Von einer toxischen Beziehung erholen. Wie?
Hallo. Kennt sich jemand mit meinem Problem aus?
Mein Ex-Freund hat mich über fast 3-Jahre quasi eingesperrt, mich runter gemacht und mir den Kontakt zu meiner Familie und zu Freunden verboten und mir den Zugang zum Internet verwährt 😬
Jetzt habe ich es endlich geschafft mich zu trennen, auszuziehen und ihn loszuwerden.
Das Problem ist, dass ich seit der Trennung sehr depressiv geworden bin und dass meine Freunde nichts mehr von mir wissen wollen. Auch meine Familie nimmt mir das sehr übel.
Ich fühle mich so schuldig, dass ich die Beziehung nicht früher beendet habe. Ich hatte irgendwie Angst, dass er ausrastet oder dass ich allein bin. Jetzt bin ich komplett auf mich allein gestellt und komme mit dem Berufsleben überhaupt nicht klar.
Kann ich da irgend etwas machen, damit sich alles wieder normalisiert?
Ich habe oben statt 3-Jahre →4-Jahre geschrieben. Das war ein Tippfehler.
6 Antworten
Hallo meine Liebe 🍀 Du wurdest sehr lange von der Außenwelt isoliert. Schon in kürzester Zeit verändern sich Menschen stark und nach drei Jahren Kontaktabbruch kann es sein, dass man manche kaum wieder erkennt.
- Du bist kein schlechter Mensch, der sich schuldig fühlen muss. Wie du schon sagtest, hattest du Angst. Du wusstest nicht, was du tun solltest. Vielleicht hat dir die bedrohliche Situation die Sinne vernebelt, sodass du einfach nicht die Kraft und die Perspektive gefunden hast, zu gehen. Schließlich wurdest du mental runter gemacht. Das kann einen Menschen die Energie bis zum letzten Funken rauben. Am Ende zählr nur, dass du gegangen bist 🔥
- Schau, welcher deiner Freunde absolut nicht mehr zu dir steht und trennen dich von dieser Person. Schau, ob einer deiner Freunde vielleicht nur sauer war, dass du den Kontakt abgebrochen hast. Eventuell versteht der ein oder andere deine Situation nicht und sieht nur, dass du drei Jahre nicht richtig auf Antworten reagiert hast. Das ist am Ende nur ein Missverständnis. Versuch sie in ein Gespräch einzubinden und erklär ihnen, dass du mental fertig gemacht und isoliert worden bist. Deine Familie sollte so oder so hinter dir stehen. Da solltest du auf ein Gespräch beharren, egal, wie sehr sie schmollen! Blut verpflichtet.
Das Arbeitsleben sollte der schwierigste Brocken werden. Geh zu einem Psychologen und arbeite das Stück für Stück auf. Der ganze Frust muss irgendwie raus, aber so, dass du keinen Schaden dabei hinterlässt. Ein Hobby, dass dich erfüllt, könnte dir helfen. Ein Hobby hindert dich auch daran, dich zu langweilen, denn Langeweile und Depression kann auch zu einer frustrierenden Social-Media-Sucht oder zu Alkoholismus führen. Beim Psychologen kannst du dann über das Negative sprechen und bei deinem Hobby deine positive Energie wieder Stück für Stück zurück gewinnen. Du packst das! 🔥
Liebe Grüße, DeinGuterFreund ⭐
Hallöchen gesagt.
Als Erstes solltest Du mal begreifen, dass Du am wenigsten Schuld hast an diesen Ereignissen. Man kann es so sehen, dass Du früher hättest Schluss machen sollen, oder dass Du die Beziehung aus einer Art Harmoniebedürfnis so lange wie möglich hast bestehen lassen.
Auch wenn ich selbst noch keine derartigen Erlebnisse hatte, so kann ich doch zumindest nachvollziehen, dass diese Erlebnisse auf Dich und Dein Handeln nachhaltigen Einfluss haben können.
Die Gründe für Deine daraus resultierenden Depressionen können ja verschiedenster Art sein.
Eine Beziehung ist nur wirklich beendet, wenn man auch geistig damit abgeschlossen hat. Die schlechten Erinnerungen sorgen aber weiterhin bei Dir für ein ständiges "Unwohlsein", bis hin zu eigenen Schuldzuweisungen.
- Diese Art Gedanken musst Du erst mal loswerden, das ist das Wichtigste.
- Als Nächstes solltest Du lernen, die rückgewonnene Freiheit und Dein Leben wieder zu genießen.
- Nicht die Vergangenheit ist es, die Deine Familie und Freunde von Dir abrücken lässt. Es ist Dein depressives Verhalten, was sie auf Abstand gehen lässt.
Mein Rat: Es ist natürlich nicht einfach, nach solch einer Beziehung den Schalter auf "normal" umstellen zu können, doch muss man es zumindest versuchen. Deine Freunde und Familie kannten Dich nun mal anders und diesen Menschen wünschen sie sich nun mal zurück.
Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Zukunft.
Lieben Gruß aus Berlin
Erstmal gib dir selbst nicht die Schuld, sei stolz auf dich das du es geschafft hast dich von seinem Kranken Menschen zu trennen. Und wenn deine Freunde dich nicht unterstützen, dann sind das auch keine Freunde..und das Verhalten deiner Familie ist auch eklig. Man unterstützt seine Familie, vor allem in so einer schweren Zeit. Mach dir keine Vorwürfe, jeder der in einer toxischen Beziehung war, weiß wie schwer ist da raus zukommen. Such dir Unterstützung, damit meine ich Psychologsiche Hilfe. Die letzten 4 Jahre waren sicherlich traumatisch für dich, das muss alles aufgearbeitet werden. Allein schaffst du das nicht.
Herzlichen Glückwunsch, Du hast den Mut und die Kraft dafür aufgebracht, Dich von diesem destruktiven Menschen zu trennen. Darauf kannst Du stolz sein.
Familie und Freunde verstehen die Welt nicht mehr, weil die Fassade nach außen scheinbar perfekt war, und es Dein Ex hervorragend versteht, sich als Opfer zu präsentieren.
Es braucht Zeit, sich von den seelischen Verletzungen zu erholen und wieder Selbstvertrauen zu gewinnen.
Den ersten Schritt hast Du bereits geschafft, ohne fremde Hilfe. Das verdient höchsten Respekt!
Ich würde mir therapeutische Unterstützung suchen und einen neuen Bekanntenkreis aufbauen. Alle Menschen, die mich runterziehen, versuchen zu meiden.
Giwalato
Auch meine Familie nimmt mir das sehr übel.
Dann fehlt es ihnen an Mitgefühl! Solche Reaktionen klingen toxisch! Möglicherweise liegt da sogar die Ursache, dass du überhaupt in dieser Beziehung gelandet bist!
dass meine Freunde nichts mehr von mir wissen wollen.
Dann waren es nie wirkliche Freunde! Klingt ebenfalls toxisch!
Das Problem ist, dass ich seit der Trennung sehr depressiv geworden bin
Wende dich an deinen Hausarzt und suche dir einen Therapeuten.
Jetzt bin ich komplett auf mich allein gestellt
Das ist gut, denn so lernst du dich selbst am besten kennen!
und komme mit dem Berufsleben überhaupt nicht klar.
Vielleicht kann dich der Hausarzt mal eine Weile aus dem Verkehr ziehen und eine Reha für dich beantragen?