Warum ist die Kirche gegen Abtreibung?

11 Antworten

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Weil das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“ lautet und du ja quasi jemanden umbringst. Außerdem ist es ja Gottes Plan gewesen, dass neues Leben entsteht. Außerdem soll man ja vor der Hochzeit keinen Sex haben (falls es eben davor passiert).
Ich bin eigentlich auch christlich, aber wenn ich ungeplant schwanger wäre, würde ich wahrscheinlich auch abbrechen.


omikron  16.05.2024, 17:45

"Eigentlich auch christlich" ist gut. Danke für den Witz. Made my day! xD
Wenn es passt, dann ja und wenn nicht, dann nur "eigentlich".

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buecherwurm172  16.05.2024, 18:06
@omikron

Was soll daran jetzt lustig sein? Ich bin christlich, nicht nur wenn es passt.

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buecherwurm172  21.05.2024, 11:38
@buecherwurm172

Mal abgesehen davon, dass ich wahrscheinlich nicht abtreiben würde, weil ich das psychisch nicht könnte

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Mayahuel  16.05.2024, 19:32
Weil das 5. Gebot „Du sollst nicht töten“

Nö.

Das biblische Gebot lautet »nicht morden«: also nur ein ungesetzliches Töten ist verboten. Ein Soldat oder Henker darf also töten.

Denn die konsequente Übersetzung des hebräischen Originals lautet: «Morde nicht!»

https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-sechste-gebot/

Ein Mord ist ein illegales Töten. ZB eine biblische Steinigung ist Töten und nicht Morden.

Das Alte Testament kennt explizit den Unterschied zwischen Töten in einem Krieg und Mord:

The ancient Hebrew texts make a distinction between the moral and legal prohibition of shedding of innocent blood and killing in battle

Wikipedia: Thou shalt not kill#Justified killing: in warfare

Darum lässt sich ein Krieg oder eine Steinigung prima mit »du sollst nicht morden« vereinbaren.

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Obwohl sie sich moralisch verpflichtet fühlt, stimmt sie Kriegen zu, was in sich ein Widerspruch ist. Aber bei weitem nicht der einzige.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Frieden drängt mich die Bibel zu erforschen.

Mamue1968  16.05.2024, 17:08

Ich kenne keine Religion die zum Krieg ruft, dann ist es etwa eine falsche Auslegung oder Übersetzung.

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Doris0007  16.05.2024, 17:10
@Mamue1968

Kirchen machen mit Politik gemeinsame Sache. Deren Schafe wissen das nicht.

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Mamue1968  16.05.2024, 17:11
@Mamue1968

Die meisten Religionen predigen Frieden, Liebe und Harmonie. Wenn Krieg oder Gewalt im Namen einer Religion geführt wird, ist es oft das Ergebnis einer falschen Interpretation oder Auslegung ihrer Lehren. Es ist wichtig zu verstehen, dass solche Handlungen in der Regel nicht die Werte der Religion selbst widerspiegeln, sondern eher die individuellen Überzeugungen oder politischen Ziele derer, die sie ausführen. Es ist immer ratsam, den Kontext und die Absicht hinter religiösen Texten zu verstehen, bevor man Schlussfolgerungen zieht.

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Ob man Abtreibung als Mord bezeichnen würde oder als Totschlag? Auf jeden Fall ist es ein Töten.

Ob man dafür Verständnis aufbringen kann hängt davon ab, auf Grund welcher Motivation abgetrieben wird: Gibt es eine echte Notlage, wie eine medizinische Begründetheit oder liegt eine Straftat (Vergewaltigung, Inzest) zu Grunde?

Solche Notlagen sind laut Bundesamt für Statistik nur bei ca. 4% aller Abtreibungen in D. der Fall. Ca. 100.000 Abtreibungen finden jährlich statt, ohne dass o.g. Gründe vorliegen.

Mich macht das sehr traurig. Ich habe dazu drei Lebensbeispiele aus meinem Umfeld:

1. Eine betagte Frau, jetzt schon lange Jahre Witwe, ist allein in ihrem großen Haus und bedauert, nun kein Kind zu haben. Sie hatte immer auf den Wohlstand hin gearbeitet und ist nun allein

2. Einer sterbenden Frau hält ihre Tochter die Hand. Die Tochter kam fast täglich zu ihr ins Heim und kümmerte sich um ihre kranke Mutter - auch um ihr Recht, nun endlich sterben zu dürfen. Die Tochter war das dritte von vier Kindern und sollte in einer schwierigen Zeit abgetrieben werden. Doch die damals illegale Abtreibung misslang. Keines der anderen Geschwister war bei der Sterbenden.

3. Ein geschiedener Mann, dessen Lebenstraum von einer Familie platzte. Ganz am Ende seiner scheiternden Ehe wurde seine Frau schwanger. Sie wollte das Kind abtreiben. Der Mann kämpfte um das Kind, er überzeugte seine Frau, nahm seine Verantwortung auch als geschiedener Vater wahr: finanziell, zeitlich und erzieherisch. Auch wenn er weit fahren musste, um die Beziehung zu seinem Kind zu erhalten, er ist heute ein dankbarer, glücklicher Vater. Auch seine Exfrau liebt das gemeinsame Kind sehr. Sie dürfen hoffen, vielleicht einmal Großeltern zu werden.

Abtreibung in einer Gesellschaft mit sozialen Sicherungssystemen, auch in einer Gesellschaft, in der immer mehr Paare ungewollt kinderlos bleiben, in der man anonym gebären kann, in der es Babyklappen gibt, ... halte ich für einen riesigen Fehler, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Bitte tut es nicht! Denkt neu nach! In dieser "Zellansammlung" steckt genetisch alles - wirklich alles - was einen neuen, einzigartigen Menschen ausmachen wird: Dein Kind!

Solltest Du in Deinem Leben abgetrieben haben und dies bedauern, verzweifle nicht! Sondern wende Dich an Jesus, der unsere Schuld - meine Schuld und Deine Schuld - bereits auf sich genomnen hat! Kehre um zu Jesus und bitte um Vergebung. Du wirst sie erlangen.

Gottes Gebot "Du wirst nicht töten" ist nicht dazu da, um uns zu gängeln und uns die Freiheit zu nehmen, sondern um uns vor eigenem Unglück, Leid und Fehlern zu bewahren.


AdamundEvi  16.05.2024, 17:48

Ergänzung: Was der Staat dazu regelt, ist Angelegenheit und Verantwortung des Staates. Jesus Christus sagte: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und gebt Gott, was Gottes ist."

Was auch immer der Staat dazu regelt, die Verantwortung liegt beim Einzelnen. Ich bin auf jeden Fall für die Beibehaltung der Beratungspflicht.

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Lamanini  16.05.2024, 18:59
halte ich für einen riesigen Fehler, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann

Du hättest es also lieber, wenn Frauen dazu gezwungen werden würden, ein Kind zu gebären. Hm.

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AdamundEvi  17.05.2024, 00:21
@Lamanini

Ich habe nichts, aber auch gar nichts von Zwang geschrieben, sondern: Was der Staat dazu regelt, ist Angelegenheit und Verantwortung des Staates. Jesus Christus sagte: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und gebt Gott, was Gottes ist."

Was auch immer der Staat dazu regelt, die Verantwortung liegt beim Einzelnen.

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Weil das Leben mit der Empfängnis beginnt. Bei jeder Abtreibung wird ein Mensch getötet. Deswegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
  • Weil laut der kirchlichen Lehre Leben als Geschenk Gottes gilt.
  • Außerdem ist das Abtreibungsverbot eine erweiterte Interpretation das Tötungsverbotes bzw. des fünften Gebotes aus dem Alten Testament der Bibel. Zwar steht die Abtreibung nicht direkt & unmissverständlich in der Bibel, aber viele urchristliche Quellen, z.B. die Didache oder die Offenbarung des Petrus, zeigen klar, dass schon bei den ersten Christen das Tötungsverbot auf Abtreibung hin interpretiert wurde.
  • Es ist zwar kein offizieller Grund, aber auch der Glaube an Schicksal dürfte damit zu tun haben. Denn in der christlichen Lehre geht es sehr darum sein Schicksal anzunehmen. Darüber hinaus weiter gedacht interpretieren das viele Christen wahrscheinlich auch auf die ungewollte Schwangerschaft.

Aleqasina  16.05.2024, 17:20

"Denn in der christlichen Lehre geht es sehr darum sein Schicksal anzunehmen."

Nein. Das ist völliger Unfug!

Im Christentum gibt es kein "Schicksal", sondern das Leben wird aktiv gestaltet.

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Bodhgaya  16.05.2024, 17:27
@Aleqasina

Wenn du das so siehst. Ich und viele andere interpretieren das anders.

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