Was genau hat die Aussetzung der Wehrpflicht nach all den Jahren nun positives bewirkt?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das kann dir nur die CDU/CSU/FDP beantworten, welche die Wehrpflicht ausgesetzt haben.

Ich kann keine positiven Auswirkungen feststellen, außer vielleicht, dass man sich kurzfristig etwas Geld gespart hat, was wir heute doppelt und dreifach drauflegen müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

Ja, junge Männer werden nicht zum Militärdienst gezwungen und können ihre Persönlichkeit in jungen Jahren frei entfalten!

Grundwehrdienstleistende sind reine Geldverschwendung. Ein modernes Militär braucht langdienende hochqualifizierte Soldaten, die mehr können als nur Marschieren und eine Waffe zu halten.

Du kannst einem Soldaten in 9 Monaten alle Grundlagen beibringen, ein qualifizierter Soldat ist er deshalb trotzdem nicht. Heutzutage gibt es hochkomplexe Waffensysteme, die den Unterschied ausmachen und dafür braucht es auch Soldaten, die sich damit befassen wollen und keine unmotivierten Grundwehrdiener.

Wehrpflicht hat nichts mit einer schlagkräftigen Armee zu tun, sondern stammt aus Zeiten von Autokratien, in denen man die Bürger züchtigen und instrumentalisieren wollte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Soldat im aktiven Dienst

Selbstverständlich hat es positives bewirkt. Junge Männer können früher ins Berufsleben einsteigen und infolgedessen sich auch früher eine eigene Existenz aufbauen und bereits früher Steuern zahlen.

Aus ökonomischer Sicht war das ein sehr sinnvoller Schritt.

Aus moralischer Sicht ebenso, möchte ich meinen.

SpruehSahne694 
Fragesteller
 02.05.2024, 22:06

Glaubst du wirklich, dass dieses 1 Jahr vielen Menschen vieles geraubt hätte? Der Bildungsstand ist schlecht wie nie, es gibt Dauerstudierer wie nie , auch der Höchsstand von arbeitslosen Studenten ist erreicht
Im Verteidigungsfall könnten die Aktiven Soldaten nichts ausrichten gegen einen Angreifer. Ich frage mich einfach, was daran gut war
Grade jetzt würde es vielen jungen Menschen eine Perspektive bieten in den Zivildienst oder Wehrdienst einzutreten. Ich würde es liebend gerne machen, kann auf einer Halswirbelsäulenbehinderung leider keinen Wehrdienst leisten

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DERDDRDoktor  02.05.2024, 22:22
@SpruehSahne694

Was glaubst du denn was ein gepresster 20 jähriger da lernt. Nichts was er in 5 Jahren noch gebrauchen kann. Wie mann den Spinnt einräumt. Wie man salutiert und so einen Blödsinn. Der Sport ist ja ganz nett aber bringt dir in 10 Jahren auch nichts mehr. Die AGA ist die reinste Zeitverschwendung bei der du nur lernst dich von einem Hauptschuhlabbrecher anschreien zu lassen ohne Wiederworte zu geben.

Soldat wirst du hinterher. Wenn du am Gerät ausgebildet wirst. Das Proben ist nur, nach 10 Jahren kannst du auch keinen Schuss mehr abgeben weil sich der Panzer halb verändert hat, du die andere Hälfte vergessen hast oder gleich an ganz neues Modell da steht.

Wir sind in Stralsund den Grenzzaun entlanggelaufen. Immer in der schrecklichen Angst das uns der Däne überfällt. Und dabei haben wir eine nach der anderen geraucht.

7 MONATE LANG!!!

Wir brauchen Zeitsoldaten. Gut ausgebildete Zeitsoldaten.

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LydiaSki2005  02.05.2024, 22:23
@SpruehSahne694

Rechne dir das mal durch: Wenn 400.000 junge Männer ein Jahr später in den Beruf einsteigen, dann macht das Steuerlich einen ordentlichen Unterschied.

Nehmen wir mal ein Nettogehalt von etwa 2000€ an, was da an Lohnsteuer und Sozialversicherung zusammen kommt, das sind im Jahr etwa 20.000€

Wenn man dann mal 400.000*20.000 rechnet, dann kommt man auf 8.000.000.000€, die der Staat dadurch an zusätzlichen Einnahmen hat.

Aus militärischer Sicht bringen Wehrpflichtige relativ wenig nutzen, in so kurzer Zeit lässt sich das Kriegshandwerk nicht erlernen. Bei all den modernen Waffen, egal ob Hubschrauber oder Panzer oder Fliegerabwehrkanonen etc. all das kann niemand in so kurzer Zeit lernen.

Sollte sich ein direkter Angriff Russlands auf Deutschland abzeichnen, und man davon ausgehen können, demnächst so viel Infanterie zu brauchen, dann würde vermutlich die Wehrpflicht wieder aktiviert werden, aber in Friedenszeiten ist es sinnvoller auf diesen Geldfresser zu verzichten.

Was den Zivildienst angeht: Es gibt die Möglichkeit eines freiwilligen sozialen Jahres, jedem und jede die das interessiert steht diese Möglichkeit offen. Junge Leute die Interesse an so einem Beruf haben können dort jederzeit anfangen.

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LydiaSki2005  02.05.2024, 23:33
@DERDDRDoktor

Genau das berichten mir meine Brüder auch so in etwa, eine oberflächliche ausbildung am Sturmgewehr und ein bisschen exerzieren und sonst halt ein paar so grundlagen.

insgesamt aber nichts, was länger in erinnerung bleibt, kein wissen dass man entweder außerhalb des Militärs anwenden kann, oder dass man noch inne hat im zuge einer neuen einberufung einige jahre später.

an sich hätte man dort laut ihnen das was man lernt in wenigen wochen lernen können, und die restlichen monate sich zu tote gelangweilt.

Und im endeffekt wissen sowohl die grundwehrdiener als auch die Ausbilder das das eh alles nur sinnlose zeittotschlagerei ist.

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DERDDRDoktor  02.05.2024, 23:45
@LydiaSki2005

Ich könnte dir soviel kleine Geschichten erzählen. Und das kann jeder Soldat.

Wir waren im Feld mit der Gulaschkanone. Da haben die gerade Panzermanöver gemacht. Wir sind früh um 9:00 Uhr losgefahren haben um 13:Uhr essen ausgegeben und waren um 15:Uhr wieder zurück... Zwei Mann für ein mal essen fassen. Und damals 2012 hatte ich noch kein Handy mit 100GB Datenvolumen um mir auf GuteFrage die Zeit zu vertreiben. Wir sind fast umgekommen vor Langeweile.

Das Ding ist. Natürlich. brauchst du so Trottel die diese niederen Dienste machen. Posten stehen und so. Da wäre ein Berufssoldat eine noch größere Geldverschwendung. Aber dafür reichen die Freiwilligen halt vollkommen aus. Und wem es gefällt der wird später ein richtiger (zeit)Soldat.

Ich weiß garnicht was die damals während dem Wehrdienst alle gemacht haben... Es gibt wohl einen Grund warum die ja auch vor dem Aussetzten nur noch rechts wenige genommen haben.

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LydiaSki2005  03.05.2024, 00:31
@DERDDRDoktor

Der Punkt ist ja, dass sowohl die Wehrpflicht als auch ein Berufsheer hohe Kosten hat, im Falle des Berufsheeres trägt diese kosten halt der Steuerzahler, bei der Wehrpflicht tragen diese kosten die 18 jährigen Burschen, indem sie das halt mit einigen Monaten ihrer Lebenszeit bezahlen.

Wie dem auch sei, die Sinnlosigkeit der Wehrpflicht hat man vermutlich lange vor 2011 erkannt, und man hat halt systematisch alles langsam in eine Berufsarmee transferiert, zuerst indem der Militärdienst immer wieder mal verkürzt wurde und immer weniger Wehrpflichtige eingezogen wurden, und 2011 hat man als letzten Schritt dann die Pflicht den Grundwehrdienst zu absolvieren ausgesetzt.

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bachforelle49  04.05.2024, 09:51
@LydiaSki2005

daher ist ja die Bundeswehr so teuer, weil nur Manöver praktiziert werden und dann, wenn,s so weit wäre, ist alles wieder wie vorher, vergessen und verkalkt - das merken natürlich nur die unteren Ränge (potentielles "Kanonenfutter"), die höheren sind da fein raus in den sogenannten Stäben

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eider77  04.05.2024, 09:39

Auch Soldaten zahlen Steuern.

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Viel da es nie viel gebracht hat …. Waren alles Hilfskräfte also im Zivi Bereich Wehrersatzdienst die meisten sind eh nicht geblieben ….

wir hatten mehr Soldaten aber keiner bedenkt das es nur auf Zeit war..

jeder hat sich dahin gequält ..

und teuer war es auch damit macht man sich keinen Gefallen wenn man es zweimal betrachtet

BrascoC  04.05.2024, 09:41
jeder hat sich dahin gequält ..

Das ist Blödsinn. Die Bw hat zu Zeiten der Wehrpflicht einen nicht geringen Teil ihrer Zeitsoldaten aus Grundwehrdienstleistenden gewonnen.

Ich durfte als Ausbilder in der Grundausbildung selbst miterleben, wie aus völlig unmotivierten GWDLer Soldaten auf Zeit geworden sind. Das fehlt halt heute.

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bachforelle49  04.05.2024, 10:02
@BrascoC

zu erwähnen ist noch, daß kein Grundwehrdienstleistender, noch nicht einmal in höheren Mannschaftsdiensträngen, sein eigenes Gewehr hat, sondern "sein" Schnellfeuergewehr in der Waffenkammer abgeben muß; dieser wechselnde Umgang und mangelnde Indentifikation führt dazu, das die "Dinger" schon mal - bei Übungen zB - zu Boden fallen, was gar nicht auffällt - Fazit: die knarren schießen dann "um die Ecke" ..

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BrascoC  04.05.2024, 10:04
@bachforelle49

Ich weiß ja nicht, wo du so beim Bund warst, aber ich hatte in jeder Kompanie mein eigenes Gewehr mit eigener Waffenkarte dazu. Und auch die GWDLer hatten über die komplette Zeit ihrer Grundausbildung durchgehend das gleiche Gewehr.

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bachforelle49  04.05.2024, 10:16
@BrascoC

werden denn heute auch noch "Stahlhelme", die aussehen wie aus Stahl, aber federleicht sind, weil sie aus Pappe mit olivgrüner Farbe bestehen, mit Vorliebe bei anstrengenden in der Nacht stattfindenden unzähligen Infanterieorientierungsmärschen von adäquaten "Kompassträgern" getragen - usw

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BrascoC  04.05.2024, 10:25
@bachforelle49

Was schreibst du denn für einen Schrott?

werden denn heute auch noch "Stahlhelme", die aussehen wie aus Stahl, aber federleicht sind, weil sie aus Pappe mit olivgrüner Farbe bestehen,

Die Helme sind aus Kevlar. Damit leichter. Schützen natürlich nicht vor direktem Gewehrbeschuss, aber das haben "deine" Stahlhelme auch nicht. Sie erfüllen den gleichen Zweck.

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bachforelle49  04.05.2024, 15:26
@BrascoC

nur zur Info, habe die 18 Monate Wehrdienst Ende der 60er als Wehrpflicht(er) in Stade, in der von Goeben Kaserne (gibt es heute wohl nicht mehr), gedient bzw. abgeleistet . kein Mensch hat damals von "Kevlar" gesprochen, obwohl es damals auch schon "brannte" -Dubzcek Prag Konflikt -, und ich hatte Zugang zu den Ausrüstungsgegenständen, usw .. mehr als mir lieb war - das System war nicht immer so auf Sicherheit bedacht wie heute ..

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BrascoC  04.05.2024, 22:02
@bachforelle49

Ich habe keine Ahnung, welchen Zusammenhang dieser Beitrag mit meiner Antwort hat. Ich habe dich lediglich berichtigt, dass die modernen Helme nicht wie von dir bezeichnet aus "Pappe" sind.

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der Wehrdienst oder "Wehrersatzdienst" von damals Wehrpflichtigen besteht nur aus "Abhängen", proforma vor irgendwas und irgendwen Wache schieben, Waffen reinigen, und Zeit totschlagen - der Soldat wartet praktisch auf den Feind, als ginge es nicht schnell genug - zu sterben - der Feind kommt natürlich nicht, weil er auch nicht sterben will .. diese Hypen sind nur Gelabere und Selbstbestätigungsprofilierungen von Leuten, die garantiert niemals die Erde und das Gras im Frontgraben schmecken würden - die heften sich höchstens ihre Medaillen an die Brust