In Ostdeutschland (ohne Berlin) waren im Jahr 2020 lediglich 6,2 Prozent aller Ausländer ansässig.. Warum sind trozdem dort die meisten rechtsradikalen?
8 Antworten
Das ist ein Muster, dass man nicht nur aus dem Osten Deutschlands kennt.
Ich kann mich noch gut an eine Diskussion von Sennen in einer Gaststätte in der Nähe einer Alm erinnern. So viel Hass auf Ausländer und Vorurteile gegen Fremde haben ich selten erlebt.
Auf der anderen Seite sehe ich "meine" Stadt. Ausländeranteil um die 40 %. Da kommen die Leute in der Regel super miteinander aus - bzw. man lässt einem mit seiner Kultur, seiner Religion und seiner Hautfarbe leben. Das wird auch von den Schülerinnen und Schülern so gelebt. Es gibt meist keine rein "weisse" Gruppe oder keine rein "farbige" Gruppe. Bunt gemischt.
Je mehr Kontakt Menschen zu Ausländern haben, desto mehr wird das Bild des "Anderen" klar. Sie merken, dass "die Fremden" Sorgen und Freuden haben, die man selber auch durchleben muss. Sie stellen fest, dass es unter "den Fremden" sowohl "Gute" als auch "Böse" hat.
Das, was die Alm-Sennen von sich gaben, so mein Eindruck, hatten sie aus dritter oder vierter Quelle und nie selber erlebt.
Das hat mehrere gründe.
Eresteinmal ist der osten generell etwas rechter als der Westen. Das ist einfach historisch bedingt durch die Wiedervereinigung und den ganzen dynamiken die sich daraus ergeben sowie die unzufriedenheit die daraus erwachsen ist.
Dann ist gerade aber der anteil an Menschengruppen mit merkmal x umgekehrt proportional zum hass gegenüber dieser menschengruppen.
Sprich: Menschen neigen eher zur ablehnung von bestimmten gruppen von menschen wenn diese Gruppe wenig vertreten sind in ihrem umfeld.
Der grund dafür ist das negative Stereotype sich leichter halten halten können.
Wenn du z.b. in einer region lebst mit höherem migranten anteil. Dann ists warscheinlicher das du Migranten kennst und kontakt zu denen hast und lernst wie diese menschen ticken. Du hast quasi einen direkten erfahrungsvergleich wenn du mit Stereotypen konfrontiert wirst. Entsprechend halten sich diese dinge wesentlich schlechter.
Kennste keinen Migranten etc. wirste diesen erfahrungsvergleich nicht haben. Du weisst nicht wie diese menschen wirklich ticken. Und was so ihre ansichten sind. etc. Deswegen halten sich Stereotypen und was man halt so hört. Wesentlich hatrnäckiger und führen entsprechend wenn diese dinge eher negativ sind. zu mehr ablehnung.
Warum sind trozdem dort die meisten rechtsradikalen?
Gerade weil es dort so wenig Ausländer gibt, lassen sich Vorurteile weniger gut abbauen.
Gerade weil es dort so wenig Ausländer gibt, lassen sich Vorurteile weniger gut abbauen.
Ohne das jetzt beurteilen zu wollen...
Aber merkwürdigerweise nehmen Vorurteile und Ablehnung mit zunehmender Zuwanderung zu und nicht ab.
Aber merkwürdigerweise nehmen Vorurteile und Ablehnung mit zunehmender Zuwanderung zu und nicht ab.
Tatsächlich ist es jedoch so: je weniger Ausländer, desto mehr Rechtsradikale
Das ist fast schon eine Binsenweisheit. Dort, wo es die wenigsten Ausländer gibt, ist der Hass auf Ausländer am größten.
Das hängt auch mit den blühenden Landschaften zusammen, die man versprochen aber nicht so wunschgemäß gehalten hat. Germany first, oder East-germany first und nicht Ausländer-first.
Wie sieht es denn bei einer Schulklasse aus, die zu 80% aus Migranten besteht und die wenigen deutschen Schüler dort gemobbt werden? Meinst du diese deutschen Schüler bauen dadurch ihre Vorurteile ab oder ihre Ablehnung nimmt eher noch zu? Jedes Klischee hat irgendwo einen wahren Kern. Unterschiede gibt es nur darin, wie sehr jemand aus einer bestimmten Ethnie dieses Klischee bestätigt...