Werden wir im Rahmen der Energiewende noch ungleich viel mehr Windturbinen auf viel mehr Standorten aufstellen müssen, um den Strombedarf zu decken?

9 Antworten

Von Experte Commodore64 bestätigt

Es ist ungeheuer interessant, sich dieses grüne Energie-Utopia mal Stück für Stück durchzurechnen.

Und zwar so, wie jemand das tun würde der die tatsächliche Machbarkeit überprüfen soll und nicht wie jemand der bitteschön bestätigen soll, dass es theoretisch funktioniert.

Und je weiter man sich mit den Details beschäftig die dabei notwendig sind desto klarer wird einem, wie absurd diese kindlichen grünen Ideen von angeblich quasi kostenlosem Strom sind. ( weil die Sonne schreibt ja angeblich keine Rechnung 😂 ).

Dafür braucht man eigentlich nur groß den aktuellen Strombedarf nehmen, plus dem was dazu kommt wenn auch nur ein Teil des Individualverkehrs nach grünem Willen elektrisch laufen soll, plus ein paar Millionen Haushalte die zukünftig die heilige Wärmepumpe nutzen müssen, plus " grüner Wasserstoff ", plus das obligatorische Aufladen der ( nicht vorhandenen ) Speicher.

Dabei kommt man dann sehr wohlwollend geschätzt nur beim drei- bis vierfachen an lustigen Windmühlen raus, die wir aktuell in Betrieb haben. Das sagen übrigens auch die strammen Befürworter der grünen " Energiewende ".

Damit haben wir dann schon mal eine Zahl, mit der man weiter rechnen kann....: sprich es werden zusätzlich 60- bis 90000 Onshore Windkraftanlagen benötigt.

  • Im Jahr 2023 wurden in Deutschland ganze 745 Windkraftanlagen errichtet. Mal angenommen, wir würden es schaffen pro Jahr 2000 Anlagen zu errichten, bräuchten wir dafür irgendwas um die 40 Jahre. Dummerweise haben solche Windkraftanlagen bloß eine Lebensdauer von ca. 25 Jahren...: sprich während man noch nicht einmal die angestrebten 60 bis 90K-zusätzlichen Anlagen errichtet hat muß man schon die ersten " neuen " Anlagen ( zusätzlich zu den alten ) wieder ersetzen. Es ist eine reine Rechenaufgabe rauszufinden, wann bei einer steigenden Zahl von Anlagen die jährlichen Kapazitäten nur noch dazu reichen, alte Anlagen zu ersetzen, aber nicht mehr um zusätzliche neue zu errichten.
  • Und wenn man dann ins Detail geht könnte man sich z.B. mal fragen, wer denn eigentlich z.B. die 2000 Stahlguss-Nabengehäuse der jährlich zu bauenden Windkraftanlagen herstellen soll. In Deutschland gibt es nämlich aufgrund der extremen Energiepreise kaum noch Gießereien, die solche Bauteile fertigen, geschweige denn in der nötigen Anzahl. Das würde dann wohl bedeuten, dass sich entsprechende Betriebe in Rumänien, Polen, Bulgarien oder in sonstigen Ländern mit niedrigen Energiepreisen am deutschen Klimawahn auf Jahrzehnte hinaus gesund stoßen können.
  • Hochinteressant auch die Frage, wo denn eigentlich die zusätzlichen ca. 2400 t Beton für jedes Fundament kommen sollen ( also insgesamt 4,8 Mio. Tonnen pro Jahr ), oder wie viele Transportkapazitäten es überhaupt gibt um die Bauteile solcher Anlagen zu transportieren, wie viele Spezial-Mobilkräne mit entsprechender Größe es überhaupt gibt, wo eigentlich die zusätzlichen Fachkräfte herkommen sollen die man dafür braucht...?

Und dann sind wir noch nicht einmal beim Thema Speicher, beim " grünen Wasserstoff " und bei den anderen albernen Träumereien der Studienabrecher- und Zivilversagerpartei.

Alles eben Fragen, die sich grüne Träumer natürlich nicht stellen. Einfach deswegen, weil sie keine Ahnung haben was an solch einer Umsetzung überhaupt dran hängt und weil sie meist einfach zu arrogant sind, um sich mal schlau zu machen.

Weil Grüne wissen alles, die brauchen sich nicht schlau machen....

Parralelwelt 
Fragesteller
 30.04.2024, 03:23

Das stimmt schon, aber was ist die Alternative? Kernkraftwerke länger laufen lassen? Braunkohle-Kapazitäten erhöhen?

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Commodore64  30.04.2024, 11:39
@Parralelwelt

Die alternative ist, die Bevölkerungszahl auf etwa eine halbe Milliarde Menschen Weltweit zu reduzieren. Das ist die Menge an Menschen die die Welt ohne Dieselkraft und Kunstdünger ernähren kann. Und dann müssen die so leben wie damals die Römer, die hatten ohne elektrischen Strom den höchsten Lebensstandard.

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MaxSensibel  30.04.2024, 06:52

Interessant ist es, dass gerne mit Szenarien argumentiert wird, die es gar nicht gibt um ein Argument zu stützen. Die Mär der zusammenbrechenden Stromnetzes, der flächendeckenden Ausstattung mit Windparks etc. gab es schon vor Jahren. Sieht man sich die Entwicklung an, so hat es der Strommarkt bisher gut hinbekommen, auf der einen Seite die Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig den Anteil regenerativer Energien zu erhöhen. Also bitte weiter den Bedarf schaffen, dann schaffen wir es auch diesen zu versorgen und fehlt etwas, wird die Entwicklung, da das dann wirtschaftlich ist, beschleunigt.

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Was ist denn ungleich viel? Aktuell decken wir den Strombedarf über 50% aus regenerativen Energien, Tendenz weiterhin steigend. Es ist ein Mix aus all den Möglichkeiten. Egal ob Solar, Wind oder so. Ja, der Bedarf wird steigen, es wird, hoffentlich mehr Windparks geben und die schlechteren Alternativen werden abgelöst oder nur noch da verwendet, wo sie aktuell wirtschaftlich noch ohne Alternative sind.

Nebeneffekt dieser regenerativen Energien, wir sind autarker, was manchem ja auch gut gefällt.

Natürlich müssen wir. Genauso wie Solar und was es alles an regenerativen Sachen gibt. Aber solange immer nur danach geschrien und wenn was gebaut werden soll dann geklagt wird, dann kommen wir in 100 Jahren nicht aus dem Arsch.

Alternativ kann man auch den Energie"bedarf" reduzieren.

Besteht wirklich ein "Bedarf" an der Teebeutelindustrie, wenn man losen Tee kaufen kann? Besteht ein "Bedarf" an all den Plastikjoghurttöpfchen in x verschiedenen Sorten, wenn man neutralen Joghurt im wiederverwendbaren Schraubglas kaufen kann und sich die gewünschte Geschmacksrichtung selbst kreiert? Besteht ein "Bedarf" an "Fast Fashion" oder ist das einfach nur ein Lebensstil, den wir nicht ändern wollen?

https://www.youtube.com/watch?v=EoduF6JVfos

Und wieviel wird tagtäglich an Kerosin verpulvert, ohne dass echter "Bedarf" besteht?

Bild zum Beitrag

Ich Grunde leben wir eine Verschwendungssucht aus und deklarieren das als "Bedarf".

 - (Technik, Auto, Deutschland)

Umso mehr du aufstellst, desto mehr zahlst du für Strom der nicht verwendet werden kann - Stichwort Geisterstrom in Verbindung mit der Abnahmegarantie für erneuerbare Energien.

Solange man Windenergie nicht in ausreichenden Mengen speichern und zu Orten des Energiebedarfs leiten kann, ist der exzessive Ausbau ein Fehler, der nur den Verbraucher Geld kostet.

Wie es die Energiepolitik der Ampel will, brauchen wir jetzt erstmal massiv Gaskraftwerke (der netto teuerste Energieträger derzeit) um aus der Kohle auszusteigen, Kernkraft zu kompensieren und in Zeiten Energie zu haben, wo wir weniger Wind und Sonne haben.

Parralelwelt 
Fragesteller
 30.04.2024, 00:17

Stagniert der Leitungsausbau von Nord nach Süd mach wie vor?

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cminor7  30.04.2024, 00:21
@Parralelwelt

Meinen letzten Informationen beträgt die Kapazität dieser Leitung 4 GW. Nicht wenig, aber Deutschland gesamt hat eine Spitzenlast von knapp 100 GW. Ich bezweifle, dass das ein GameChanger wird.

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siceripos  30.04.2024, 12:27
Umso mehr du aufstellst, desto mehr zahlst du für Strom der nicht verwendet werden kann - Stichwort Geisterstrom in Verbindung mit der Abnahmegarantie für erneuerbare Energien.

Diesen Zusammenhang begreifen die " Fans " des Windmühlen- und Solarstroms nicht in 100 Jahren.

Einfach weil der Großteil von ihnen sich niemals die Mühe gemacht hat, sich zumindest im groben über die technischen Zusammenhänge und Notwendigkeiten schlau zu machen die zwingend notwendig sind, um die sichere Energieversorgung einer Industrienation zu gewährleisten.

Für diese Leute ist das Stromnetz sowas wie ein großes Gefäß, in das man nur genügend " Strom " einfüllen muß, damit alles prima läuft. Dass immer exakt soviel Strom produziert werden muß wie abgenommen wird weil sonst das Netz zusammenbricht kann man solchen Leuten nicht klar machen, weil ihnen das Basiswissen über die technischen Zusammenhänge komplett fehlt.

Und entsprechend verstehen diese Leute dann auch nicht, was ein gesetzlicher Einspeisezwang / Vorrang für sogenannte " erneuerbare " an wirtschaftlichen und technischen Folgen produziert.

Stattdessen verkünden sie immer wieder stolz wie Bolle, dass Deutschland ja Strom " exportieren " würde und nehmen das als Beleg dafür, dass irgendjemand außerhalb unseren tollen Wind- oder Solarstrom total gerne haben möchte.

Das " Export " von Strom aus " erneuerbaren " in den meisten Fällen oftmals nichts weiter als ein " loswerden müssen " ist und die deutschen Stromkunden das sogar bezahlen müssen geht in die Köpfe von Leuten, die sich bei dem Thema im Grunde auf dem Informations- und Verständnisniveau von 12 jährigen befinden nicht hinein.

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