gerecht Andersgläubige zu verbrennen, Sklaven zu handeln und fremde Erdteile zu erobern.