Können moderne Prozessoren durch integrierte Schutzmechanismen vor Schäden geschützt werden, wenn man versucht, sie zu übertakten?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Den einzigen Schutz den man beim übertakten hat ist der Schutz vorm überhitzen. Erreicht der Prozessor 100°C wird sich dieser wieder runter takten, auch wenn man diesen vorher übertaktet hat. Das funktioniert ganz gut und schützt den Prozessor vor einem hitzetot. Diesen Schutz kann man im BIOS aber auch deaktivieren wenn man das möchte.

Die meisten schrotten ihren Prozessor beim übertakten weil sie zuviel Spannung anlegen. Nichts hindert einen daran zb 1,7V anzulegen. Das schrottet dann ziemlich schnell den Prozessor.

Man muss auch dazu sagen das übertakten bei modernen Prozessoren sogut wie nichts mehr bringt weil die Chips schon vom Werk aus nahezu voll ausgereizt sind. Mit Glück holt man nochmal 5-10% raus. Mehr (Gaming-) Performance hat man häufig von RAM überraktung und Optimierung. Hier hat man in CPU intensiven Games durchaus mal 15% mehr Performance.

RaminBerner2024 
Fragesteller
 29.04.2024, 09:36

Achso wie funktioniert solch eine Übertaktung im BIOS wie kann ich es sicher angehen ohne irgendwelche Schafen zu verursachen mein Prozessor zurzeit Intel i9 11900K

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ILM321  29.04.2024, 09:52
@RaminBerner2024

Schritt 1: lade dir einen stresstest runter (zb Cinebench R23/2024, Prime95 oder ähnliches). Installiere ein Monitoring Tool um Temperaturen, Taktraten und Spannungen im Auge zu behalten.

Dann lässt du ohne im BIOS was zu ändern den stresstest laufen und schreibst dir nach ca 5-10min stresstest die Temperaturen, Taktraten und die vcore Spannung auf.

Nun gehst du ins BIOS. Wenn du vorher ohne was zu ändern zb 1,225v hattest im stresstest dann erhöhst du die Spannung auf zb 1,275v und lässt dann wieder den stresstest laufen und achtest genau auf die Temperaturen. Aber Achtung: mit der Spannung niemals höher wie 1,35v gehen zumindest solange du anfänger bist. Bis 1,35v ist alles sicher solange du die kühlen kannst. Dadrüber wird's langsam gefährlich.

Je höher du die Spannung stellst je mehr Taktrate wird funktionieren aber je höher sind auch deine Temperaturen. Schau das du nicht über 85-90° kommst.

Wenn du dann eine Spannung gefunden hast die du noch gut kühlen kannst erhöhst du langsam den Multiplikator. Ich würde zb mit 50 (5ghz) anfangen.

Nach dem Einstellen wieder 5-10min testen.

Läuft es stabil kannst du den Multiplikator weiter erhöhen auf 51, dann 52 und so weiter.

Immer zwischendrin stresstesten für einige Minuten. Irgendwann kommt der Punkt wo der stresstest abstürzen wird. Dein Zeichen das es nicht mehr stabil ist. Du hast dann zwei möglichkeiten: entweder Spannung weiter erhöhen (wenn du noch kühlungsreserven hast) oder aber den Takt wieder minimal zurück nehmen.

Wenn du dann meinst das Maximum gefunden zu haben lässt du den stresstest am besten nochmal 30min-1h laufen um sicher zu gehen das es wirklich stabil ist.

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RaminBerner2024 
Fragesteller
 30.04.2024, 08:29
@ILM321

Vielen Dank für dein Kommentar sehr informativ und hilfreich.

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Ich hab's tatsächlich noch geschafft einen Ryzen 2600 zu Schrotten, trotz ausreichender Kühlung....

Mein erster und auch letzter Prozessor ders nicht ausgehalten hat.

Und ich habe für Benchmarks auch immer extrem übertrieben. Ich denke wenn man mit etwas Hirn an die Sache geht, kann eig nix passieren.

Ist der takt zu hoch, starten die Dinger garnicht erst... Wird's zu heiß, kommt die notabschaltung... Wenn's Netzteil aber nicht vernünftige abschaltungen hat, kann's jede CPU treffen.

Lg

EDIT hab den Userbenchmark dazu noch gespeichert. Der lief schon außerordentlich in meinen Augen. Aber auch der RAM (2666mts) konnte auf 3200mts beeindrucken

https://www.userbenchmark.com/UserRun/22798850

Der "eingebaute Schutzmechanismus " bei modernen Prozessoren besteht darin, dass sie im Auslieferzustand nicht übertaktet sind (deshalb muss diese ja übertakten, sofern man will).

Das Übertakten ist ein Zugeständnis des CPU-Herstellers. Der Hersteller garantiert einen einwandfreien Betrieb der CPU, solange diese nicht Übertaktet wird.

Es gibt hauptsächlich 2 Schadensmechanismen:

A) Thermische Überlastung. Das kann erkannt werden und die CPU drosselt automatisch.

B) Strom-Erosion. Durch den bei der höheren Taktfrequenz und dazu meist leicht erhöhter Betriebsspannung, fließt mehr Strom. Dieser höhere Strom kann auf Dauer die Stromleitungen in der CPU irreparabel beschädigen. Da dies dschleichend auftritt gibt es da keine Möglichkeit zur Erkennung oder der Eingrenzung.

Genau die umgehst du ja mit der Übertacktung. So wie der Prozessor ausgeliefert ist, gibt der Hersteller eine Garantie das er genau so funktioniert und keinen Schaden hat.

Aber du willst ja mehr Leistung haben, du willst ja ran an die Grenze des Schrottens.

RaminBerner2024 
Fragesteller
 29.04.2024, 08:28

Solange man nicht übertreibt und nur minimal Übertaktet dürfte nichts passieren theoretisch oder?

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Kaen011  29.04.2024, 08:32
@RaminBerner2024

Ja ist logisch. Wenn du den Prozessor nur um 1hz übertaktest ist das Risiko für schäden praktisch 0 der nutzen jedoch auch.

Je weiter du weg von der Norm gehst umso größer ist das Risiko. Generell lässt sich jeder Prozessor verschieden gut übertakten das kommt auf den Wafer an. Also nur weil jemand anderes seinen Prozessor 1ghz übertakten konnte bedeutet das nicht das du das kannst.

Eventuell kannst du sogar mehr, eventuell aber auch weniger.

Solange du vorsichtig vorgehst ist das Risiko gering, 0 wird es natürlich nie.

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RaminBerner2024 
Fragesteller
 29.04.2024, 08:33
@Kaen011

Wie kann ich beispielsweise mein Intel core i9 11900k übertakten in mein bios also ohne Risiko zu gehen?

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