Warum denken Leute dass Trans sein ein Trend ist?

9 Antworten

Weil es strikt statistisch gesprochen momentan im Trend ist bzw. sich momentan mehr und mehr Menschen als Trans identifizieren, was aber recht einfach logisch zu erklären ist.

Ein kleines Anschauungsbeispiel:

Bild zum Beitrag

Sobald etwas Gesellschaftliche-Akzeptanz findet und man keine Repressalien mehr befürchten muss wenn man sich als Das was man wirklich ist identifiziert. Wir es automatisch zu einem (temporären) Trend kommen in dem alle Menschen die sich bis jetzt nicht offen zu ihrer Identität bekennen konnten oder durften das über eine gewisse Zeit-Periode tuen werden. Was logischerweise die Trendkurve noch oben jagt.

Es ist anzunehmen das dieser Trend in den nächsten paar Jahren dann seinen Höchststand erreichen wird und stagnieren wird. So das sich ab dann einfach eine relativ Gleichbleibender Prozentsatz der Menschen als Trans identifizieren wird.

Ein vollkommen logisches Phänomen.

 - (Politik, Sexualität, LGBT+)

Weil die Zahlen explodieren.

Allein in Großbritannien stieg die Zahl der Minderjährigen, die sich zwischen 2009 und 2017 einer Transgender-Behandlung unterzogen, von 97 auf 2.519 Fälle, was einer 25-fachen Steigerung gleichkommt. Innerhalb der Gruppe stieg der Anteil der Mädchen mit Geschlechtsdysphorie (GD) gar um 4.500 Prozent. 
Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik
Die Zahl derjenigen Kinder und Jugendlichen, die ihre empfundene geschlechtliche Identität im Widerspruch (...) wahrnehmen, ist in den letzten Jahren sehr stark gestiegen.
Deutscher Ethikrat
In der Transgender-Ambulanz haben wir in den letzten Jahren einen massiven Frequenzanstieg beobachtet, vermutlich durch die zunehmende gesellschaftliche Liberalisierung dieses Themas (...). 
Ärztekammer für Wien
Weltweit kam es in den vergangenen Jahren zu einem deutlichen Anstieg der geschlechtsangleichenden operativen Eingriffe. 
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Die Zunahme der registrierten Minderjährigen, die eine Behandlung suchten, betrug in einzelnen Zentren sogar bis zu 4 500 % innerhalb eines Jahrzehnts (2009–2018) (2).
https://www.aerzteblatt.de/

Man kann also sagen, dass selbst den Ärzten, es auch aufgefallen ist, dass sich etwas verändert hat.


Hochantenne  14.09.2023, 08:00

Das ist sehr bedenklich, dieser "Trend" sollte endlich aufhören, bei den Älteren sollen sich die Fälle nicht vermehrt haben. Höchstwahrscheinlich ist die Zahl der echten Fälle von Geschlechtsdysphorie nicht gestiegen.

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ich hatte als Studentin mich näher mit dem Thema befasst. Ein Professor, damals bekannter Vorreiter der Sexualmedizin, hat einmal etwas gesagt, was mir im Gedächtnis geblieben ist, auch wenn ich es nur noch sinngemäß wiedergeben kann und den genauen Wortlaut nicht mehr weiß.

Kein Mensch ist in seiner Sexualität nur schwarz oder weiß. Wir müssen lernen, uns und unsere Mitmenschen mit allen Facetten ihrer Sexualität wahrzunehmen und zu akzeptieren. Dazu gehört auch, dass jeder Mann auch weibliche Anteile hat, ohne dass es ihn weniger männlich macht. Und eine Frau bleibt eine Frau, auch wenn sie ihre männlichen Anteile auslebt. Echte Transsexualität bedeutet, sich voll und ganz mit dem meist sogar konservativen Bild des anderen Geschlechts zu identifizieren und innerlich zu wissen, dass man eigentlich dort hin gehört.

Wenn wir offener mit anderen Geschlechtern und Sexualitäten umgehen, wird sich zeigen, wer wirklich transsexuell ist, und wer "nur" (nicht abwertend gemeint) nicht dem konservativen Ideal der Rollenklischees entspricht.


ZiegemitBock  27.05.2023, 14:28

Da ist was dran. In einer Zeit, in der sogar die Ü-Eier gegendert verkauft werden, fühlen sich natürlich auch mehr Kinder und Jugendliche unwohl, wenn sie in ein starres Geschlechterrollenmuster gepresst werden.

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Weil es das früher in der Massivität nicht gab.

Als Trend dürften das vermutlich die Älteren sehen, die in analogen Zeiten so was selten erlebt haben. Da gab es im Fernsehen Olivia Jones und den CSD, das war’s.

Damit sind wir beim wohl wichtigsten Punkt: In digitalen Zeiten exponiert sich jeder im Netz. Deshalb sieht man auch erst die Masse der Menschen.


Photon123  27.05.2023, 22:50
Damit sind wir beim wohl wichtigsten Punkt: In digitalen Zeiten exponiert sich jeder im Netz. Deshalb sieht man auch erst die Masse der Menschen.

Falsch. Der Mensch ist schon viele Jahre digital, schon zu Zeiten des Modems oder ISDN. Und dennoch gabs sowas nicht ansatzweise in dem Ausmaß wie jetzt. Also ist es klar ein Trend.

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Schätzungsweise, weil sich gerade vermehrt Leute als trans outen, die dann auch noch in ungefähr der gleichen Altersgruppe sind. Und da Jugendliche einander gerne nachmachen, wird häufig davon ausgegangen, dass es sich bei vielen der Outings nur um eine Phase, oder eben einen Trend handelt.

Das kann in einigen Fällen auch zutreffen - aber selbst da sollte man die Betroffenen einfach bestmöglich begleiten, bis sie es dann selbst merken. Ein krampfhaftes Ausreden hilft nicht das „Problem“ zu lösen, sondern verstärkt den (vielleicht) temporären Wunsch viel mehr.

Und abgesehen von diesen wenigen „Trend-Fällen“, liegt das erhöhte Outing-Vorkommen aktuell auch mehr an der gesteigerten Repräsentation und Akzeptanz von Transidentität.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans