Ist "Saudis" für Saudi-Arabier*innen abwertend?

Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen

Saudis für Menschen aus Saudi-Arabien ist okay. 88%
Saudis sollen in Saudier umbenannt werden. 6%
Ich habe noch andere Namensvorschläge. 6%

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das scheint einer arabischen Aussprache nachgebildet zu sein (allerdings ist es im Arabischen kein Diphthong), also läßt sich da­gegen nicht viel einwenden.

Und ja, ich sage auch Pākistānī, weil die Leute sich selbst so nennen, allen politischen Regeln des deutschen Außenministeriums zum Trotz.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
Saudis für Menschen aus Saudi-Arabien ist okay.

Außerdem ist mir das völlig egal und die Diskussion darüber halte ich für überflüssig.


vanOoijen 
Fragesteller
 05.05.2024, 14:11

Satire ist auf gf ja nicht erwünscht.

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Saudis für Menschen aus Saudi-Arabien ist okay.

Ich nenne sie auch so. Aber die ständige Umbenennung geht mir auch auf die Nerven. Du hast übrigens das Wort "Säugling" vergessen, aber vielleicht heißt es auch bald "Saugende", weil man "Säugling" nicht gendern kann. Fürchterlich!

Ich war übrigens noch Lehrling, aber lange schon hat man "Azubi" draus gemacht, weil Lehrlinge angeblich nur für Hilfsarbeiten herangezogen werden, die sonst keiner machen will. Das kann ich in meinem Fall jedoch nicht bestätigen. Und ein *in kann man da auch nicht dranhängen.

Auch bei "Saudier" kann man an ein weibliches Schwein denken, aber ich denke auch bei "Saudis" nicht daran.

Noch etwas: Tschechien hat man nach der Teilung so genannt, auf Wunsch der tschechischen Regierung bzw. der Bevölkerung. Dort wollte man das Wort "Tschechei" nicht mehr hören, weil es an Nazideutschland erinnerte


vanOoijen 
Fragesteller
 29.05.2024, 12:26

Säugling = Aus Milchdrüsen saugende Person. 😉

Du hast die subtile Sarire meiner Frage jedenfalls erkannt.

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Saudis für Menschen aus Saudi-Arabien ist okay.
"Eskimos" heißen jetzt "Innuit", Pakistanis heißen "Pakistaner". "Zigeuner" heißen "Sinti und Roma".
Und "Flüchtlinge" nennt man neuerdings "Geflüchtete", weil die Endung "...ing" angeblich negativ besetzt sei. Und zwar wegen "Schädling", "Häftling" uvm. Und das obwohl es auch positive...ing-Endungen gibt wie "Liebling" oder "Silberling".

In meinem Umfeld ist keine einzige dieser Änderungen relevant. Flüchtlinge werden Flüchtlinge oder Flüchtis genannt. Gelegentlich auch Goldstücke.

Zigeuner kommt von "ziehende Gauner" und ist meiner Erfahrung mit den Roma nach komplett gerechtfertigt.


orangade  05.05.2024, 11:42
Flüchtlinge werden Flüchtlinge oder Flüchtis genannt. Gelegentlich auch Goldstücke.

Hm, echt jetzt?

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vanOoijen 
Fragesteller
 29.05.2024, 12:34
@orangade

Merkel hat die 1,2 Millionen Syrer 2015 "Goldstücke" genannt und meinte damit Fachkräfte. Genau wie "Fachkräfte" wird "Goldstücke" für männliche muslimische Flüchtlinge heute in rechten Kreisen nur noch ironisch verwendet.

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Naimrif  10.05.2024, 20:11

Das ist eine Volksetymologie mit den ziehenden Gaunern.

Athinganoi im Sinne des späteren „Zigeuner“ tritt seit dem 12. oder 13. Jahrhundert auf, zuerst mit noch unsicherem Bezug bei Theodoros Balsamon († nach 1195) für Schlangenbeschwörer und Wahrsager,[22] und dann mit klarem Bezug (o toùs kaì Aìgyptíous kaì Athingánous) bei Gregorios II. Kyprios (1283–1289 Patriarch von Konstantinopel).[23] Ob auch die Belege des 11. und 12. Jahrhunderts schon die Anwesenheit von Roma in Byzanz bezeugen oder aber auf Wahrsager anderer Provenienz zu beziehen sind, wird dabei in der Forschung diskutiert.

Alternativ wurden auch Herleitungen von persisch Ciganch (Musiker, Tänzer), von persisch asinkan (Schmiede) oder von alttürkisch čïgāń „arm, mittellos“[24] vorgeschlagen.

/Wikipedia/

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Claud18  29.05.2024, 12:23

Das mit den "ziehenden Gaunern" haben sich die Nazis ausgedacht, das Wort hat eine andere Herkunft. In Ungarn sagt man "cigany" bzw. "ciganyok", und das hat nichts mit Gaunern zu tun, wurde aber wohl in die deutsche Sprache übernommen.

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Saudis für Menschen aus Saudi-Arabien ist okay.
Eskimos" heißen jetzt "Innuit",

Falsch

Eskimo als Sammelbezeichnung ist richtig.

Innuit ist falsch weil dass nur eine Volksgruppe ist.

https://www.warum-magazin.de/wissen/darf-man-noch-eskimo-sagen

Das kann man auch jedem Social Justice Worrier so sagen.

"Zigeuner" heißen "Sinti und Roma".

Die hießen schon immer so. Zigeuner ist schon immer rassistisch. Ein kack Schnitzel um zu bennen kann doch echt nicht so schwer sein. Rafft euch mal!

https://zentralrat.sintiundroma.de/sinti-und-roma-zigeuner/

Und beim Rest kannst du sagen was du willst. Da wird dich niemand verklagen.


vanOoijen 
Fragesteller
 05.05.2024, 15:25

Mir wurde erzählt "Eskimo" hieße "Rohfleischfresser" und sei deshalb abwertend.

Und bezüglich "Ghanese" anstatt "Ghanaer" hatte ich hier schon bitterböse Diskussionen.

Und "Tschechien" anstatt "Tschechei" ist sogar hochoffiziell.

Man kann das nur noch vermeiden indem man "Tschechische Republik" schreibt.

Meine, etwas satirische, Frage stellt eigentlich zur Diskussion, warum wir diese seltsamen Umbennenungen nur bei angeblich oder tatsächlich diskriminierten Volks- oder Gesellschaftsgruppen für nötig erachten (was imo null Effekt hat), aber bei starken und reichen Völkern wie den Saudiern und den Chinaern eben nicht.

Zu diesem Gedanken wollte ich anregen.

Oder glaubst Du ernsthaft ein Pakistani oder Ghanese würde in Deutschland weniger diskriminiert weil man ihn jetzt Pakistaner und Ghanaer nennt.

Bei Ghanaer dreht sich mir die Zunge um. Das ist einfach falsches Deutsch. Das heißt Ghanese, so wie es Chinese heißt.

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Legion73  05.05.2024, 15:33
@vanOoijen
Mir wurde erzählt "Eskimo" hieße "Rohfleischfresser" und sei deshalb abwertend.

Nein das ist ein vielverbreiteter Irrglaube

"Tatsächlich aber gilt diese Bedeutung des Wortes "Eskimo" sprachwissenschaftlich inzwischen als widerlegt; vielmehr stamme es aus einer nordostamerikanischen Algonkin-Sprache und bedeutete ursprünglich “Schneeschuhflechter” und stellt damit rein bedeutungsgeschichtlich keine Beleidigung dar."

https://www.warum-magazin.de/wissen/darf-man-noch-eskimo-sagen

Oder glaubst Du ernsthaft ein Pakistani oder Ghanese würde in Deutschland weniger diskriminiert weil man ihn jetzt Pakistaner und Ghanaer nennt.

Nein eben nicht deshalb sag ich ja mach was du willst. Es gibt keine Sprachpolizei.

Und "Tschechien" anstatt "Tschechei" ist sogar hochoffiziell.

Ja dann ist das halt so weil das jetzt zwei Staaten sind.

Aber meine Oma sagt auch noch Jugoslawien und DDR das wird einfach mit den Generationen rauswachsen.

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vanOoijen 
Fragesteller
 05.05.2024, 16:03
@Legion73

Ich sage das alles ja auch und bin nicht Deine Oma.

Wenn ich einen Artikel schreibe oder eine Rede vor einem SPD-UB gehalten habe, dann musste und habe ich mich an die zeitgemäße Sprachnorm gehalten. Wer will unnötig Ärger wenn er es besser weiß und kann.

Aber meine Überzeugung war das nie - sondern ein Zwang einer imaginären und doch gleichzeitig realen Sprachpolizei deren Intentionen ich zwar für sinnvoll erachte, aber deren Mittel ich für unwirksam, kontraproduktiv und lächerlich halte.

Die glauben Sprache formt das Denken. Aber nervige Namensverunstultungen, die ich aus Opportunität benutze ohne sie verinnerlicht zu haben, Formen mein Denken absolut gar nicht.

Es ist einfach nur ein nerviges Kaugummi in der freien Rede.

Und Leute die das wirklich nicht können, wie Deine Oma, schließt es vom Diskurs aus, weil die einfach von woken Kreisen gar nicht mehr ernst genommen werden und in eine Ecke gestellt werden in die sie gar nicht hingehören.

Und ich finde es sinnvoll das anzusprechen und sich gegen dieses Diktat einer PC-Ideoligie zu wehren.

Und zwar mit Beispielen wie "Saudier" und "Chinaer", die aufzeigen wie lächerlich und effektlos diese political correctness speech ist.

Es ist sogar imo gefährlich, denn es spielt den Rechtspopulisten in die Hände.

Ich bin nun wirklich nicht rechts, aber sogar ich finde solche Wortschöpfungen nur ärgerlich bis lächerlich.

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