Das hat denke ich mehrere Gründe, die teilweise eng zusammenhängen. Vorneweg ist ein Grundfaktor die Mentalität der "einseitigen Gleichberechtigung" und die zunehmende Männerverachtung in unserer Gesellschaft. Ein Beispiel hierfür ist, dass jungen Mädchen in unserer heutigen Gesellschaft permanent gesagt wird, dass sie so perfekt sind wie sie sind - innerlich wie äußerlich - dass sie sich nicht verändern müssen, außer sie wollen es selber so und wenn es um die Partnersuche geht, wird erzählt, dass der Richtige schon kommen wird und wenn er nicht weiß was er an ihr hat, ist sowieso er der Idiot. Umgekerht wird jungen Männern das exakte Gegenteil erzählt, nämlich, dass wenn sie nicht so und so und so sind und sich so und so verändern, sie sich sowieso nicht wundern brauchen, wenn das alles nichts wird, dass man halt eben machen und tun muss und Risiko eingehen muss und so weiter. Problematisch daran ist, dass das zwei Narrative sind, die nicht zusammen gehen und gerade was letzteres betrifft vermittelt es eben immer noch ein sehr altes, archaisches Rollen- und Geschlechterbild.
So ... und da kommen jetzt eben 3 Faktoren, die auch mit einander zusammenhängen dazu, die dazu führen, dass viele junge Männer immer später das erste Mal haben:
Zum einen (1) hätten wir da eben das Ungleichgewicht zuwischen moderner Mentalität und archaischen Geschlechterbildern. Die Menschen heute wachsen in Deutschland anders auf - Feminismus und Frau kann dies und das und jede Frau ist eine super emanzipierte Powerfrau und kann alles selber und weis Gott nicht alles eh besser als jeder Mann. Das ist auch gut so und bewusst etwas überspitz formuliert, denn von einer junge Gesellschaft, die mit diesem Ansichten aufwächst, erwarten viele dass sie sich trotzdem an alte Rollenbilder orientieren. Der Mann macht den ersten Schritt, der Mann zahlt beim Date, der Mann übernimmt die Fürhung und so weiter. Das sind zwei Dinge, die sich nicht mit einander vertragen und viele junge Männer fragen sich zu Recht "Warum soll denn immer ich den ersten Schritten machen? Die superemanzipierten Powerfrauen von heute können das doch auch" ... und solange da kollektiv nicht nach gezogen wird bleibt das dann so. Und man merkt ja auch bei vielen Frauen - auch hier - die sich dann wundern, warum ihr Man of Interest nicht den ersten Schritt macht, nach dem sie ihn nonverbal und super uneindeutig angeschmachtet haben.
Und dann kommt eben noch jede Menge Frust aus Ablehnung dazu, denn heutige Frauen haben (2) sehr, sehr hohe Ansprüche. nicht falsch verstehen, ich denke sehr wohl, dass man Ansprüche haben sollte und gerade viele Kerle, die dann absolut gar keine Ansprüche haben und einfach alles nehmen, was nicht bei drei auf dem Baum ist finde ich nicht gut. Aber durch Social Media und Co entstand bei Frauen ein solcher extremer Anspruch. Und nur mal als Relation: Bei Männern ist es sehr oft der Hintern und die Brüste, die das erste Kriterium sind. Egal was man davon hält - eine Frau kann, wenn sie wollte da was verändern, sei es durch Sport oder chirurgische Eingriffe - was kein Appell dazu sein sollte sich operieren zu lassen um irgendwem zu gefallen. Der Punkt ist Frauen könnten was verändern. Frauen wollen meistens einen Mann, der so und so groß ist - 1,85 oder größer. Und das ist etwas da kann man noch so viel trainiern und operieren, man(n) wird nicht größer. Und wenn die Durchschnittsgröße in Deutschland nur knapp unter 1,80 liegt, haben wir eine Horde an Männern, die keine Partnerin finden und eine Horde an Frauen, die auf gf.net Fragen warum sie denn keinen "anständigen Mann" finden.
Und als letztes (3) war es für Männer immer schon schwieriger an Sex zu kommen, als für Frauen. Das ist nebenbei bemerkt auch die Ursache für zig anderer Problemfelder. Warum ist ein Mann ein toller Stecher, wenn mit vielen Frauen Sex hatte, eine Frau aber eine billige H*** wenn sie es mit vielen Männern hatte. Der ursprung für diese Ansichten liegt darin, dass es für Männer immer schon schwieriger war an Sex zu kommen. Männer müssen unglaublich viel mehr Invest machen. Es wird verlangt, dass man(n) sie anspricht, wo dann auch kein simples "Hey" mehr reicht, sondern ein flotter Spruch raus muss, aber natürlich nicht zu flott. Dann wird vom Mann erwartet alles an Signalen der Frau richtig zu deuten und zu verstehen, richtig zu interpretieren und dann die richtigen Aktionen zu bringen. Dabei läuft er jedes Mal Gefahr eine Ablehnung zu bekommen, was nei schön ist - und die fünfzigste Ablehung ist dann halt mal frustrierend. Obendrauf kommt in der heutigen Zeit dass man stets mit einem Bein im Knast steht, wenn eine Frau anspricht, was das ganze nicht einfacher macht. Frauen dagegen müssen sich nur einigermaßen herrichten und raus gehen .. das wars und schon kommen viele, viele Angebote von Männern - siehe archaische Geschlechterbilder - und sie muss dann nur noch auswählen.
Jeder einzelne Punkt ist nicht der Grund, aber in Kombination führen sie zu dem Trend, den du oben siehst.